Ich auch noch mal!
Um das ganz deutlich zu machen:
Mir liegt nicht dass, dass unseren Hunden ethisch unbegründet Thyroxin zugeführt wird.
Mir liegt aber durchaus daran, dass unseren Hunden ganz natürlich das absolut erforderliche Thyroxin zugeführt wird und zwar über das Futter, so wie das eigentlich in der Natur auch vorgesehen ist.
Und das wird es über Trockenfütterung nicht. Fakt und Basta. Ganz schlimm finde ich, wenn Zitate aus Fachbüchern falsch verwendet werden, um wenigstens noch Argumente gegen Frisch-Fütterung zu finden:
lutz hat geschrieben:
"Der erwünschte Jodgehalt wird in vielen Einzelfuttermitteln nicht erreicht, insbesondere bei einer einseitigen Verwendung von Fleisch und Schlachtabfällen in Verbindung mit hochgereinigten Getreideprodukten ist die Versorgung unzureichend".
Es wird hier von Einzelfuttermitteln gesprochen, in denen einseitig Fleisch und Schlachtabfälle in Verbindung mit hochgereinigten Getreideprodukten eine unzureichende Jodversorgung mit sich bringen.
Einzelfuttermittel = Trockenfutter! Nichts anderes.
Tut mir leid: Noch ein Argument für die Rohfütterung!
Durch Mitteilungen wie: In den USA gibt man gesunden Ausstellungshunden SD-Hormone der besseren Fellqualität wegen - wird eine Richtung in diese Diskussion gebracht, die absolut nicht angemessen ist. Es ging hier an keiner Stelle darum, ethisch unangemessen Hormone zu substituieren.
Ich bin selbst betroffene Hundebesitzerin. Das unerklärbare Elend meiner Hündin kann man mit Worten eigentlich nicht beschreiben. Jule hatte einen Wert im unteren Drittel des Referenzbereiches und war nach Deinen Forderungen (SD-Probleme müssen eindeutig diagnostiziert sein, erst dann ...) nicht behandlungswürdig. Ihr ging es schlagartig besser, als sie substituiert wurde und inzwischen hat sie endlich wieder Lebensqualität, seit 1 1/2 Jahren ist sie wieder ein fröhlicher Hund, der an unserem Leben gerne teilnimmt. Weder war ich an ihrer Fellqualität noch sonst etwas anderem als an ihrer Lebensqualität interessiert!
Es geht hier um Hunde die leiden und um Hunde die noch nicht leiden, es vielleicht aber irgendwann mal tun, wenn man die Haltungsbedingungen nicht optimiert.
Und es ist nunmal so, dass der Hund Thyroxin über seine Nahrung aufnimmt und aufnehmen muss - es aber nicht kann, wenn wir ihm ausschließlich Trockenfutter anbieten.
Zumindest diejenigen Hundebesitzer, die bei ihrem Hund plötzliche Verhaltensänderungen feststellen, oder ständige Ekzeme, kahle Stellen, Lethargie etc. - siehe im Anfangsbericht unter mögliche Symptome), sollten auf jeden Fall Werte nehmen lassen und unbedingt über FrischFutter-Fütterung nachdenken, natürlich auch mit einem TA eine mögliche Substituierung über Thyroxin (das gleiche Zeug wie im Fleisch - nichts anderes!) nachdenken.
Es ist ein vollkommen natürlicher Vorgang für den Hund mit und über seine Nahrung Thyroxin aufzunehmen. Und als Hundebesitzer sollte man zumindest ein weiteres Argument, das gegen diese Art der Fütterung spricht kennen und endlich auch mal als wissenschaftlich belegt akzeptieren. Nachdenken muss dann jeder für sich und entscheiden auch.
Um mehr geht es eigentlich nicht. Ich lasse mich ungern in eine Ecke drängen und das passiert hier an einer Stelle: Es geht nicht darum, völlig unbegründet mit Hormonen um sich zu schmeißen.
Es geht darum, betroffenen Hundebesitzern einen Weg zu zeigen - ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie froh ich über solche Informationen schon vor 2 Jahren gewesen wäre. Ich hätte meinem Hund einiges ersparen können. Vielleicht wäre Jule bei einer Rohfütterung von Anfang an auch gar nicht krank geworden, ich halte das inzwischen für sehr wahrscheinlich, aber leider eben nicht genau diagnostizierbar.
Schuldigung - jetzt ist das Ganze meinerseits doch noch ein wenig emotional geworden!
Silke
Ach, was mir gerade noch einfällt schön passend zur, so wie ich finde hier doch manchmal angewandten Polemik finde ich die Floskel:
Was ich nicht sehe, gibt es nicht ...
Übrigens bin ich auch im Nachgang zu dieser Diskussion schon von einigen betroffenen Airedale-Besitzern angesprochen worden.
Der Informationsstand bei den Tierärzten ist oftmals nicht im Optimum, oftmals sind auch die hier benannten Vorurteile bei den TA's vorhanden. Erst vor kurzem ist ein mir bekannter Hund mit einem T4-Wert von 0,9 (hier sogar eindeutig diagnostizierte Unterfunktion) von einem TA nach Hause geschickt worden, der TA will nicht substituieren. Der Hund ist mit 4 Jahren plötzlich mega-ängstlich geworden - ich finde, sowas macht wütend.
Lämmelein Jule und der moZ Tom