@Freddy oder Eddi wg. Mantrailing

Mantrailing, Rettungshunde, Jagd-, Polizei-, Therapie- und Begleithunde
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Susa
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@Freddy oder Eddi wg. Mantrailing

Beitrag von Susa » Mo 1. Nov 2010, 00:30

Hallo,

vielleicht habt ihr es ja erwähnt und ich kann mich nicht mehr daran erinnern, aber ich überlege den ganzen Abend schon, warum die Hunde beim MT nicht wie Meiko frei laufen dürfen, sondern an der langen Leine geführt werden? Wenn ich Euch richtig verstanden habe, birgt die Leine bzgl. der Signalvermittlung HF-Hund über die Leine bestimmte Risiken.

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...mit Indy im Herzen

Freddy

Re: @Freddy oder Eddi wg. Mantrailing

Beitrag von Freddy » Mo 1. Nov 2010, 12:31

Hallo Susanne,

in der Suchsituation (übersichtlicher Laubwald mit wenig motorisiertem Verkehr auf dem Waldweg) wie sie sich am Wildpark dargestellt hat hast Du nicht ganz unrecht.
Ich hätte Felix durchaus ohne Suchleine suchen lassen können. Ohne den "Hemmschuh" am anderen Ende der Leine wäre er sicher noch schneller beim Opfer gewesen. Nur wäre das kein Vorteil gewesen, da ich ja auch zum Opfer kommen muss und ich hätte den Berg ohne seine Unterstützung allein hochlaufen müssen...

Mantrailing wird im Unterschied zur Flächensuche überall berieben. Im Innenstadtbereich, im Einkaufszentrum, an viel befahrenen Straßen, in Gebäudekomplexen, natürlich auch in Wald und Feld usw.
Es gibt dort nicht unerhebliche Gefahren für unsere Hunde, so das es aus Sicherheitsgründen nicht möglich wäre sie freilaufen zu lassen. Das ist der eine wichtige Grund, es gibt aber noch einen anderen:
Du hast schon ganz richtig erkannt, das es möglich ist, den Hund z.B. durch einen unbeabsichtigten Leinenruck zu verunsichern oder in eine falsche Richtung zu lenken. Das richtige Leinenhandling ist eine Kunst. Um es zu erlernen wird von vielen Trainern auch zunächst ein Leinentraining ohne Hund durchgeführt. Statt eines Hundes bekommen die Menschen das Halsband angelegt und werden von den jeweiligen Hundeführern geführt. Wechselseitig ausgeführt, bekommt man schnell ein Gefühl dafür, was der Hund an der Leine spürt und kann versuchen in Zukunft unbeabsichtigte Korrekturen zu vermeiden.

Wo Nachteile sind, sind oft aber auch Vorteile denn die Suchleine ist keine Einbahnstraße für Signalübermittlung. Sie ist auch ein "Nerv" der den Hund mit dem Hundeführer verbindet. Der Hundeführer hält "Dauerkontakt" mit dem Such-Hund und bekommt oft weitere wichtige Informationen über die straffe Leine geliefert. Ich kann z.B. am Zug der Leine oft schon erkennen wie alt z.B eine Fährte ist ob die Trail schwächer wird oder wie sicher und fokussiert Felix arbeitet.

LG
Freddy mit Felix

PS:Das kleine Forum unserer Gruppe

Eddi

Re: @Freddy oder Eddi wg. Mantrailing

Beitrag von Eddi » Mo 1. Nov 2010, 12:37

Moin Susa,

ja, das frag ich mich auch manchmal... :dog_wink
Zirbel darf ja genau wegen dieser Gefahr, daß sie durch meine Langsamkeit beim letzten Stück zurück gehalten wird, diese paar Meter schon mal frei laufen. Korrekt ist das aber nicht unbedingt. Das Problem, daß Zirbel keinen Leinenzug "verträgt" hat ja praktisch nur sie. Die meisten Hunde ziehen ja "von Natur aus" :dog_wink und lassen sich dann nicht von einem Frauchen aufhalten, das mal kurz an der Leine zuppelt.
Meiko als Flächensucher soll ein m.o.w. eng umrissenes und vom Gelände her halbwegs bekanntes oder einschätzbares Gebiet absuchen und jedes menschliche Wesen dort anzeigen, wozu er kreuz und quer rennt, da wäre der Leinenhalter schnell überfordert. Dafür kann er sollte es wg unerwarrtetem Verkehr oä nötig werden, per Ruf auch zum Halten oder zurück kommen aufgefordert werden.
Mantrailer folgen dem individuellen Geruch eines einzelnen. Dabei wären sie freilaufend viel zu schnell, man muß ja hinterher kommen und zudem findet dies ja häufiger in verkehrsreichen Gebieten statt, wo sie dann hemmungslos über Straßen flitzen würden. Mann kann sie nicht alle paar Meter anhalten lassen, auf den Chef warten oder sich an der Straße einfach hinsetzen lassen. Dabei würden sie irgendwann nicht mehr den Vorwärtsdrang haben oder den Geruch oder die Lust verleiren.
Die eine Seite ist sicher die Gefahr, daß man durch "falschen" Leinenzug den Hund negativ beeinflussen kann, die andere aber auch, daß bei einem erfahrenen Team der Führer u.a. am Leinenzug auch erspüren kann, wie sicher und intensiv der Hund unterwegs ist. Und die "Freiheit" des Hundes nach den Gegebenheiten regulieren kann. :dogs_run

Freddy kann das bestimmt noch besser und genauer erläutern.

LG
Eddi

Edit: ah, da war er schenller der Freddy und wie man sieht, viel präziser! :thumbup:

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Re: @Freddy oder Eddi wg. Mantrailing

Beitrag von Susa » Mo 1. Nov 2010, 13:20

Danke Euch beiden! Ist ja eigentlich auch logisch, jetzt, wo Ihr es schreibt! :sign_danke

Lieben Gruß von Susa
...mit Indy im Herzen

Freddy

Re: @Freddy oder Eddi wg. Mantrailing

Beitrag von Freddy » Mo 1. Nov 2010, 18:24

Hallo zusammen,

in diesem Zusammenhang möchte ich nochmal darauf hinweisen, das man mit einem Mantrailer nicht nur Menschen suchen und finden kann. Auch entlaufene Tiere können evt. gefunden werden. Wir trainieren aus verschiedenen Gründen keine Tiersuche gezielt, wären aber im Ernstfall, sofern keine speziellen Pettrailer zur Verfügung ständen, unter bestimmten Vorraussetzungen bereit, uns im Notfall an einer Suche von entlaufenen "Forenhunden" zu beteiligen. Sehr viele Fälle, über 90%, bringen aus verschiedenen Gründen allerdings leider keinen Erfolg.
Aus meiner Sicht würde es aber trotzdem Sinn machen, von seinem Hund für den "Fall den Falles" einen möglichst unkontaminierten Geruchsartikel (Ihr wiss ja nun was das ist ;) ) zu nehmen (Ihr wiss ja nun wie das geht ;) ) und zu konservieren. Die Konservierung ist sehr gut in einem geschlossenem Kunststoffbeutel im Gefrierschrank möglich. Vielleicht ist dieser "optimale" Geruchsartikel für ein anderes Suchteam eine Hilfe.

LG
Freddy

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