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rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Mo 7. Apr 2008, 15:23

TOJU hat geschrieben:Der Triebaufbau mit einem Stachel entspricht einem Reiz/Einwirkung mit einem Kommando, sog. Aktivierungszwang sonst wie beschrieben beim Reiter Hü und Sporen, bedeutet aber auch dem Hund ein du must!

Hallo Thomas,


ich steh jetzt etwas auf dem Schlauch.


Kann man denn Trieb erzwingen? Siehe "bedeutet dem Hund, Du musst". Ist der Trieb nicht entweder vorhanden oder eben nicht?


Es ist mir grad nicht verständlich, wie durch die Kralle der Trieb zu hoch wird. Was ich kennengelernt habe war, dass der Hund eben grad durch die Kralle nicht so hoch fahren soll.


Also genau das Gegenteil.




Viele Grüße

Uschi


PS Du bist sehr weit entfernt. Hier haben wir PLZ 89.....


rb_TOJU
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Beitrag von rb_TOJU » Mo 7. Apr 2008, 16:17


Hi Uschi


ich steh jetzt etwas auf dem Schlauch. Da wollen wir doch mal schaun ob wir dir eine Schlauchbrücke bauen können


Kann man denn Trieb erzwingen? Man kann den Trieb im Hund aktivieren! In etwa jetzt gehts los, oder der Geruch nach guten Essen (Aktivierung/Reiz) erweckt Hunger (Trieb)

Siehe "bedeutet dem Hund, Du musst". Ist der Trieb nicht entweder vorhanden oder eben nicht? Die Trieblage im Hund muß vorhanden sein und ich gebe ihn den Auslöser/Reiz diesen Trieb herauszulassen und der Hund wird sein erlentes Verhalten abrufen. Dazu benötigt der Hund a) eine gewisser Erwartungshaltung b.) die Konditionierung auf die Aktivierung c.) den willen etwas gerne machen zu wollen


Es ist mir grad nicht verständlich, wie durch die Kralle der Trieb zu hoch wird. Was ich kennengelernt habe war, dass der Hund eben grad durch die Kralle nicht so hoch fahren soll.Vergiss das mal, bei dem von dir gesagten gehts du von Starkzwängen aus die einen Abbruch eines Verhalten erzwingen sollen (auch ein Zwang, aber ein toter Zwang, denn was komm danach? Ich kann den Hund ja nicht in diesem Triebloch lassen (das wäre meiden) sondern muß diesen Starkzwang wieder auflösen, der aber sicher das nicht gewünschte Verhalten, nämlich in meinem Fall eine ruhigere Arbeit[ sein kann, denn auf Zwang muß Trieb folgen. Ich will aber weniger Trieb den ich so nicht erreichen kann.

Du mußt deine alten Kenntnisse einfach mal weg lassen und dich für neuen / anderen öffnen. Evtl. auch das Hundesport Kasernendrill ist!



Also genau das Gegenteil.
Ja!!!!


Grad dein Bereich Bayern / BW hat doch hervoragende Hundevereine Google doch mal unter BLV da wird sich doch was finden lassen. Kenne sicher nicht jeden aber z.B. Heuwinkl ist ein Verein der auf hohem Niveau arbeitet und über Jahre schon Spitzenhunde (DM/WM) hervorgebracht hat. Sicher nicht mit Kasernenhofdrill, denn dafür gibt es keine Blumentöpfe!

[Dieser Beitrag wurde am 07.04.2008 - 16:23 von TOJU aktualisiert]


rb_Uschi
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Beitrag von rb_Uschi » Mo 7. Apr 2008, 16:53

TOJU hat geschrieben:Du mußt deine alten Kenntnisse einfach mal weg lassen

Hallo Thomas,


das muss ich mir durch den Kopf gehen lassen.


Es ist nicht so einfach, wenn bisher "A" "A" war und nun ist "A" plötzlich "B".


Verstehst Du, was ich meine?


Viele Grüße

Uschi


rb_Konny
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Beitrag von rb_Konny » Mo 7. Apr 2008, 18:19


Hallo


Nun melde ich mich mal.

Meine Ausbildung ist an niemenden geknüpft sondern kunterbund zusammengewürfelt.

Unterordnung bis zum Alter von ca. einem Jahr, ohne Kommandos und über Futter.

Ab dem Alter von einem Jahr über Trieb und mit Kommandos.

Sehr viel Spiel mit allem möglichen(zuHause und auch auf dem Platz).

Gewöhnung an Agilitywippe, Schrägwand, Hindernisse, Tunnel(Agility), Steg, Gitterrost ect.

Bis zum Alter von ca 10- 12 Monaten Schutzdienst mit dem "nassen" Lederlappen.

Fährte (nachdem Boyar kein Futter auf der Fährte aufnahm)mit Schweiß.

Apportieren wurde daheim in der Küche geübt.

Ich habe einen sehr triebstarke, selbstsicheren Hund, der nur über kurze Erinnerungen am Kettenhalsband(OHNE Zug) zu führen ist.

Bis heute habe ich sehr selten erlebt, das mein Hund (auch ohne Leine) den Gehorsam verweigert hat.

Wenn es so war, war es entweder mein Fehler oder er hatte die Übung noch nicht begriffen.

Ich habe den dickeren Kopf!

Es geht alles nur über mich und mein Auflösekommando.

Und wenn es auch länger geht, ich lasse den Hund mitdenken.

Beim Revieren benötige ich keine lange Leine genausowenig wie ein Tele.

Der Gehorsam ist da, weil er gelernt hat, der eigene Kopf bringt nichts ohne das Fraule ihr OK dazugegeben hat.

Mir wurde schon von diversen Ausbildern, sowie Richtern bestätigt, das unsere Bindung so eng ist, das ich nie irgendein Mittel zum "starken" Zwang benötigen werde.

Konsequenz ist das A und O.

Für mich persönlich ist es ein Versagen, wenn Hundehalter Kraller/Tele einsetzten.

Sie haben einfach nicht die Geduld den etwas längeren, aber wesentlich effektiveren Weg zu gehen.

Was die wenigsten Wissen, der Kraller ist nicht nur ein Druckmittel,sondern man kann ihn genauso zur Triebsteigerung einsetzen.

Das ist der Hauptgrund, warum viele Hunde tillen, weil sie falsch gehandhabt, den Hund noch trieblich anstacheln und hochpuschen.

Diejenigen, die Druck wie Trieb gleichermassen einsetzen können sind sehr wenige.


Gruss Konny

[Dieser Beitrag wurde am 07.04.2008 - 17:23 von Konny aktualisiert]



Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen, auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.


Frieder Gutscher

www.boyar-vom-drachenhort.de.tl

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Beitrag von rb_Uschi » Mo 7. Apr 2008, 21:32

TOJU hat geschrieben:Der Triebaufbau mit einem Stachel entspricht einem Reiz/Einwirkung mit einem Kommando, sog. Aktivierungszwang

Hallo Thomas,


ich hab das alles jetzt noch 2x durchgelesen, aber es ist mir immer noch ein Rätsel, sorry.


Du übst einen Reiz mit der Kralle aus und sagst dann "voran", zum Beispiel?


Wie sieht dieser Reiz aus?


Viele Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_TOJU » Mo 7. Apr 2008, 22:15


Nicht ganz richtig!


Erst Kommando, dann Einwirkung (Reiz) entsprechend der Lerngesetze!


Der Hund soll/muß die Chance haben das Kommando ausführen zu können. Im umgekehrten Fall würde der Hund ja eine Einwirkung bekommen und dieses nicht verstehen.

Bsp. Kinder gehen zu Bett:

So Kid´s nun gehts ab ins Bett und zeitgleich bzw. kurz danach (keine Sekunde) gibt es einen freundschaftlichen Klaps auf den Po. Beachte Klaps nicht Schlagen!

Oder:

Zwei Kollegen wollen was schaffen.

Auf gehts Buam mit nem kollegialen Hieb auf die Schultern. Kommt erst der Hieb, könnte der Kollege ihm eine scheuern und sagen was schlägst du mich!


Verständlich??


Der Leinenruck (Reiz) geht in die Voranrichtung. Es ist eine Minimale Unterstützung des Kommando in die entsprechende Richtung, also nach vorne!


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Beitrag von rb_Uschi » Mo 7. Apr 2008, 22:26


Hallo Thomas,


ja, verständlich. Ich hab mich gewundert, habs nämlich auch umgekehrt schon gesehen und der Ausbilder schritt nicht ein.


Ich fragte mich, was der Hund jetzt da lernen soll?

Nachdem nichts korrigiert wurde, hat sich mir der tiefere Sinn dieser Maßnahme verschlossen.


Zum Lernen bekommt er das Kommando und den Leinenruck von Anfang an, oder wird erstmal geschaut, wie er es ausführt?


Viele Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_TOJU » Mo 7. Apr 2008, 22:45


Zum Lernen bekommt er das Kommando und den Leinenruck von Anfang an, oder wird erstmal geschaut, wie er es ausführt?

Es handelt sich hierbei i.d.R. um ganze Übungen die bereits zusammengebaut sind. Dabei bekommt er immer diese Hilfe / Erinnerung zum Start der Übung. Es Bedarf dann vieler Wiederholungen, später schon weiß der Hund ich bekomm den "Klaps/Reiz" und startet freudig schon beim Kommando und macht somit ein blitzschnelle Ausführung.


Grundübungen baue ich ja auch von Anfang an mit Hör- und Sichtzeichen auf z.B. Sitz/Platz und später entfallen dann die Sichtzeichen. Ist in etwa ähnlich.


Ich kenne Kollegen vornehmlich Frauen die absolut klasse Hundeführer sind. Die machen beim Wechsel vom Vorsitz in die Grundstellung (egal ob vorne oder hinten rum), vor dem Kommando Fuß im Übungsaufbau einen lauten hörbaren Atemeinzugsgeräusch und anschließend das Kommando. Das Atemeinzugsgeräusch ist der Aktivator und später in keiner Übung zu hören. Man sieht aber beim aussprechen des Kommando ist der Hund aber schon fast am Bein. Das sieht blitzschnell und total geil aus. Der Hund ist aber in Wirklichkeit auf sein erstes Kommando gestartet


Dieser Übungsteil kommt in einer Prüfung 5mal vor, gehen wir von ca. 2 Punkten für diesen Übungseinzelteil aus, macht das 10 Punkte, ergo 10% der Unterordnungsbenotung aus!


Sowas find ich klasse und geht in die gleiche Richtung!!!!



ich hoffe ich bin noch verständlich!


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Beitrag von rb_Uschi » Mo 7. Apr 2008, 22:57


Hallo Thomas,


das mit dem Atemgeräusch find ich klasse.


Was ich mir jetzt überhaupt nicht vorstellen kann, dass der Hund, wenn er weiß er bekommt einen Ruck mit der Kralle, freudig beginnt.

Ich könnte mir eher vorstellen, dass er diesen Ruck meiden will, ausweicht.


Ich nerve, ich weiß, aber bin sehr neugierig.


Viele Grüße

Uschi


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Beitrag von rb_TOJU » Mo 7. Apr 2008, 23:22


Was machen deine Kinder, wenn du freundlich aber bestimmt sagst das nun Bettzeit ist und sie mit einem freundlichen Klaps verabschiedest. Was macht der Kollege?

Wenn die Kinder dort meiden und rumzicken oder der Kollge murrt stimmt sicher was in der Grundeinstellung nicht, oder?


Dieser Ruck mit der Kralle ist ein Klaps, das ist wie ein Pferd was du auf eine Koppel schickst, das bekommt auch die Aufforderung und den Klaps und läuft los (hab ich auch bei den Cowboys geseh) *grins*!


Warum sollte es meiden. Es ist die Freude an der Aktion, der Reiz ist nur ein Verstärker, der ist nicht Negativ belegt.


Es ist die Grundstimmung die der Hund mitbringt bzw. erlernt hat, das Team Hund / Hf ist stimmig. Die Einwirkung am Hals dieser Reiz ist Positiv, deshalb wird dort nie ein meiden kommen!


Ich traue es mich garnicht zu sagen. Früher zu Zeiten als EGerät erlaubt waren konnte man diesen Reiz auf kleinster Stufe IMMER mit gleichen Stärke setzen, ein Leinenruck, Einwirkung ist immer unterschiedlich, manchmal unangepasst hoch, manchmal zu gering. Das sind die Vorteile es TIG das man eine n gleichen Reiz/Einwirkung ohne Emotionsbeeinflussung anbringen kann.


Man muß sich nur davon lösen, das diese Reize negativ sind. Sie sind es einfach nicht!!!!

Starkzwang ist das eine aber darunter gibt es soviele Varianten die ich für nicht tierschutzrelevant ansehe. Aber das ist hier nicht das Theman, zudem ist es derzeit auch verboten!

[Dieser Beitrag wurde am 07.04.2008 - 22:23 von TOJU aktualisiert]


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