Ist VDH DM der richtige Weg für uns?

Unterordnung, Fährte, Schutzdienst
Alex

Re: Ist VDH DM der richtige Weg für uns?

Beitrag von Alex » Sa 6. Feb 2010, 12:02

Ich möchte jetzt nicht zu sehr von der anfängliche Diskussion weg kommen und eine Mali Diskussion starten.
Daher ein letztes Statement zu Malis.
Ich kenne jetzt Malis seit 20Jahren. Ich habe lange Jahre in Gebrauchshundevereine trainiert und selber eine Malihündin ausgebildet. Das Thema unführbare Malis gab es schon immer. Ich weiß von einigen Hunden die einjährig wieder dem Züchter zurück gegeben wurden, weil die Besitzer mit den Hunden nicht klar kamen. Speziell die Arek von der Wautz-Nachkommen aus dem A-Wurf vom schnellen Fuchs und B-Wurf von der Wautz waren extreme Hunde. Ich kann mich an einen Diensthundeausbilder (auch Schutzdiensthelfer) erinnern, der damals keine Malis in seiner Staffel wollte weil diese viel zu extrem / unkontrollierbar waren.
Auf alle Fälle wird im DMC auf Leistung geachtet, was sich auch in den sportlichen Erfolgen wiederspiegelt.

Ole: Wenn ich deine Posting hier und im alten Forum lese, habe ich den Eindruck dir ist entweder zu langweilig und versuchst deshalb zu deinem Amüsement Leute zu provozieren oder aber du versuchst die Aktivitäten und Ziele von Leuten wie Krachudel etc. in Mißkredit zu ziehen.

Gruß Alex

Ole

Re: Ist VDH DM der richtige Weg für uns?

Beitrag von Ole » Sa 6. Feb 2010, 12:22

Hallo Alex,
nein, mir ist nicht langweilig und ich will auch nicht irgendwelche Leute oder deren Aktivitäten ins Misskredit bringen. Schon gar nicht, die von Herrn Krachudel. Er spricht mir ja aus der Seele, wenn er sagt, man müsse mal über die eine oder andere Übung in Abteilung C nachdenken und damit besonders die "lange Flucht " meint. Die einzige Übung im Übrigen, in der der Mali zeigt, was er ist; bekloppt (im symphatischen Sinne).

Könnt Ihr Euch nicht vorstellen, dass der gute Ruf des Airedale Schaden nimmt, wenn er mit den von Euch beschriebenen Malinois in einen Topf geworfen wird, auf denselben Prüfungen zu sehen ist?

Ich finde es sehr schön, dass Du meine Beiträge aus dem alten Forum in Erinnerung hast.

Grüße
Detlef

Benutzeravatar
Amadeus
Benutzer
Beiträge: 34
Registriert: Fr 5. Feb 2010, 15:01

Re: Ist VDH DM der richtige Weg für uns?

Beitrag von Amadeus » Sa 6. Feb 2010, 16:38

Etwas Statistik für Interessierte an einem objektiven Vergleich der GH-Rassen

Hallo,

nachdem in den oberen Beiträgen versucht wurde mit der Anzahl der Würfe/Welpen pro Jahr zu argumentieren, habe ich mir die Mühe gemacht, eine Statistik zu erstellen und auszuwerten. Meine Zusammenfassung:

1. von den 10 in Deutschland anerkannten Gebrauchshunderassen:

Bild

steht der DSH zahlenmäßig mit Abstand weit vorne gegenüber allen anderen Rassen (mind. um den Faktor 10).

2. der DSH hat in den letzten 10 Jahren einen Absturz von ca. 24.000 Welpen in 1999 auf ca. 17.000 Welpen in 2006 und nachfolgend erlebt (entspricht einem Minus von 30%).

3. die Welpenzahlen bei den Malis liegen mit ca. 500 bis 600 Welpen/Jahr etwa nur halb so hoch wie AT oder gar nur bei 1/3 im Vergleich zu Boxer und Rotti und erklären keinesfalls seine Popularität.

4. die Zuwächse bei Mali und Herder sind zahlenmäßig derart gering, dass sie nicht den Absturz bei DSH abfangen können.

5. das "Phänomen" Mali erklärt sich demnach anders, und zwar so: ambitionierte HF mit Sporterfahrung haben erkannt, dass der Mali sehr arbeitsfreudig und überaus reaktionsschnell ist, und haben sich so einen Hund geholt, dadurch ist ein Trend und ein "quasi"-Standard entstanden, bei dem andere Rassen kaum mithalten können.

Meine grafische Aufbereitung der Zahlen (Quelle: Welpenstatistik des VDH) findet sich hier.


Viele Grüße
Adonis

Freddy

Re: Ist VDH DM der richtige Weg für uns?

Beitrag von Freddy » Sa 6. Feb 2010, 18:28

Hallo zusammen, Hallo Adonis,

danke für die eingestellten Statistiken, ich hatte auch schon danach gesucht.
Adonis schrieb:
das "Phänomen" Mali erklärt sich demnach anders, und zwar so: ambitionierte HF mit Sporterfahrung haben erkannt, dass der Mali sehr arbeitsfreudig und überaus reaktionsschnell ist, und haben sich so einen Hund geholt, dadurch ist ein Trend und ein "quasi"-Standard entstanden, bei dem andere Rassen kaum mithalten können.

Der Gedanke ist mir auch gleich gekommen....ich finde die Wurfstatistiken alleine betrachtet, wenig aussagekräftig, um die "Eignung" der Rassen zum VPG-Sport zu beurteilen.

Nur noch mal für mein Verständnis:

Besonders interessant wäre es doch zu wissen, wie hoch der Anteil der einzelnen Rassen, bei den "VPG-Spitzenhunden", im Verhältnis zur Anzahl der Hunde ist, mit denen ernsthaft Hundesport betrieben wird.
Ich merke schon, so wird es nicht's ... :problem:

Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Gehen wir mal von 500 Mali-Welpen und 1000 Airedale-Welpen pro Jahr aus. Bei den Airedales wollen 5% der Halter VPG-Sport betreiben. Bei den Malis sind es 50% (reine Phantasiezahlen). Das würde ein Mengenverhältnis im VPG-Bereich von 250 Malis zu 50 Airedales bedeuten. Da wäre es doch, bei gleicher Eignung der HF, ganz normal wenn 5 mal mehr Malis als Airedales vorne mitmischen, oder?

Gibt es Zahlen, wieviele Hunde der verschiedenen Rassen ernsthaft im VPG-Sport geführt werden?

Ist zwar etwas OT, aber es interessiert mich doch: Wo ist der früher hochgelobte DSH, im VPG-Bereich geblieben...?

LG
Freddy

Benutzeravatar
Stefan K.
Benutzer
Beiträge: 429
Registriert: Di 26. Jan 2010, 15:15

Re: Ist VDH DM der richtige Weg für uns?

Beitrag von Stefan K. » Sa 6. Feb 2010, 19:43

Hallo!

Ich sehe das "Problem" von der anderen Seite aus so: Als Kunde, was will ich, was mache ich?
Wieviele "Kunden" haben sportliche Absichten, wieviele wollen einfach einen At des At´s willen? Seine wir doch so ehrlich, um uns einzugestehen, warum wir hier Airedales haben. Gewiss nicht, weil sie die Gebrauchshunde per exelance sind. Da sind andere Rassen predeszinierter dazu. Ich habe nichts gegen die Leute, die ihre AT´s sportlich antreiben. Es kann aber nicht der Maßstab aller Dinge sein, den sportlichen Aspekt soo hoch zu legen. Da sind andere Rassen durch ihr Wesen und auch Biologie besser "ausgestattet". Sehen wir uns die Geschichte des AT´s doch mal genauer an. Was sie in den (unnötigen) Weltkriegen geleistet haben und vor allem warum. Als Kabelschlepper für FFOB/Zb´s, Meldehunde und vieles mehr. Wenn jetzt, mehr als 50 Jahre später der AT als "Schutzhund" eingesetzt wird, ja gerne. Aber seine ur-eigenste Bestimmung ist es doch eigendlich nicht. Das kam erst später, in den 50´er, als mein Großvater und mein Vater eine AT-Zucht hatten und die Hunde von den Kanadiern und Ami´s gekauft wurden. Die Franzosen waren kurz nach dem Krieg die ersten, die die Hunde meiner Familie als Schutzhunde entdeckten und zwangsrekrutieren wollten. Da kam meinem GroßVater die Idee, der Zucht für Schutzdienst bei den AT´s. Das soll nur ein Beispiel sein, ich will nicht die Kittner´s als Erfinder der AT´s für den Schutzdienst deklarieren, denn es war sicher kein Einzelfall in dem damalig besetzten Deutschland.

Aber was will der zukünftige AT-Besitzer von seinem Hund, oder wie ist die statistische Prozentverteilung? Das würde mich interessieren.
Eigendlich geht es in diesem Thread darum, heraus zufinden, welche Linie in der Zucht haubtsächlich eingeschlagen werden soll. Gehe ich mal von mir aus, wollte ich eigendlich einen Hund haben, der die Charaktereigenschaften des AT´s erfüllt: Wachsam, kein Kläffer. Einen ruhigen Geselle, der eine hohe Reizschwelle hat aber wenn es "Not am Mann" ist, sich durchsetzt. Und da kommen wir zu der DSH-Problematik: Als es in den Siebzigern und Achzigern modern wurde, sich mit Hunden zu "bewaffnen", kam die absolute Hochzeit der DSH´s. Schei*** auf Gesundheit, haubtsache gefährlich... Ich sehe wenn DSH´s, die nur am bellen sind, hyper aufgeregt und eine geringe Reuzschwelle haben. Vom Widerrist bis zur Rutenspitze eine Linie, wie auf dem Reiszbrett gezogen, total durchgestylt.
Ich kann mich noch gut an einen Standartwitz erinnern: "Wie heist ein Dieb auf chinesisch? Lang Fing! Wie heisst ein Polizist auf chinesisch? Lang Fing Fang! Und wie heist ein Schäferhund auf Chinesisch? Lang Fing Fang Wau!"
Es gehörte in Deutschland schon zum Statussymbol, mit einem DSH durch die Stadt zu laufen. Es hat sich niemand getraut, Dein Grundstück unbefugt zu betreten, wenn man weiss, ein DSH war im Haus, die "Leute" hatten Respekt vor einem. Und genau da fing es an mit runter gezogener Gruppe, mit HD und den ganzen Folgeerscheinungen...
Ich habe nichts gegen sportlich geführte AT´s! Nein, es ist auch in Ordnung, einem Hund, egal welcher Rasse auch immer angehörend, sportlich oder anderweitig zu führen. Es gibt sicher Züchter, die auf die Leistung mehr Wert legen, andere auf das Aussehen. Die machen auch einen guten Job. Aber ich habe etwas dagegen, eine Rasse, auch egal welche, unbedingt so zu züchten, das er jegliche Urform oder Urtyp total verliert.
So passiert mit dem DSH. Erinnern wir uns mal dran: Es war ein Schäferhund, ein Hund, der Schafe hütete. Und ein Airedale Terrier ist eben ein Terrier... Der schönste und stolzeste, den es gibt.

Es kann jetzt sein, das ich einige auf den Schlips getreten bin, das war auch meine Absicht.

Gruß, Stefan, der schon zwei große Kölsch intus hat und Benny, der sich auf seine Gassirunde freut.
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt." (Albert Einstein)

Ole

Re: Ist VDH DM der richtige Weg für uns?

Beitrag von Ole » Sa 6. Feb 2010, 21:07

Hallo Stefan,
in etwa darum geht es mir in diesem Thema. Wir kommen leider hier viel zu weit vom Thema ab, wenn wir nun mehr oder weniger nur über den Malonois reden, oder Schäferhund oder was auch immer. Es geht mir um die Szene, dass Millieu.

Ich will sagen, dass es nicht der typische Airedaleliebhaber ist, der auf einer VDH DM zuschaut. Ich will sagen, dass der typische Airedaleliebhaber, der dieses Spektakel einmal ansah, sich fragt, ob er mit dieser Szene etwas zu tun haben möchte. Ich denke, er will es nicht.

Ich will sagen, lass uns den VPG Sport machen, aber mit einer gewissens Distanz zu vielen anderen Gruppierungen.

Ich glaube, das würde uns bei den Airedaleinteressenten interessant machen.

Grüße
Detlef ( 2 Rotwein)

Jackson

Re: Ist VDH DM der richtige Weg für uns?

Beitrag von Jackson » Sa 6. Feb 2010, 23:31

Ole hat geschrieben:
in etwa darum geht es mir in diesem Thema. Wir kommen leider hier viel zu weit vom Thema ab, wenn wir nun mehr oder weniger nur über den Malonois reden, oder Schäferhund oder was auch immer. Es geht mir um die Szene, dass Millieu.
Dann halte Dich doch fern von diesem Milieu. Keiner sagt Dir, dass Du da hingehen musst.
Ich will sagen, dass es nicht der typische Airedaleliebhaber ist, der auf einer VDH DM zuschaut. Ich will sagen, dass der typische Airedaleliebhaber, der dieses Spektakel einmal ansah, sich fragt, ob er mit dieser Szene etwas zu tun haben möchte. Ich denke, er will es nicht.
Lass das doch einfach die Leute selbst entscheiden.
Ich will sagen, lass uns den VPG Sport machen, aber mit einer gewissens Distanz zu vielen anderen Gruppierungen.
Das ist Deine persönliche Meinung, die Du nicht verallgemeinern solltest.

Ich glaube, das würde uns bei den Airedaleinteressenten interessant machen.
Das könnte eine Fehleinschätzung sein.

Ole

Re: Ist VDH DM der richtige Weg für uns?

Beitrag von Ole » So 7. Feb 2010, 08:47

Hallo Jackson,
versuch mal, etwas zu differenzieren. Wenn Du noch einmal meinen ersten Beitrag liest, wirst Du feststellen, da stehen überall Fragezeichen dahinter. Ich nenne das dann Denkanstöße, nicht Manifeste. Selbstverständlich entscheidet jeder selbst.

Ich denke, Du gehst mit dem Ziel, es mir zu zeigen, an die Texte heran. Zitierst fein, fein und widerlegst mir dann jede Zeile.

Das ist hier kein Diktat oder Aufsatz, dem Du eine Note geben sollst.

Ich denke nicht, dass es eine Fehleinschätzung ist, dass nur ca. 10 % der Airedalefreunde wie ich auf den Hundeplatz gehen und Vielseitigkeitssport macht. Die anderen haben den Airedale, weil er ein guter Familienhund ist.

Es ist halt meine Meinung, dass das Gesamtbild des Airedale in der Öffentlicheit verrückt wird, je öfter man ihn auf dem Siegertreppchen neben einem Malinois sieht. Und ich halte es für logisch, dass diese Teilnahmen an einer VDH DM zum Beispiel zum Ziel hat, besser zu werden im Vergleich mit den anderen Rassen. Dann ist es auch logisch, sich züchterisch damit zu beschäftigen und dann wiederum ist klar, der Airedale entwickelt sich zu einem Hund, der an Beliebtheit verliert.

80-90% der Polizeihunde sind, denke ich, Malinois. Dort ist ein Wandel zu spüren. Die Diensthundeführer nehmen ihre Hunde nämlich mit nach Hause. Kein Polizist hat Interesse daran, mit diesem Hund seine Kinder und seine Frau zu gefährden. Das ist aber manchmal so. Die Gefährlichkeit der Hunde resultiert nicht aus der Ausbildung. Sie hat ihre Wurzeln in der Zucht.


Grüße
Detlef

Jackson

Re: Ist VDH DM der richtige Weg für uns?

Beitrag von Jackson » So 7. Feb 2010, 09:32

Hallo Ole,

ich möchte Dich nicht benoten, wirklich nicht. Ich kann Dich nur nicht verstehen. Außerdem bist Du recht provokant in Deinen Äußerungen.

Ich bin der Auffassung, dass die Nachfrage nach Sport- und/oder Familienhund den Markt selbst regelt. Da muss nicht von übergeordneter Stelle eingegriffen werden.

Außerdem, warum soll die Beliebtheit des AT unter der Teilnahme an einer rasseübergreifenden Veranstaltung leiden?

Alex

Re: Ist VDH DM der richtige Weg für uns?

Beitrag von Alex » So 7. Feb 2010, 09:35

Ole hat geschrieben: Ich denke nicht, dass es eine Fehleinschätzung ist, dass nur ca. 10 % der Airedalefreunde wie ich auf den Hundeplatz gehen und Vielseitigkeitssport macht. Die anderen haben den Airedale, weil er ein guter Familienhund ist.

Es ist halt meine Meinung, dass das Gesamtbild des Airedale in der Öffentlicheit verrückt wird, je öfter man ihn auf dem Siegertreppchen neben einem Malinois sieht. Und ich halte es für logisch, dass diese Teilnahmen an einer VDH DM zum Beispiel zum Ziel hat, besser zu werden im Vergleich mit den anderen Rassen. Dann ist es auch logisch, sich züchterisch damit zu beschäftigen und dann wiederum ist klar, der Airedale entwickelt sich zu einem Hund, der an Beliebtheit verliert.

Grüße Detlef
Detlef deine letzte Aussage ist meineserachtens nicht richtig. Du magst recht haben, daß nur 10% VPG machen, dann nehmen wir an nochmal 10-20% sind Aussteller. Übrig bleiben 70-80% an reinen Familienhunden. Sehe ich mir auf der Airedale Homepage die Würfe an, entspricht das in etwa auch der Verteilung. Glaubst du, wenn die ca. 10% leistungsorientierte Züchter versuchen das Sportniveau ihrer Zucht zu erhöhen, daß das den Rest der Züchter kümmert. Im Showbereich wird der AT regelmäßig mit den Hübschen der Welt verglichen. Hat dies dazu geführt das die Beliebtheit des AT gesunken ist. Ich möchte hier zu bedenken geben, bei uns Menschen haben Miss Wahlen (z.B. Miss Deutschland) ungefähr die selbe Beliebtheit wie Kampfsport.
Ich denke die Rasse AT ist so breit aufgestellt, daß es niemanden stören sollte, wenn ein kleiner Bereich versucht sich innerhalb der Rasse stetig zu verbessern.

Gruß Alex

Antworten

Zurück zu „IPO & FH“