Trieb im Schutzdienst als Welpe

Unterordnung, Fährte, Schutzdienst
Anskiere

Trieb im Schutzdienst als Welpe

Beitrag von Anskiere » Mo 22. Aug 2011, 20:54

Hallo,

Als Neuling in Sachen Airdale hätte ich ein paar Fragen zum Thema Trieb im Schutzdienst. Ich besitze einen ca 12 Wochen alten Airdale aus einer guten Arbeitslinie und habe mit meiner Schutzdienstgruppe mit dem Triebaufbau mittels "Fetzen" begonnen. Im Gegensatz zu unseren Schäferhunden und Malinois zeigt sich der Airdale extrem verhalten und kann manchmal gar nicht zum Spiel mit dem Hetzfetzen motiviert werden. Ich würde daher gerne von den erfahrenen Airdale Besitzern wissen, ob der Airdale ähnlich wie ein Rottweiler einfach etwas länger braucht um in Fahrt zu kommen und bis zu welchem Monat es dauern kann, bis sein Triebverhalten steigt.

lg,
Anskiere

Xantha

Re: Trieb im Schutzdienst als Welpe

Beitrag von Xantha » Mo 22. Aug 2011, 21:42

Öhm ... Bist du sicher, dass mit 12 Wochen die Bindung zu dir schon so gefestigt ist, dass du deinem Knirps eine sichere Bank im Rücken bist bei einer Aufgabe wie Schutzdienst :sheep

Ich muss gestehen, ich bin mir nicht sicher, in welchem Alter wir damals mit dem Fetzen angefangen haben, aber ganz bestimmt nicht mit 12 Wochen.

Viele Grüße und herzlich willkommen im Forum
Conny mit Xanny, auch grad 12 Wochen

Uschi

Re: Trieb im Schutzdienst als Welpe

Beitrag von Uschi » Mo 22. Aug 2011, 21:50

Hallo Conny,

wir haben mit beiden gleich anfangs angefangen zu zergeln, zuhause. Sachte nur, aber das macht denen doch Spaß. Wijnta und Yarosch haben auch immer zusammen gezergelt.
Xantha hat geschrieben:die Bindung zu dir schon so gefestigt ist, dass du deinem Knirps eine sichere Bank im Rücken bist bei einer Aufgabe wie Schutzdienst
Wie ist das gemeint?

Hallo Anskiere (dürfen wir Deinen Namen wissen?)
Yarosch (jetzt 10 Monate alt) war zuhause bei uns auch verhalten, er hatte trotzdem Spaß. Auffordern ließ er sich immer, aber er traute sich am Anfang manchmal nicht so richtig Widerstand zu leisten und wirklich zu zerren. Das hat sich inzwischen geändert, sehr sogar.

Jetzt auf dem Hupla hat er momentan einen leichten Ärmel an einer Schnur und um den kämpft er sehr, schüttelt auch. Auf den Hupla gehen wir mit ihm ernsthaft erst seit 3 Wochen.





LG
Uschi

Xantha

Re: Trieb im Schutzdienst als Welpe

Beitrag von Xantha » Mo 22. Aug 2011, 22:08

Uschi hat geschrieben:... wir haben mit beiden gleich anfangs angefangen zu zergeln, zuhause. Sachte nur, aber das macht denen doch Spaß. Wijnta und Yarosch haben auch immer zusammen gezergelt.
Zuhause ist doch ganz was anderes als ein noch recht unbekannter HuPla mit fremden Schutzdienstleuten.
Uschi hat geschrieben:
Xantha hat geschrieben:die Bindung zu dir schon so gefestigt ist, dass du deinem Knirps eine sichere Bank im Rücken bist bei einer Aufgabe wie Schutzdienst
Wie ist das gemeint?
Naja wenn die Bindung stimmt, dann hat der Knirps jemanden im Rücken beim Zergeln, dem er vertraut und durch den er evt. auch Mut fasst. Wenn nicht dann hat der Welpe VOR und HINTER sich Leute, die er noch nicht einordnen kann.

Uschi

Re: Trieb im Schutzdienst als Welpe

Beitrag von Uschi » Mo 22. Aug 2011, 22:14

o.k., danke Conny.


LG
Uschi

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kenzo
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Re: Trieb im Schutzdienst als Welpe

Beitrag von kenzo » Mo 22. Aug 2011, 23:25

Conny schrieb: Naja wenn die Bindung stimmt, dann hat der Knirps jemanden im Rücken beim Zergeln, dem er vertraut und durch den er evt. auch Mut fasst. Wenn nicht dann hat der Welpe VOR und HINTER sich Leute, die er noch nicht einordnen kann
.

Ich würde auf keinen Fall mit meinem Welpen Schutzdienstspiele beginnen, wenn er noch kein Vertrauen zu mir gefasst hat. Andererseits liegt es auch an dem Einfallsreichtum des Figuranten wie er mit dem Welpen spielt, weil mehr darf m.E. nicht in diesem Alter stattfinden!

Hier ein Bild von Kiwi mit ca. 17 Wochen
Bild

@anskiere: ich würde noch ein wenig warten und erst mal versuchen eine Bindung zu meinem Wauzi aufzubauen.
Der Airedale ist in allem ein Spätstarter. Aber dafür haben wir meist länger an ihm.

Gruß
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

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Re: Trieb im Schutzdienst als Welpe

Beitrag von Sabine14 » Mo 22. Aug 2011, 23:52

Hallo,

ich glaube nicht, dass ein Welpe unbedingt schon Schutzdienst machen muss - Selber Beutespielen, zergeln und so, kann man ja trotzdem.

ich habe mit beiden Hunden relativ spät angefangen, vor allen Dingen aus gesundheitlichen Gründen.

Jade hat starken Beutetrieb, angefangen mit knapp 10 Monaten, wird aber jetzt erst mit 3 Jahren gut und von Mal zu Mal besser.

Kronos ist ein anderer Typ mit ganz extremem Beutetrieb, der heute mit 14 Monaten schon richtig zur Sache geht, aber mit dem habe ich erst mit knapp 8 Monaten angefangen, da sehr gross und schnell gewachsen. Vom Entwicklungsstand hat er trotzdem teilweise die Hunde schon überholt, die als Welpe mit Schutzdienst angefangen haben. Unser Helfer rät uns, erst nach dem Zahnen mit Schutzdienst anzufangen (Frau ist Tierarzthelfern und sein Hund wird regelmässig beim Physiotherapeuten behandelt). Bis vor 4 Wochen im Geschirr und kein "Flieger":
Ich hätte gerne noch länger was von meinen Hunden und möchte nicht, dass sie mit 6 vor Arthrose nicht mehr laufen können (Beide sind grosse Hunde: Jade knapp 61 und Kronos wird wohl so knapp 63 cm haben).
Entweder sie haben Trieb oder nicht.

Fazit: immer mit der Ruhe auch bei den Leistungshundeleuten streiten sich die Gelehrten: manche fangen erst mit 1 Jahr oder noch später an und kommen dann wie Phönix aus der Asche

(Wäre nett, wenn Du dich und deinen Hund hier vorstellen würdest)

LG

Sabine
"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind." unbekannt

redchili

Re: Trieb im Schutzdienst als Welpe

Beitrag von redchili » Di 23. Aug 2011, 06:27

Moin Anskiere,
kenzo hat geschrieben:Der Airedale ist in allem ein Spätstarter.
das ist eine Tendenz, die Du beim AT in der Tat nicht unterschätzen solltest. Als ich Deine Beschreibung vom Verhalten Deines Welpen gelesen habe, musste ich unwillkürlich an meine Hündin in diesem Alter zurückdenken, auch wenn sie nicht in Richtung Schutzdienst ausgebildet wurde. Ab 12 Wochen war sie in einer Welpengruppe, wo wir Besitzer unter anderem mit den Kleinen zum Bindungsaufbau mit Fetzen oder anderen MOs gespielt haben (die restlichen Hunde/Besitzer standen im Kreis drumherum, und wir mussten so interessant mit dem Spielzeug den Hund animieren, dass der sich nur für uns und das Objekt interessierte). Sie schien die ersten Wochen wenig Interesse an dem Spielzeug zu haben, es nicht jagen zu können, hat es aber scheinbar ruhig beobachtet, sich oft sogar hingesetzt statt aktiv darauf einzugehen. Das konnte ich mir nicht erklären, denn die Spielprägung und -aktivität bei der Züchterin war super gewesen und andere Hunde anderer Rassen im gleichen Alter agierten viel zielgerichteter und triebiger.

Man hatte auf dem HuPla einfach den Eindruck, im kleinen Hirn rattert es gewaltig, und die airedaleerfahrenen Trainer beruhigten mich, was dieses Verhalten anging. Von Woche zu Woche schienen sich mehr Synapsen zu bilden, die das Geschehen und das ganze Drumherum gleichzeitig verarbeiten konnten. So mit 15, 16 Wochen dann konnte sie sich ganz auf das Spielzeug konzentrieren und ihren Körper koordinieren und hat ein sehr engagiertes Spielverhalten gezeigt (bis heute).

Es würde mich freuen, noch mehr über die Entwicklung bei Deinem Welpen in der Schutzdienstprägung zu lesen!

Viele Grüße
Antje mit Luzie

lulu

Re: Trieb im Schutzdienst als Welpe

Beitrag von lulu » Di 23. Aug 2011, 17:09

Hallo Anskiere,

hier habe ich mal geschrieben:
lulu hat geschrieben: … Irgendwann ging es dann doch los mit dem Lernen für die Junghunde.
Es zeigte sich dann, dass Lucas, die meiste Power hatten. „UT“ selbst sprach von einem Naturtalenten für VPG. Lucas gingen voll auf die Beißwurst ab. Biss zu und hielt fest. Bei Zerrspielen kämpfte er wie eine Löwe. Man konnte ihn an der Beißwurst hängend hochheben.
...
Im Nachhinein denke ich, dass „UT“ eifersüchtig auf Lucas und mich war, da der Welpe/Junghund, den er führte, eine liebe Schlaftablette war, den die Beißwurst gar nicht interessierte. ....
sowohl beim Wurf von Lucas (2/8) als auch von Merlin (4/8) konnte ich die sehr unterschiedlichen Charaktere der Wurfgeschwister beobachten.
Bei Lucas ging dies über einen Zeitraum von über einem Jahr. Der Züchter von Lucas ist ein erfolgreicher VPG Sportler. Da er aus Lucas Wurf eine Hündin behalten wollte, hatte ich das Glück Lucas zu bekommen, dessen Veranlagung schon früh zu erkennen war.
Die Hündin, die sich der Züchter behalten hatte, konnte er nie für VPG einsetzen und hat diese später abgegeben und wollte Lucas sogar zurückkaufen: "Ich hab da jemanden, der zahlt dir jeden Preis für deinen Hund" Antwort von mir: "Familienmitglieder werden nicht verkauft."
Was ich damit sagen will ist, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Bandbreite der Charaktereigenschaften von Welpen aus einem Wurf extrem groß sein können.
Man kann meiner Meinung nach also nicht sagen: "Das ist ein Airedale und der wird sich so und so im VPG entwickeln". Sondern am Besten ist es die individuellen Vorzüge des jeweiligen Individuums zu erkennen und zu fördern.
Ich habe mit Lucas die VPG Strecke nicht weiterverfolgt, da es für uns einfach nicht den entsprechenden Trainer + Helfer für eine gute Ausbildung gab. Dafür hatten wir sehr viel Spaß und Freude im Agility.
Liebe Grüße von Christoph

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Smilla+Finn
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Re: Trieb im Schutzdienst als Welpe

Beitrag von Smilla+Finn » Di 23. Aug 2011, 21:44

Da muss ich Christoph rechtgeben. Wie ein Welpe sich benimmt ist auch stark abhängig vom Charakter/Wesen des einzelnen Tieres und kann auch innerhalb eines Wurfes stark variieren.
Mein Züchter hat z.B. aus Smillas Folgewurf (auch reine Leistungszucht)2 Hündinnen behalten und beide gleich aufgezogen und ausgebildet.
Beide konnte ich mit 7 Monaten im Schutzdienst beobachten. Der ersten Hündin musste der Helfer die Beisswurst fast schenken und sie durfte nach dem 1. Anbeissen gleich damit gehen. Hündin 2 dagegen war absolut triebig auf die Beisswurst und war kaum zu bremsen und schon viel weiter.
Mitlerweile arbeitet Hündin 1 genauso triebig wie Nummer 2 und es sind keine grossen Unterschiede zu erkennen. Die eine hat halt einfach nur etwas länger gebraucht und da man ihr die Zeit im Training gegeben hat ist sie jetzt nicht schlechter wie ihre Schwester.

lg rike mit Smilla und Finn
http://airedale-terrier.cms4people.de/index.html

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