Dominanzverhalten

rb_Susa
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Dominanzverhalten

Beitrag von rb_Susa » Fr 11. Jan 2008, 20:47


Hallo Gabi,


tut mir leid, dass ich Dir jetzt erst antworten kann.

Vorausschicken möchte ich auch, dass ich nicht Dich meinte, als ich von den Leuten schrieb, bei denen noch nicht mal die Basics der Hundeerziehung vorhanden sind... Falls das bei Dir so angekommen ist, bedaure ich das sehr!


Blauäugig bin ich nicht. Mit meiner Hündin habe ich allerdings intensiv am Jagdtrieb gearbeitet und versucht, auch hier die Problematik (ist ja eigentlich nur für uns problematisch, dem Tier ist es ja von der Natur her mitgegeben) mit positiver Motivation in den Griff zu bekommen. Mit dem Ergebnis bin ich mittlerweile zufrieden. Orientiert habe ich mich an den Büchern "Das unerwünschte Jagdverhalten des Hundes" von Clarissa von Reinhard und "Antijagdtraining" von Pia Gröning. Beide Autorinnen kommen ohne Strafe bei der Erziehung ihrer Hunde aus, was ich für mich als sehr wohltuend empfinde. Zuletzt fand ich heraus, dass die beste Belohnung für Indira ist, sie etwas suchen zu lassen. Fortan durfte sie jedesmal, wenn sie auf Pfiff oder ein bestimmtes anderes Hörsignal reagierte, ihre geliebte Fleischwurst oder eine andere Leckerei suchen. Manchmal gibt es auch was besonders Feines - der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt und der Überraschungseffekt ist nicht zu unterschätzen. Mittlerweile ist es so, dass selbst wenn sie eine Fährte hat, sie nicht mehr ungebremst abrückt, wie Du so schön schreibst, sondern nach ca. 100 m stehen bleibt und guckt, wo ich denn bleibe. Kommt dann der Pfiff, rast sie wie von der Tarantel gestochen zu mir zurück in der Erwartung, suchen zu dürfen. Das klappt zu 80 - 90 %. Damit bin ich zufrieden, denn ich habe eine AT-Dame und keinen Schäferhund. Mir gefällt es gut, dass sie nicht so devot ist. Das Restrisiko nehme ich in Kauf und gehe keine unnötigen Risiken ein, indem ich sie z. B. im Wald ableine.


Ich kann nur schreiben, dass meine Erfahrung mit der positiven Motivation sehr gut ist. Ich würde es immer wieder so machen. Das einzige, was ich ändern würde, müsste ich noch einmal von vorne anfangen, wäre, mir das Wissen, das ich jetzt habe, schon vor der Anschaffung eines Hundes anzueignen. Leider habe ich das damals versäumt, so dass viel wertvolle Zeit verloren ging.


Dich kann ich nur ermuntern, Deinem doch noch sehr jungen Hund Zeit zu geben und Geduld mit ihm zu haben. Schnelle Lösungen sind mir jedenfalls suspekt!


Liebe Grüße von

Susa

[Dieser Beitrag wurde am 11.01.2008 - 19:51 von Susa aktualisiert]



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rb_Freddy
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Beitrag von rb_Freddy » Fr 11. Jan 2008, 21:56


Hallo zusammen,

ist vielleicht nicht d a s Thema bei diesem Thread, aber ich denke es passt dann doch noch.


Auch bei uns , im Hochsauerland, gibt es außerhalb bewohnter Gebiete kein Gelände das " Wildsicher" ist. Überall Wälder und Büsche, jedemenge Rotwild,Schwarzwild.. . Es ist auch nicht gunsätzlich verboten in NRW Hunde freilaufen(im

Einwirkungsbereich des HF) zu lassen.

Seid über 40 Jahren lasse ich meine Hunde im Wald "fast immer" frei(max. 20m Umkreis) laufen. Bisher ist glücklicherweise noch nichts Gravierendes geschehen, aber ich gebe zu, das der Jagdtrieb der AT schon ein Problem sein kann.

Ich versuche momentan mit gutem Erfolg folgende Methode.


1.) wenn ich das Wild vor ihm sehe : mit "Hier

herbeirufen.(Erfolgsquote 98%)


2.) er hat die heiße Fährte, will jagen, und springt vom Weg weg: Gut dann soll er Jagen. Aber das was ich will. Ich rufe laut "Achtung" als Aufmerksamkeitssignal, er schaut zu mir, und ich werfe, eine Beute (Frisbee,Ball,Tannenzapfen..)von mir weg in eine andere Richtung. Er dreht ab und "erjagt" die erwünschte Beute und bringt sie zu mir. Erfolgsquote z.Z. ca 95%)..und für Ihn ein Erfolgserlebniss. (Für mich natürlich auch)

Er muß natürlich gleich auf den ersten paar Metern abgerufen werden, wenn nicht folgt Schritt 3


3.) wenn 1+2 nicht den Erfolg gebracht haben. Die während Schritt 2(es geht ja oft alles sehr schnell)hervorgezogene Pfeife( als Supersignal mit Matjeshering konditioniert) kommt zum Einsatz.(Erfolgsquote nochmal 95%)Bisher hat er immer spätestens nach 100m bis 300m (was mir natürlich noch zuviel ist) die Kurve gekratzt und ist zurückgekommen.


Wichtig ist bei dieser Methode die volle Aufmersamkeit des HF. Ich muß meinen Hund jederzeit im Auge haben.100% Sicherheit gibt es wahrscheinlicht nicht. Das meiner Meinung nach geringe Restrisiko gehe ich in unserem Interesse ein.

Viele Grüße

Freddy mit Felix ,der jeden Tag zweimal Freigänger ist


PS.:Ich kenne allerdings auch den Förster und die Jagdaufseher hier am Ort recht gut. Leben und Lebenlassen ist die Devise.

[Dieser Beitrag wurde am 12.01.2008 - 01:04 von Freddy aktualisiert]



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

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Beitrag von rb_Susa » Fr 11. Jan 2008, 22:24


Hallo Freddy,


genau, das mit der Aufmerksamkeit hatte ich vergessen. Den so oft gerühmten, entspannten Spaziergang, bei dem man die Gedanken abschweifen lassen kann, mache ich ohne Hund.


Matjeshering würde ich Indira auch gefallen!


Schöne Grüße von Susa

[Dieser Beitrag wurde am 11.01.2008 - 21:28 von Susa aktualisiert]



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Beitrag von rb_Gabi » Fr 11. Jan 2008, 23:06


Hallo Susa,


zunächst - bei mir ist nichts falsch angekommen, ist schon alles ok.


Ich selbst bin ja Eurer aller Meinung, dass man unser Problem mit Geduld, Training und Motivation durchaus in den Griff bekommt.

Ich muss eben nur auch meinen Mann davon überzeugen, ich glaube er ist schon etwas zögerlicher und nachdenklicher geworden. Auf jeden Fall ist eine schnelle Lösung vom Tisch.


Wichtig war und ist es für mich, mal das Thema angeregt zu haben und andere Meinungen zu hören, das hat ja nun wunderbar funktioniert.


Einen schönen Abend noch und

herzliche Grüße sendet Gabi


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Beitrag von rb_Susa » Fr 11. Jan 2008, 23:18


Hallo Gabi,


muss Dir schnell noch antworten. Mein Mann stand anfänglich auch nicht unbedingt auf meiner Seite, ganz im Gegenteil, manchmal war sein Verhalten sogar eher kontraproduktiv... Es hat einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht, ihn zum Umschwenken zu bewegen. Lass nicht locker und letztendlich gilt doch auch hier: "Steter Tropfen höhlt den Stein!"


Viel Erfolg wünscht Dir

Susa



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Beitrag von rb_Uschi » Fr 11. Jan 2008, 23:27


Das scheint ein Männerproblem zu sein

Mein Tropfen höhlt noch........


Uschi


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Beitrag von rb_Freddy » Sa 12. Jan 2008, 00:09


Hallo,

nicht generell ein Männerproblem...

Freddy


@Susa: Für Matjeshering würde Felix töten. Sonst nur für die Frisbee. Man muß halt nur herausfinden was den Jungs oder Mädels so gefällt

[Dieser Beitrag wurde am 11.01.2008 - 23:25 von Freddy aktualisiert]



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Beitrag von rb_Uschi » Sa 12. Jan 2008, 01:22


ok Freddy, oft ein Männerproblem


Uschi

[Dieser Beitrag wurde am 12.01.2008 - 00:22 von Uschi aktualisiert]


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Beitrag von rb_Susa » Sa 12. Jan 2008, 12:04


Hallo Uschi,


es sind halt Männer. Das Y-Chromosom ist ja eigentlich ein unvollständiges X! Da dauern gewisse Dinge manchmal etwas länger, es kann auch immer nur eins erledigt werden und kommt ein zweites hinzu, wird gleich ein Projekt draus! Aber nett sind sie doch, gell?


Schönen Samstag wünscht Susa



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