Borreliose

rb_Heidemarie
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Borreliose

Beitrag von rb_Heidemarie » Mo 4. Apr 2005, 20:20


Hallo zusammen,

mich würde interessieren, ob Ihr Eure Hunde gegen Borreliose impfen laßt ??

Hier im Odenwald ist ein ziemlich zeckenreiches Gebiet, wie sieht es bei Euch aus.

Grüße
Heidemarie mit Coco



Natürlich kann man ohne Hund leben - es lohnt sich nur nicht.

rb_Susan
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Borreliose

Beitrag von rb_Susan » Mo 4. Apr 2005, 21:15



Hallo Heidemarie,

ich lasse meine Hunde grundsätzlich nicht gegen Borreliose impfen, da ich denke, daß die Impfung mehr Nebenwirkungen hat und dem Tierarzt die Taschen füllt, als daß sie Gutes bewirkt.

Dazu ein Ausschnitt aus einer Studie von Frau Dr. med. vet. Bärbel Reiner, Fachtierärztin für Innere Medizin, zur Zeit tätig in der Tierklinik Hüttig, Reutlingen. Darin geht es um Borreliose beim Hund und die Diagnostik.

Die Diagnostik der Borreliose in der Veterinärmedizin sollte prinzipiell entsprechend zur Diagnose in der Humanmedizin gestellt werden.

1. Klinische Symptome
2. Ausschluss anderer Differentialdiagnosen
3. Laboruntersuchungen (Serologie, PCR, Kultur)
4. Rasches Ansprechen der Therapie

Dennoch sieht sich die Veterinärmedizin mit Problemen konfrontiert: Die klinischen Symptome, die mit der Borreliose in Zusammenhang gebracht werden, sind sehr unspezifisch und können von einer Vielzahl anderer Krankheiten verursacht werden. Eine für die Borreliose beim Hund eindeutige Symptomatik gibt es nicht. Deshalb müssen alle anderen möglichen Krankheiten bei einem borrelioseverdächtigen Patienten ausgeschlossen werden. Dadurch sind aufwendige Untersuchungen nötig, die ja nach Zielorgan Röntgen, Gelenks- oder Gehirnflüssigkeitspunktion, weitere Blut- und Urinuntersuchungen usw. erfordern.
Die oft hinzugezogene serologische Untersuchung zur Bestätigung der klinischen Verdachtsdiagnose "Borreliose" ist ein guter Screening-Test, hat aber beträchtliche Nachteile. Der Hauptgrund dafür ist, dass mit dieser Untersuchung nicht zwischen einer abgewehrten oder einer aktiven Borrelieninfektion unterschieden werden kann. Weiteres belegen zahlreiche Studien, dass die Serologie aufgrund der erheblichen Zeckenbefallshäufigkeit bei Hunden und der daraus entstehenden hohen Zahl von positiven Ergebnissen nur beschränkt aussagekräftig ist. So waren in unserer Studie am Tierspital in Zürich z.B. von 47 gesunden und 196 Hunden, welche nicht borrelioseverdächtige Krankheiten hatten, ca. 10 % im Test positiv. D.h. diese Hunde hatten Kontakt mit Borrelien, und ihr Körper hat gegen diese Eindringlinge Antikörper entwickelt, um sie dann erfolgreich zu bekämpfen. Ein positiver Antikörpertest bedeutet damit nicht zwangsläufig, dass eine Borrelioseerkrankung vorliegt.
Ein weiteres Problem dieser diagnostischen Methoden besteht darin, dass es Kreuzreaktionen mit den Antikörpern der Leptospirose (Stuttgarter Hundeseuche) nach einer Impfung gibt, die dadurch fälschlicherweise ein positives Ergebnis vortäuschen können. Bestätigungstests zum Nachweis spezifischer gegen Borrelien gebildeter Antikörper mit Western- oder Immunoblot, wie sie in der Humanmedizin üblich sind, wären unumgänglich, um mit Sicherheit Kreuzreaktionen auszuschließen.
Problematisch in der Borreliendiagnostik ist auch die fehlende Übereinstimmung der Resultate in den verschiedenen Labors. Es werden in den unterschiedlichen Labors unterschiedliche Testsysteme verwendet, die oft zu divergierenden Testergebnissen und Interpretationen bei ein- und derselben Probe führen. Die alleinige Beurteilung dieser Labormethode führt folglich zur "Überdiagnostizierung" der Lyme-Borreliose beim Hund.
Mit einem direkten Erregernachweis mittels PCR (Nachweis eines bestimmten Genstückes lebender oder toter Borrelien) und Kultivierung (Nachweis lebender Borrelien) erhoffte man sich einen verlässlicheren Beweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen den klinischen Symptomen und der Lyme-Borreliose.

Liebe Grüße, Susan


rb_Gaby
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Borreliose

Beitrag von rb_Gaby » Di 5. Apr 2005, 11:48


Hallo,

wir haben unseren Airedale Terrier - auf Empfehlung der Züchter - jedes Jahr gegen Borreliose impfen lassen. Nebenwirkungen konnten wir dabei nicht feststellen.
Wenn ich das richtig verstehe geht es in dem Artikel von Susan doch nur um die Probleme bei der Diagnose einer Borreliose. Das sagt aber doch nichts darüber aus, in wieweit eine Impfung nun sinnvoll ist oder nicht. Korrigiert mich bitte, wenn ich das falsch sehe.

Liebe Grüße
Gaby


rb_lutz
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Beitrag von rb_lutz » Di 5. Apr 2005, 12:39


hallo Gaby,
die Borreliose-Schutzimpfung ist nicht ganz unumstritten,es gibt Tierärzte die der Meinung sind dass bei einem mit Borrelien infiziertem Hund der aber nicht erkrankt ist,(und davon soll es nach wissenschaftlichen Blutuntersuchungen je nach Region eine ganze Menge geben) die Krankheit nach einer Impfung erst zum Ausbruch kommt.
Unter www.r-m-l.de/faq/borrel.html finden sie weitergehende Informationen dazu.
Von einem Arbeitskollegen der für unserere Firma 2Jahre in den USA tätig war und der sich dort selbst die Lyme-Borreliose eingefangen hatte weiß ich das man dort vorübergehend eine Impfung auch für Menschen in Erwägung gezogen hatte,aufgrund von schwerwiegenden Nebenwirkungen (Gelenke u.Herz)wurde das aber eingestellt.
Seinen Beagle den er sich aus den USA mitgebracht hat läßt er nicht impfen.
m.f.G. lutz mit Joker

[Dieser Beitrag wurde am 05.04.2005 - 13:04 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

A.R. Gurney

rb_Gaby
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Beitrag von rb_Gaby » Di 5. Apr 2005, 18:34


Hallo Lutz,

danke für diese Information, das war mir bislang nicht bekannt. Werde das bei nächster Gelegenheit mal bei meinem Tierarzt ansprechen.

Liebe Grüße
Gaby


rb_Stripey
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Beitrag von rb_Stripey » Di 5. Apr 2005, 18:34


Hallo Heidemarie,
der Norden ist zum Glück nicht ganz so zeckenverseucht wie der Süden und ich würde meine Hunde (nicht nur daher) grundsätzlich nicht impfen lassen.

Nach meinem Kenntnisstand dauert es ein paar Stunden, bis die Borrelien ins Blut übertragen werden, d.h. je früher eine Zecke runterkommt vom Hund, desto besser. Daraus resultiert für mich als Hundehalterin die manchmal ganz schön nervige Pflicht, meine Hunde nach dem Spaziergang nach Zecken abzusuchen und diese ngrrhh-Blutsauger zu entfernen.

Als unsere Nachbarn letzten Sommer in B-W Urlaub gemacht haben und ihre Hunde so supervoll mit Zecken waren, haben sie sich entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit beim dortigen TA Frontline oder Exspot geholt. Geimpft haben sie nicht, hatte der TA auch nicht empfohlen.

Ansonsten sehe ich es beim Impfen so: Die Haltung scheint von der grundsätzlichen Einstellung zum Thema Impfen abhängig zu sein - und sich nicht nur speziell um die eine oder andere Impfung zu handeln.

Wenn du dich ausführlicher mit dem Thema auseinandersetzen möchtest, empfehle ich, zusätzlich zu den Meinungen der Impfungen gegenüber meist sehr aufgeschlossenen TA weitere Informationen einzuholen: Du könntest im Internet Hunde-impfkritische Seiten ansteuern (z. B. www.barfers.de unter "Impfungen" ) oder entsprechende Literatur besorgen. Eine Auseinandersetzung mit Pro und Contra ist sicher interessant; vielleicht findest du auf der genannten HP ein paar Aspekte, die dich weiterbringen.

LG von Stripey und den bisher zum Glück noch zeckenverschonten Teddy & Loulou



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_claudia
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Beitrag von rb_claudia » Di 5. Apr 2005, 20:45


Hallo!
Den Hund nach jedem Spaziergang nach Zecken ab zu suchen hat auch nicht immer zweck da sich die Zecken erst als Miniwesen in de Hund setzen und damit nicht direkt erkenbar sind. Erst dann wenn die Zecke sich voll mit Blut gesaugt hat fällt sie auf und wird dann entfernt. Meist ist man dann aber schon einige Tage weiter, wenn sie ganz voll ist lässt sie oft von alleine los und findet man eine dicke Zecke am Fussboden.
Frontline hilft in sofern das die Zecken nach 24 bis 48 Stund los lassen, es schützt den Hund nicht dafür das sie sich erst recht nicht festbeissen.
Nach 48 stunden kann eine Zecke genug schaden anrichten.
Was tatsächlich hilft, keine Ahnung, denke man muss viel glück haben!
Claudia


rb_kenzo
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Beitrag von rb_kenzo » Di 5. Apr 2005, 22:40


Hallo zusammen,

würde jedem empfehlen seinen Hund gegen Borreliose impfen zu lassen, der in einem Borreliose-Gebiet, bzw. für uns Menschen in einem Meningitis-Gebiet wohnt. Bei uns im Südschwarzwald ist es extrem.

Es gibt eine Deutschland-, bzw. Europakarte wo und in welchen Gebieten welche Erreger vorkommen. Vor 20 Jahren hielten sich diese Erreger noch hauptsächlich in den Alpengebieten auf, doch sie wandern seither kontinuierlich nach Norden.
Auskunft hierüber gibt normalerweise jeder niedergelassene Arzt.

Auch für uns Menschen ist ein Impfschutz wichtig. Unsere Kinder sind gegen Meningitis geimpft.
Ein uns bekannter Freizeitsportler starb an den Folgen eines Zeckenbisses und einer dadurch verursachten Meningitis.

In unserer unmittelbaren Nachbarschaft verstarb letztes Jahr eine 5jährige Berner Sennenhündin an den Folgen einer Borreliose. Sie war nicht geimpft.

Frontline hilft beim Hund wenn er regelmäßig ins Wasser geht überhaupt nichts. Würde daher eher Exspot oder Advantix empfehlen, klebt leider furchtbar im Haar, aber es lässt sich keine Zecke mehr nieder.

Des weiteren würde ich jedem Südfrankreich-, bzw. Nordspanien-Urlauber in der Zeckenhochsaison einen Impfschutz gegen Piroplasmose empfehlen. Als wir letzes Jahr an Pfingsten in der Nähe von Perpignan waren, wimmelte es auf den Wiesen nur so von Zecken.

Auf die Frage an meinen Tierarzt ob nun eine Borreliose-Impfung hilft oder nicht, es ist nun mal ein Lotteriespiel ob man nun gegen den richtigen Stamm geimpft hat, entgegnete mir dieser, dass noch keiner der Hunde die er gegen Borreliose geimpft hat, daran erkrankt ist.

Unser Hund hat die Impfung ohne Probleme vertragen, ebenso die Behandlung mit Frontline, Exspot und Advantix, einziger Nachteil der beiden letzgenannten Mittel, es klebt einfach furchtbar im Haar.

Dies zur Info! Einen schönen Abend noch von
Uli S. und Kenzo



Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
www.airedale-kenzo.de

rb_Stripey
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Beitrag von rb_Stripey » Mi 6. Apr 2005, 13:01


...und so bestätigt Ulis Beitrag, dass beim Thema Impfen immer wieder Impfbefürworter und Impfgegner aufeinander prallen, die in ihren Einsichten oft durch gesundheitliche Schäden von Impfungen, mögliche Spätfolgen oder auf der anderen Seite durch drohende Krankheiten verstärkt werden.

Das Thema Impfen ist bestens geeignet, einen erneuten Glaubenskrieg im Forum auszulösen, zumal Ulis Beitrag auch Punkte bietet, die ich zum Beispiel nicht unkommentiert stehen lassen würde. Abschließend möchte ich noch einmal betonen, dass sich Jede/-r selbst mit den Argumenten dafür und dagegen auseinandersetzen muss, wobei der Horizont natürlich auf den ganzen Lebenslauf von Tier -bzw. von Uli neu eingebracht auch Mensch- gerichtet sein muss und nicht nur auf wenige Monate oder Jahre.

Grundlage jeder freien Entscheidung ist die volle und umfassende Information

LG aus dem Norden,
Stripey




Groovy greetings and have a nice day Stripey

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Beitrag von rb_Kathrin » Mi 6. Apr 2005, 20:28


Hallo,

habe erst vor kurzem mit unserer Tierärztin über Borreliose-Impfungen geredet. Sie ist der Meinung, dass man besser nicht impft, denn es gibt mittlerweile 6 Borrelien-Erreger. Die Impfung wirkt allerings nur gegen einen einzigen.
Sie ist der Meinung, man sollte das Geld lieber für sog. Spot-on Päperate ausgeben um den Hund grundsätzlich vor Zecken zu schützen.


Viele Grüße,

Kathrin Konrad und die KASIKO's Airedales

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