Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

rb_Freddy
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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_Freddy » Do 9. Okt 2008, 12:32


Hallo zusammen,


eine "neue" Methode die Arbeitsmotivation zu erhöhen:


Der Hund wird bis auf kurze Spaziergänge reizarm( geistige Quarantäne) in einer Hunde- Box bzw. im Zwinger gehalten.

Wenn er dann zur Arbeit herausgeholt wird, soll er super motiviert sein.

Arbeitet jemand nach dieser Methode? Was soll man davon halten?


LG

Freddy und Felix

[Dieser Beitrag wurde am 09.10.2008 - 11:33 von Freddy aktualisiert]



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

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(Konrad Lorenz)

rb_Stripey
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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_Stripey » Do 9. Okt 2008, 15:23


Freddy, die Frage kannst Du nicht wirklich ernst meinen. Selbst wenn es so wäre, habe ich den Hund nicht, um ihn egal-welche-Methode zu irgend etwas zu erziehen, sondern weil der Hund eine Bereicherung des Rudels darstellt.


Weshalb sagt man den spanischen Tierheimhunden denn nach, dass sie so lieb und anhänglich sind? Weil sie es so verd... besch... vorher hatten und um ihr Glück jetzt wissen. Aber trotzdem käme ich nie auf den Gedanken, einen Hund bewusst schlecht zu halten, um mich dann an seinen dankbaren Augen und anschmiegsamen Verhalten zu erfreuen... Absurd!


Liebe Grüße,

Stripey



Groovy greetings and have a nice day Stripey

rb_Freddy
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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_Freddy » Do 9. Okt 2008, 16:45


Hi Stripey,


ich hoffe hier im Forum traut mir niemand zu, dass ich meinen Hund so motivieren würde....


Aber es gibt auch andere Meinungen. Es gibt Trainer die mit "Arbeitshunden" so arbeiten.

Manche lassen ihre Hunde auch nur eine bestimmte Zeit vor dem Training in der Box.


Die Frage selbst hatte ich durchaus ernst gemeint.


LG

Freddy und Felix



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rb_Susa
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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_Susa » Do 9. Okt 2008, 17:29


Ach Freddy,


natürlich gibt es solche und solche.... Was sind das aber für arme Wichte!


LG Susa



Der Herrgott hat nen großen Zoo!

rb_sijuto
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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_sijuto » Do 9. Okt 2008, 17:46


Hi Freddy,

ich kenne diesen "Ausbildungsansatz" - neu ist er allerdings nicht - ganz im Gegenteil - eigentlich alt.


Ich gehöre auch zu denjenigen, die während des "Trainingstages" in abgewandelter Form so verfährt. Wir trainieren meistens von 10.00 - 17.00 oder 18.00 Uhr. Lasse ich den Hund die ganze Zeit mit mir herumturnen (was eh nicht geht, da ich ja auch bei der Ausbildung aller anderen Hunde beteiligt bin) ist er, wenn er dran ist, lange nicht so motiviert, wie wir das für die Ausbildung brauchen. Mir ist es schon wichtig, dass der Hund zur Ruhe kommt zwischen den einzelnen Übungeinheiten und dann "frisch" ist, wenn er dran kommt. Das heißt aber nicht, dass er nicht in der Mittagspause zusammen mit mir und allen anderen Hunden spazieren geht und spielen kann.


In einem Einsatz wäre es ähnlich, da kommt der Hund auch immer zwischendurch zum Ausruhen in die Box.


Allerdings ist Tom ja auch kein "Zwingerhund" sondern nimmt an allen anderen Tagen völlig normal am Familienleben teil.


Bei der Unterordnung achte ich ebenfalls darauf, dass die jeweiligen Hunde frisch auf den Platz kommen und nicht schon die ganze Zeit rumgeeiert sind.


Liebe Grüße

Silke

mit Jule und Tom


PS. Er wählt übrigens selbst, wie "ruhig" er es haben will - die einzelnen "Zwinger" auf dem Trainingsgelände haben jeweils Zugang zu einem Freilauf mit den anderen Hunden - oft sind die Hunde drin und machen Pause, obwohl sie draußen "zocken" könnten ...



BildLämmelein Jule und der moZ TomBild

rb_Gabi
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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_Gabi » Do 9. Okt 2008, 20:33


Hallo Freddy,


solche „Methoden“ scheinen garnicht selten zu sein, ich hab’ auf dem HuPla ähnliche Äußerungen wiederholt von verschiedenen Hundehaltern gehört.


Der Hund soll durch die Vereinsamung (was natürlich nicht so genannt wird) so dankbar sein, daß er endlich aus seinem Zwinger darf (in welchem er generell gehalten wird, nicht nur während der Trainingszeiten) und Kontakt zu seinem Menschen bekommt, daß er für diesen alles tut und auch entsprechend williger (motivierter!??) ist.


Wahre Leistungshunde, die in den oberen Riegen (also auf Landes- und Bundesebene) mithalten könnten, wären eh nur mit harten Methoden hervorzubringen.

In diesem Zusammenhang wird immer genannt, daß die Ausbildung der Top-Leistungshunde auch nur ausschließlich über „Motivation“ mit Stachelhalsband und Tele erfolgreich ist.


Entsprechend wurde dann schon unser Hund als „Couch-Tiger“ belächelt, was man ja auch an seiner Leistung sehen könnte.


Solchen „Hundefreunden“ kann man eigentlich nur mit dem Gegenbeweis entgegnen. Daß es ja auch anders gehen kann, konnte man sicherlich an einigen der auf der KLSP gestarteten ATs beobachten.


Die Unterbringung des Hundes während der Trainingszeiten in den Boxen, im Auto oder der Boxenanlage eines HV halte ich dagegen aus ganz anderen Gründen für sinnvoll.

Unser Paul z.B. geht gerne in diese Boxen, weil sie wohl für ihn eine Art Höhle sind, in der er Ruhe findet. In der Nähe des Übungsplatzes, möglicherweise noch in Sichtweite,

wäre er ständig mit dem Geschehen dort konfrontiert, möchte mitmachen und wäre u.U. schon ausgepowert bevor er überhaupt selbst an der Reihe ist.


Liebe Grüße - Gabi


rb_lutz
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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_lutz » Do 9. Okt 2008, 21:57


Hallo AT-Freunde,


diese Methoden der isolierenden Zwingerhaltung um eine angeblich bessere Konzentration auf den Hundeführer bei den wenigen "Freigängen" aus dem "Hundeknast" als "Sportgerät" zu erreichen ist nichts neues sondern ein immer noch gebräuchliches Steinzeitrezept von überehrgeizigen Hundedresseuren dass ich als nichts anderes als Isolationsfolter eines Rudeltieres wie dem Hund bezeichne.


Diese "Methode" hat mit einer echten Hundehaltung eines respektierten Hundes als Familienmitglied absolut nichts zu tun und wird leider noch häufig von sogenannten Hundesportlern angewandt die nicht bereit oder in der Lage sind auf den Hund einzugehen und "positive Verstärkung" für albernes Zeug und Zeitverschwendung halten, mit der man die ersehnten Lorbeeren auf der Leistungsebene nicht oben auf dem Treppchen im VPG-Sport (oder Schutzhundbereich beim SV) erreicht.

Diese Halter von Sportgeräten statt Hunden arbeiten dann auch liebend gern mit Starkzwang statt mit Motivation.

Oft genug trifft man hierunter auch Leute die sonst zu Hause oder im Berufsleben nichts zu sagen haben und in diesem armen Hund dann ein Objekt gefunden haben, an dem sie ihren aufgestauten Frust abreagieren können, weil sie endlich mal jemanden gefunden haben der nun nach ihrer Pfeife tanzen muss und ihn dazu mißbrauchen ihr eigenes Ego aufzupolieren, da es sonst doch immer sie selbst sind die zu spuren haben.


Ich denke aber nicht dass gerade bei den Airedales eine Zwingerhaltung, zumindest in dieser Art, weit verbreitet ist.


Mit freundlichen Grüßen lutz mit Joker






Wenn man mal etwas

[Dieser Beitrag wurde am 09.10.2008 - 21:28 von lutz aktualisiert]



Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,

was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_Kathrin » Fr 10. Okt 2008, 10:33


Danke Lutz für dieses Statement. Solche Leute sind mir zuhauf begegnet. Genau so wie du sie beschreibst.


LG

Kathrin



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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_Muecke » Fr 10. Okt 2008, 22:39


Hallo zusammen,


eine vergleichsweise milde Variante ist mir leider von hiesigen DSH- Haltern bekannt.

Die Hunde leben im Haus mit Anschluß an die Familie. Jedoch bleiben sie draußen beim Gassigehen vom Welpenalter an AUSSCHLIESSLICH an der Leine. Kontakte zu Artgenossen sowie anderen Menschen werden von Anfang an unterbunden. Austoben, Rennen gibt es ebenfalls nicht.


Im Erwachsenenalter begegnen sie jedem anderen Hund hochgradig aggressiv.


Ich fände es sehr schade, wenn mein Hund so wenig alltagstauglich wäre!


Als ich so einen HF mal ansprach, bekam ich als Antwort:

dieser "Firlefanz" (er meinte Spielen und Erlernen von Sozialverhalten) würde nur von der Arbeit ablenken. Die Hunde seien dann weniger motiviert und "schneidig" auf dem Platz.....


Das sind Privatleute. Nach eigener Aussage "Hundesportler mit Leib und Seele"

Die Beschreibung von Lutz trifft zu, denke ich....


Interessant finde ich, daß die hiesigen Jäger ihren Arbeitshunden durchaus mal gestatten, mit Artgenossen herumzutollen.

Denen scheint das nicht auf die Arbeitsmoral zu schlagen...


Viele Grüße,

Mücke mit Angel


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Arbeitsmotivation durch Zwingerhaltung?

Beitrag von rb_Cap » Fr 10. Okt 2008, 22:53


Hi Muecke,

bei den Jägern musst du bedenken, dass sie Hunde brauchen , die sozialisiert sind, weil sie zum Teil mit anderen Jägern und Hunden jagen gehen.

Da wäre ein nicht sozialisierter Hund kontraproduktiv.

Ich denke aber, das mit der Kontaktsperre zu anderen Hunden kommt nicht nur bei HUSportler vor sondern auch bei übervorsichtigen Hundebesitzern.

Es kommt auch drauf an, ob derjenige mehrere Hunde hat, und so seine Hunde keinen Kontakt zu anderen brauchen.....

Mit freundlichen Gruss Regine


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