Die Nr. 3 deshalb, wiel ich den Beitrag schon vor Jahren geschrieben hatte (hatte gehofft er wird im "Der Terrier" veröffentlicht).
Also ich lasse erst mal Lucas erzählen:
Ein Airedale lernt schwimmen!
Was soll das? Wieso sollte ich, ein Airedale im besten Mannesalter schwimmen lernen?
Ich kann euch das erklären.
Ins Wasser bin ich ja schon als Welpe sehr gern gegangen. Aber als ich damals statt an meinem geliebten Bach mal an einem großen Fluss mit steilem Ufer spielte und ich mich ins Wasser stürzte, war auf einmal alles anders. Nase und Ohren voller Wasser, unter den Pfoten nichts zum abstützen und beim Aussteigen aus dem Wasser nur glatte Steine. Als ich mit letzter Kraft an Land war, wusste ich: „Nie wieder tiefes Wasser!“
Mein Rudelführer wollte mich davon überzeugen, dass es auch im tiefen Wasser schön ist. Er hat mir meine Labradorfreundin Cora vorgeführt, wie sie elegant geschwommen ist. Sie lag ganz flach im Wasser und sogar ihre Rute wedelte freudig.
Dann wollte mich mein Chef ins Wasser zerren. Als dies nicht klappte

Er hat es halt damals noch nicht besser gewusst. Er hatte ja auch noch nicht das Buch über uns Airedale Terrier von Frau Dr. Bardeleben gelesen.
Ich habe das Alles nicht begriffen. Wenn ich dann doch mal im tiefem Wasser landete, gingen meine Hinterpfoten unter und nur die Vorderpfoten planschten panisch, um mich ans Ufer zu retten.
Nachdem mein Chef begriffen hatte, wie man mit uns Airedale Terrier umgeht, haben wir aber dann doch mein Problemchen gelöst.
Mein Rudelführer hatte am Neusiedler See ein Hotel entdeckt, das eine hoteleigene Hundeinsel hat! Die Insel hat ca.100 m Durchmesser und ist nur mit einem Steg mit dem Hotelstrand verbunden. Rings um die Insel ist ein Schilfgürtel mit Durchgängen zum Wasser. Auf der Insel können Mensch und Hund ungestört spielen und üben. Der See ist so flach, dass Menschen überall Grund mit ihren Füßen finden (mein Rudelführer sagt allerdings, dass er im „Heil“schlamm steht.) und das Wasser ist schön warm.
So gab es jährlichen Urlaubs-Schwimmunterricht mit meinem Rudelführer:
- Im ersten Jahr hat mein Rudelführer mich überzeugt, auf seiner Luftmatratze zu schwimmen.
- Im zweiten Jahr hatte er dann die Superidee, mir eine Schwimmweste zu kaufen. Diese zeigt mir, dass mein Hinterteil nicht im Wasser versinken muss.
- Im dritten Jahr habe ich sogar einen olympiareifen Startsprung gelernt und auf einmal kam auch meine Rute beim Schwimmen auch ohne Schwimmweste aus dem Wasser heraus.
- 2008 habe ich meine Freischwimmprüfung abgelegt: 400 m Schwimmen ohne Schwimmweste gemeinsam mit dem Rudelführer. Als Abschluss dann noch die Übung: An Land gehen unter erschwerten Bedingungen.
Der Hotelstrand hat nämlich Holzstege mit Leitern für die Badegäste und es gibt nur eine flache Stelle, wo ein Hund allein an Land gehen kann. Am Tag vorher haben wir Generalprobe mit angelegter Schwimmweste gemacht und mein Chef hat mich zur Ausstiegsstelle geleitet.
Bei der Prüfung ohne Schwimmweste habe ich aber mein Chef locker abgehängt und dann den Durchgang zu Ausstiegsstelle verpasst. Ich habe nur noch Holzstege gesehen und wollt dort hoch.


Am nächsten Tag bin ich noch einmal die gleiche Strecke geschwommen. Natürlich war ich wieder schneller als mein Chefchen

Mein Rudelchef war so was von stolz auf mich.
So wie damals, als uns ein Kind beim Training mit der Hundeschwimmweste beobachtete und meinen Chef fragte: „Sind sie Schwimmlehrer für Rettungshunde?“
PS: Lucas hat immer mehr Freude am Schwimmen. Besonders wenn er seinen Ball aus dem Wasser holen kann.
Im einem Teich ist er dabei sogar einmal mit einem Karpfen zusammengestoßen

Das Beste ist aber, dass er seine Muskulatur wieder super aufbauen konnte. Diese hatte sich nach wochenlanger Schonhaltung wegen Athroseschmerzen in der Wirbelsäule zurückgebildet. (Die Athrose haben wir jetzt aber medikamentös im Griff)
Liebe Grüße vom Chefchen (1,94 m, 110 kg)