wütender Jagdpächter

rb_Kirsten
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wütender Jagdpächter

Beitrag von rb_Kirsten » Do 13. Sep 2007, 12:01


Hallo!

Gestern Nachmittag übte ich mal mit einem Schäferhundevereinskollegen die Fährtensuche. Da ich viel alleine übe, bin ich immer froh, wenn mir jemand anderes die Fährte legt. Der Richard schwärmte immer von "seinem" Fährtengelände bei seinem Dorf. Richard hatte die Fährte teils auf abgeerntem Acker, teils auf Brachland gelegt. Als wir die Fährte absuchten, brüllte plötzlich jemand von hinten, daß wir Verbrecher sofort verschwinden sollten. Richard meinte, daß sei ein Spinner und wir sollten uns nicht um ihn kümmern. Da raste er mit seinem Auto auf den Acker - auch über die Fährte. Er brüllte weiter, sagte er sei Jagdpächter und wir hätten kein Recht. Es gab einen Streit zwischen Jagdpächter und Richard. Ich wollte beschwichtigen und meinte, daß wir doch nichts kaputt machen. Doch da wurde er noch wütender, lief zum Auto und holte sein Gewehr, welches er auf Meiko richtete, der die ganze Zeit brav lag, denn er hatte einen Gegenstand gefunden, den ich schon eingesteckt hatte. Aber bei der Ansicht des Gewehrs wurde mir sehr mulmig und ich stellte mich vor Meiko und sagte er solle das Gewehr wegtun oder ich rufe die Polizei. Er meinte nur: tun sie was sie nicht lassen können, aber verschwinden sie sofort vom Acker! Per Handy rief ich die Polizei - dann verschwand er so schnell wie er gekommen war. Die Polizei kam schnell. Ich hatte mir das Autokennzeichen gemerkt und Richard kannte seinen Namen. Die Polizei auf der Wache meinte, daß wir nicht nur den Bauern hätten fragen müssen, sondern auch den Jagdpächter, aber das rechtfertigt in keinster Weise das Verhalten des Jagdpächter. Er darf seine Waffen nicht auf angeleinte Hunde und erst recht nicht gegen Menschen richtten. Er wird nun wohl seinen Jagdschein los und bekommt noch eine Anzeige dazu. Den ganzen restlichen Tag saß mir der Schreck mit dem jähzornigen Jagdpächter und seinem auf Meiko und mich gerichtete Gewehr in den Knochen.

Ich kenne es von meinem allererstem Hundeverein so, daß man die Bauern und Jagdpächter vorher fragt. Mit einer Flasche Schapps unterm Arm und freundlichem Gespräch bekam ich bis jetzt meist von den Bauern (waren meist auch Jagdpächter oder sagten dem Bescheid) das ok. Wenn es über die normal Frage des Fährtentrainings nicht klappte, sagte ich, daß es auch ein Rettungshundetraining ist - dann war es meist kein Problem. Ich mußte zwar öfter versprechen, den Hund nicht abzuleinen, aber das ist ja kein Problem.

Gestern ging ich eigentlich davon aus, daß Richard auch die Erlaubnis vor eingeholt hatte, hatte er aber nicht - er meinte wozu?

Tschüß Kirsten




rb_sijuto
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Beitrag von rb_sijuto » Do 13. Sep 2007, 12:17


Hi Kirsten,

na das ist ja heftig was Euch da passiert ist! Mir hätten vor Schreck die Knie geschlottert. Wenigstens hatte dieser Mensch seine Nerven noch so beieinander, dass er nicht abgedrückt hat, trotzdem schon beängstigend genug.

Ich drücke jedem die Daumen, dass er nicht in ähnliche Situationen kommt, finde es aber bezeichnend, was für ein Hass auf Hundebesitzer vorherrschen muss, dass es zu solchen Ausbrüchen kommt! Da muss wohl auch über die zukünftige Öffentlichkeitsarbeit noch einiges passieren!

Klasse, dass Eure Hunde nicht noch "eingegriffen haben".

Liebe Grüße

Silke mit

Jule und Tom

[Dieser Beitrag wurde am 13.09.2007 - 11:17 von sijuto aktualisiert]



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

rb_Stripey
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wütender Jagdpächter

Beitrag von rb_Stripey » Do 13. Sep 2007, 12:31


Hi Kirsten,

auch wenn Ihr Euch -unwissend- nicht korrekt verhalten habt (fehlende Erlaubnis), findeich es höchst bedenklich, dass ein Mensch, der sich so wenig unter Kontrolle hat, mit einer Schusswaffe rumläuft. Für Hunde wird immer ein Wesenstest verlangt - weshalb nicht für Menschen, die mit einem Gewehr über Leben und Tod entscheiden können?


Ich hoffe sehr, dass dieser Mensch seinen Jagdschein wirklich verliert.


Gruß von Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Susan
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Beitrag von rb_Susan » Do 13. Sep 2007, 12:55


Mal ganz abgesehen davon, daß es sich ja wirklich nicht gehört, ohne Erlaubnis zu fährten, hat dieser Jagdpächter ja wohl richtig einen an der Schüssel.

Für was halten sich solche Idioten eigentlich? Ich drücke ganz fest die Daumen, daß er seinen Schein los wird!!! Das ist sicher auch im Sinne der Jägerschaft, die nämlich über solche Typen auch nicht grad begeistert ist.

Bin ich froh, daß die Situation nicht eskaliert ist!!


Lieben Gruß, Susan (die gsd solche Idioten nicht im Dorf hat)


rb_Bettina
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wütender Jagdpächter

Beitrag von rb_Bettina » Do 13. Sep 2007, 13:18


So ein Zwischenfall dürfte der gesamten Jägerschaft überhaupt nicht recht sein, denn sie haben schon genug daran zu knapsen, ihren Ruf zu erhalten.


Es ist auch mir schleierhaft, wie solche unbeherrschten Charaktere eine Waffe tragen dürfen...


Falls er seinen Jagdschein los wird, dürfte es wohl endlich mal den Richtigen treffen.


Hoffe, es geht Euch heute schon wieder ein bißchen besser

liebe Grüße

Bettina



Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur, um sich nicht zu verstehen.

rb_Uschi
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wütender Jagdpächter

Beitrag von rb_Uschi » Do 13. Sep 2007, 14:46


Hallo Kirsten,


welch ein Schreck für Euch.

Was hat eine Waffe in der Hand solch eines unbeherrschten Menschen verloren? Hoffentlich muss er sie jetzt abgeben.


Mein Mann fragt die Bauern, wenn die grad mal vorbeikommen, ob er fährten darf. Woher sollen wir denn wissen, wem diese Wiese, jener Acker gehört?

Bis jetzt gabs noch nie Ärger, die Bauern bitten nur darum, nicht im hohen Gras zu fährten und den Hund sich nicht lösen zu lassen darin. Aber das sind beides selbstverständliche Dinge.


Die Bauern bei uns in der Nähe sind auch sehr freundlich. Als letztes Jahr abgeerntet war, sagte ein Bauer zu mir "Gell, jetzt können die Hunde wieder schön rennen. Da haben die eine Freude".

Wijnta war da auf dem Weg bei mir und er forderte mich direkt auf, sie doch rennen zu lassen. Und der Jagdpächter hier will nur, dass die Hunde im Wald auf dem Weg bleiben, dann ist für ihn alles in Ordnung.

Solche Bauern und Jäger gibts also auch.


Aber dass man auch den Jagdpächter fragen müsste, das wussten wir nicht. Ist das in jedem Bundesland so?


Gute Erholung vom Schreck wünscht

Uschi


rb_lutz
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wütender Jagdpächter

Beitrag von rb_lutz » Do 13. Sep 2007, 21:41


Hallo Kirsten und AT-Freunde,


solchen durchgeknallten Waidgenossen die ihren Jagdschein wahrscheinlich an der Theke gemacht haben gehört der Jagdschein tatsächlich abgenommen.


Und ohne eine bestandene MPU (medizinisch-psychologische Untersuchung) wie er für Alkoholfahrer zur Wiedererlangung des Führerscheins notwendig ist, sollte der Jagdschein lebenslänglich einbehalten werden.


Mir wäre ein Wesenstest, ähnlich wie er für die Kampfhunde vorgesehen ist, und das vorgeschriebene Tragen von hellblauen Halsbändern oder Gamsbärten in gleicher Farbe an ihren Hüten, für solche Zeitgenossen auch recht.


Ein Jäger darf nur auf aktiv Wild hetzende Hunde in seinem Revier schießen und seine Waffe keinesfalls auf Menschen richten, wenn er sich nicht in einer ausgesprochenen Notwehrsituation befindet.


Da ihr in eurem Fall zu zweit den Vorfall bezeugen könnt habt ihr gute Karten diesem "Jäger" ein für alle Mal das "Waidwerk" zu legen.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 13.09.2007 - 20:57 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Do 13. Sep 2007, 22:07

lutz hat geschrieben:Ein Jäger darf nur auf aktiv Wild hetzende Hunde in seinem Revier schießen

Hallo Lutz,


ich habe mit einigen Jägern schon darüber gesprochen. Mit meiner im Wald immer äußerst angespannten Wijnta, bin ich immer ein "Objekt" das von diesen Herren und auch Damen gerne angesprochen wird.


Jeder von ihnen sagte mir, dass sie die Hundebesitzer erst mehrmals verwarnen müssten, bevor sie auf einen wildernden Hund schießen dürfen, und dass es ihnen ein Greuel wäre, auf einen Hund zu schießen.


Sie beklagten sich durchgehend über die faulen Ausreden der Hundebesitzer, wenn ihr Hund jagend erwischt wird.

Das sind natürlich immer ganz dumme Zufälle, dass sowas passiert und die "Zufälle" wiederholen sich merkwürdigerweise immer bei den gleichen Leuten.


Viele Grüße

Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 13.09.2007 - 21:07 von Uschi aktualisiert]


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Beitrag von rb_Cap » Do 13. Sep 2007, 22:13


Hey ihr,

muss man den Jagdpächter nur in der Nähe des Waldes fragen oder überall?

Bin froh, dass unsere Jäger hier sehr kulant sind und mir noch nie meinen frei springenden Hund übelgenommen haben, weder auf dem Feld noch im Wald.

Liegt vielleicht auch daran, dass ich sie gut kenneund Janka meistens folgt...

Liebe Grüsse Regine


rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Do 13. Sep 2007, 22:27


Hallo Uschi,


wenn ein Hund aktiv Wild hetzt und offensichtlich kein Hundehalter in Sichtweite ist oder zu hören ist dass er seinen Hund zurückzuruft, ist ein Jäger berechtigt den Hund abzuschießen.


Als Hundehalter ist man aber auch nicht verpflichtet mit dem Hund angeleint auf den Wegen in Wald und Feld zu bleiben wenn keine Brut-und Setzzeit ist, oder die Gemeinde keine speziellen Verordnungen hierfür erlassen hat.

Der Hund muß aber immer im näheren Einflußbereich des Hundehalters bleiben und entsprechend gehorchen.

( Nicht immer ganz einfach bei einem AT mit seinem Jagdtrieb!)


Ich schreibe ein Jäger ist berechtigt einen wildernden Hund abzuschießen weil es solche und andere Jäger gibt.

Mein Bruder ist seit zig Jahren Pächter eines recht großen Jagdreviers in dem sich auch zwei Dörfer mit der entsprechenden Anzahl von Hunden befinden.

Er hat noch nie auf einen Hund geschossen. (Außer auf einen Marderhund der aber kein Haushund ist.)

Vereinzelte Vorfälle wurden durch Gespräche geklärt.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 13.09.2007 - 22:03 von lutz aktualisiert]



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