Ein guter Bericht bei Tiere suchen ein Zuhause

Unterordnung, Fährte, Schutzdienst
airenois
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Ein guter Bericht bei Tiere suchen ein Zuhause

Beitrag von airenois » So 4. Nov 2012, 21:09

Ein Bericht, mit dem ich gut leben kann und meinen Hundesport vernünftig darstellt, wenn auch mit DSH.
http://www.wdr.de/tv/tieresucheneinzuha ... ildung.jsp
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

Uschi

Re: Ein guter Bericht bei Tiere suchen ein Zuhause

Beitrag von Uschi » So 4. Nov 2012, 21:53

Das ist doch mal wohltuend, mal einen positiven Bericht darüber zu sehen.


LG
Uschi

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Michael
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Re: Ein guter Bericht bei Tiere suchen ein Zuhause

Beitrag von Michael » Mo 5. Nov 2012, 09:34

Hallo Nicole,

den Bericht habe ich auch gesehen .- der "außenstehende" Hundetrainer (der nicht zur SV-OG gehörte) hatte sehr gut erklärt! :dogrun

VG Michael
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...was sonst!

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Re: Ein guter Bericht bei Tiere suchen ein Zuhause

Beitrag von lutz » Mo 5. Nov 2012, 11:47

Hallo AT-Freunde,

ja ist sehr "wohltuend" beschrieben worden.
Wichtig ist dabei natürlich dass auch alles so klappt in der Ausbildung, (und auch so gewollt ist).
Es ist nämlich im "wahren Leben" auch schon vorgekommen dass der Hund meinte in jeden Gipsarm beißen zu müssen, dessen Träger ihm begegnete, weil er den Gipsarm mit dem Schutzärmel verwechselt hatte.

Mit so einem fehlgeleiteten "Schutzhund" sollte man dann besser Skiorte meiden.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Bine

Re: Ein guter Bericht bei Tiere suchen ein Zuhause

Beitrag von Bine » Mo 5. Nov 2012, 18:46

lutz hat geschrieben: Es ist nämlich im "wahren Leben" auch schon vorgekommen dass der Hund meinte in jeden Gipsarm beißen zu müssen, dessen Träger ihm begegnete, weil er den Gipsarm mit dem Schutzärmel verwechselt hatte.

Mit so einem fehlgeleiteten "Schutzhund" sollte man dann besser Skiorte meiden.

Viele Grüße von lutz mit Joker
.... ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass ein Hund ein Gipsarm mit dem Schutzarm verwechselt, nicht mal dann, wenn er blind und taub ist, da die Geruchskulisse der Jute- Schutzärmel selbst für mich geruchlich minderbemittelten Hominiden nicht zu leugnen ist.
LG Bine

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Re: Ein guter Bericht bei Tiere suchen ein Zuhause

Beitrag von lutz » Mo 5. Nov 2012, 19:42

Hallo Bine und AT-Freunde,

doch das hatte ich schon so gelesen und mir nicht aus den Fingern gesaugt, und es beschränkt sich ja nicht nur auf Gipsarme.

Als Beispiel mal dazu einen Auszug aus dem Buch "Verhaltensbiologie für Hundehalter" von Dr.Udo Ganslosser und Petra Krivy

Überschrift "Schutzdienst mit Folgen"-

Also vorab mal eine Zusammenfassung weil die ganze Story sonst zu lang wird:
Die 4jährige Schäferhündin wird von einer Frau Müller aus dem Tierheim geholt wobei man ihr mit auf den Weg gab dass diese Hündin "arbeiten" müsste.Nachdem sie auch feststellte dass die bildschöne Hündin Probleme mit Artgenossen als auch mit manchen Menschen hatte und sich manchmal einfach auf diese stürzen wollte und nach denen schnappte, sowie die nervöse Art der Hündin ihr zu schaffen machte, suchte sie die Lösung dafür auf einem Hundeplatz den sie früher mit ihrem Vater und unkomplizierteren Schäferhunden oft besucht hatte.

Text:" Der Trainer auf dem Hundeplatz wunderte sich nicht, dass die Hündin so reagierte wie sie reagierte. Sie sei unterbeschäftigt hieß es und ihr Hund müsse die Möglichkeit haben, seinen "Aggressionstrieb" zu kanalisieren, wurde ihr erklärt. Frau Müller war beeindruckt vom Wissen des Trainers und vertraute diesem blind, als er den Hetzärmel holte, um auszuprobieren , ob die Hündin "am Arm was taugt". Senta hatte ihren Spaß. sie verbiss sich in den Arm, ließ nicht mehr los und kämpfte damit was das Zeug hielt. Die Bedenken die Frau Müller hatte ob das den Hund nicht noch wilder machte wischte dieser lapidar fort. Auch hatte Frau Müller Angst davor, dass Senta in der Folge auf hocherhobene Arme mit Aggression reagieren würde. Ganz im Gegenteil, wurde erwidert, durch dieses Training habe Senta es nicht mehr nötig, nach Hunden und Leuten zu schnappen, weil ihr Aggressionstrieb beim Schutzdienst kanalisiert würde.
Ein halbes Jahr lang besuchte Frau Müller den Hundeplatz. Die Hündin veränderte ihr Verhalten nicht, im Gegenteil sie wurde immer schlimmer. Auf dem Platz wurde die Frau vertröstet, das dauere eben alles seine Zeit, und sie wäre sowieso viel zu nett zu ihrem Hund.

Als es dann zu einem konkreten Vorfall kam, Senta hatte nach einem Kind geschnappt, suchte Frau Müller eine professionelle Hundeschule auf, um sich nochmals zu informieren. Dort wurde ihr zuerst einmal erklärt dass es so etwas wie einen "Aggressionstrieb" gar nicht gibt, und dass andere Möglichkeiten des Frustabbaus sinnvoller seien. Außerdem wurde sie darüber aufgeklärt dass ein Vierbeiner sehr wohl den Menschen hinter dem Arm registriert und somit die Gefahr sehr groß ist, das bestimmte Bewegungen das auf dem Hundeplatz Erlernte auslösen können. Während dieses Beratungsgespräches saß Frau Müller mit ihrem Hund dem Trainer gegenüber. Der Vierbeiner lag an langer Leine im Platz auf dem Boden zwischen Frauchen und Trainer. Die Aussagen des Hundetrainers erschreckten Frau Müller, hatte sie es doch nur gut gemeint und wollte alles richtig machen. Ab sofort mied sie den Hundeplatz wo es ihr ohnrhin viel zu ruppig vorging, auch wenn Senta offensichtlich beim Schutzdienst ruichtig begeistert war. Sie wollte das Verhalten ihres Hundes ja verbessern und nicht verschlimmern. Für die Zukunft wollte sie Senta lieber in der Apportier und Fährtenarbeit unterweisen um die Hündin sinnvoll auszulasten. Am Ende des Gesprächs fragte Frau Müller noch nach dem günstigsten Weg zur Autobahn, beide Gesprächspartner waren aufgestanden. Der Trainer streckte den Armaus, um die Richtungzu weisen, da griff die Hündin ansatzlos an und packte ihn am Arm. Der Versuch sich zu befreien scheiterte, da Senta immer wieder versuchte nachzufassen, so hatte sie es schließlich gelernt. Nur nicht loslassen.Der Trainer rettete seinen Arm schließlich aus Sentas Zähnen. Indem er die Jacke, in der die Hündin festhing, zerriss.Einen "besseren" Beweis, dass der Schutzdienst zur "Beschäftigung" des Hundes untauglich ist und fatale Folgen haben kann, konnte Senta nicht liefern".

Der Verhaltensbiologe Dr.Ganslosser stellt fest dass die zugrunde liegende Überlegung, wonach der sogenannte Schutzdienst für einen Hund der Abreaktion von andernfalls gefährlichen und unkontrollierbar aufgestauten "Aggressionstrieben" dient, auf ein in der Verhaltensbiologie längst überholtes Modell von Konrad Lorenz zurück geht.

Viele Grüße von lutz mit Joker

P-S. Bei Bedarf können wir das Thema in dieser Richtung gerne weiter verfolgen (dann wird die Sache nämlich erst richtig interessant ist aber ein bisschen komplizierter).
Zuletzt geändert von lutz am Mo 5. Nov 2012, 20:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Uschi

Re: Ein guter Bericht bei Tiere suchen ein Zuhause

Beitrag von Uschi » Mo 5. Nov 2012, 20:33

Hallo Lutz,

ich schätze den Gansloser eigentlich schon, aber diesen Beitrag finde ich sehr daneben.

Im Schutzdienst wird mit dem BEUTEtrieb gearbeitet. Jagen ist das richtige Stichwort. Hetzen, zupacken, schütteln, wegtragen.

lutz hat geschrieben:suchte Frau Müller eine professionelle Hundeschule auf, um sich nochmals zu informieren.
Was ist bitte eine professionelle Hundeschule? Hundetrainer kann ich mich sofort ab morgen nennen, oder auch mein Nachbar, der noch nie einen Hund hatte. :dog_blush
Hinz und Kunz tummelt sich in dieser Sparte.


Diese Hündin (falls es sie je gab)hat ein anderes Problem. Das Problem wurde weder durch den Schutzdienst hervorgerufen, noch verstärkt.


Ich halte das ganze für eine erfundene Geschichte, um die "professionellen" Hundeschulen in den Vordergrund zu stellen, sie gut zu reden, und die ach so bösen, ruppigen Vereine herunterzumachen.



LG
Uschi

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Re: Ein guter Bericht bei Tiere suchen ein Zuhause

Beitrag von Regine » Mo 5. Nov 2012, 20:44

Hi Lutz,
Hunde wie die von dir hier beschriebene Senta werden bei uns auf dem Platz nicht gearbeitet, da sie vom Wesen nicht sicher sind.
Ich denke dem Hundetrainer hätte dies mit Senta auch so passieren können, wie beschrieben benahm sie sich gegenüber anderen Hunden und Menschen vor dem Besuch des HUPLa . schon sehr fragwürdig. Übrigens war der 2. Trainer wohl auch etwas sehr unbedarft. Wird doch der Hund als sehr nervös beschrieben . Denke der DSH hat wohl eher gedacht er kriegt eins übergebraten und biss aus Angst zu.
Mich wundert viel mehr , dass ein Tierheim so einen Hund an unbedarfte Leute vermittelt.
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

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Re: Ein guter Bericht bei Tiere suchen ein Zuhause

Beitrag von lutz » Mo 5. Nov 2012, 20:58

Hallo Uschi!

Nun aber mal! Meinst Du im Ernst dass der Dr. Ganslosser als renommierter Verhaltensbiologe es nötig hat Geschichten zu erfinden?
Wäre mir auch neu dass er irgendetwas mit professionellen Hundeschulen zu tun hat und dafür Werbung macht.
Oder ist das eine Reaktion weil es nicht in eure Weltsicht der Schutzhundausbildung passt?

Und die Sache mit der BEUTE kann je nach Hund auch ins Auge gehen. Es wird da von einem anderen Hund berichtet, der übrigens eine Begleithundprüfung hatte, und sich sonst völlig normal und unauffällig verhielt, aber eine so hohe Beutemotivation hatte, dass sie nicht zu kontrollieren war der nach dem Agilitytraining mit seinem Spielzeug belohnt werden sollte das zufällig am Hundeplatzrand bei einem Sheltie landete und er diesen gleich totbiß. Der Hund war durch dieses junkiehafte fixieren auf die "Beute" auch für ballspielende Kinder hochgefährlich geworden. So wie irgendjemand etwas in der Hand hielt was er für Beute hielt war der Hund nicht mehr zu kontrollieren.
Dr.Ganslosser schreibt: "Vor dem Hintergrund des Falles "Junkie" (der o.a.Hund) muss darauf hingewiesen werden, wie gefährlich sich der sogenannte "Schutzhundesport" auf das Verhalten des Hundes auswirken kann, vor allem dort, wo er mit wenig Kompetenz vermittelt und ausgeführt wird! Da dieser "Sport" gemäß den Angaben seiner Befürworter über den sogenannten Beutetrieb aufgebaut wird und besonders beutetriebstarke Hunde deutlich bevorzugt werden, muss die Kontrollierbarkeit des Hundes und die geweckten, wie geförderten Motivationen oberste Priorität besitzen. Andernfalls sieht man sich schnell in der Situation von Goethes Zauberlehrling: "die Geister die ich rief....!"

Viele Grüße von lutz mit Joker
Zuletzt geändert von lutz am Mo 5. Nov 2012, 21:47, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Ein guter Bericht bei Tiere suchen ein Zuhause

Beitrag von Ira » Mo 5. Nov 2012, 21:14

Hallo,
welche Tierschutzhunde so vermittelt werden! Da wundert mich leider nichts mehr. Was ich da in letzter Zeit alles erlebt habe, da gruselt es mich.
Erst letztens begegnete mir ein etwas ältere Dame mit ihrem aggresiven großen Hund aus den türkischen Bergen. Die Frau war frisch an der Hüfte operiert und der Hund wurde ihr als lieb verkauft! Nun muss sie allem aus dem Weg gehen und kann ihn eigentlich nicht halten.
Genauso lieb wie der Terriermix aus Rumänien, der jetzt ständig seine Besitzer beißt, sodass die im Sommer mit langen Hosen und Ärmeln herumlaufen müssen und die beiden "Tierschutzköter" (sorry), die ständig meine Hummel anfallen und deren Besitzerin sich strikt weigert, sie anzuleinen, weil sie ja angeblich nur jung und unerzogen sind. Als ich die Besitzerin darauf ansprach, knallte sie mir die Haustür vor der Nase zu, bevor ich ihr meine Bedenken mitteilen konnte, dass auch mal meine Töchter mit der Hummel gehen.
Mich wundert nichts mehr, dagegen sind Hummi und ich das reinste Dreamteam!!!
LG, Ira
@ Michael: das hat natürlich nichts mit deinem Sport zu tun, nur mit der Vergabepraxis von Tierschutzhunden, meist aus dem Ausland. Die Regel sind aber auch da die "Guten"

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