Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Unterordnung, Fährte, Schutzdienst
Eddi

Re: Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von Eddi » Mi 3. Aug 2011, 20:43

Bine hat geschrieben:muss doch jeder für seinen Hund selbst entscheiden... und da die meisten Mali`s nicht auf der Couch liegen und Familienmitglieder sind, sondern in Zwingern als Sportgerät verwahrt werden, brauchen wir uns darüber doch nicht zu unterhalten.
verstehe ich das jetzt richtig: Malis spielen nicht Beuteärmel fassen, die kämpfen?
Und sehe ich das jetzt falsch, daß die ATler, die eigangs gesagt haben/zitiert wurden, der AT würde nicht "so gut sein" wie der Mali, gern hätten, ihre ATs würden so schnell, wendig, bissig sein.
also mir stellt sich das ganze eher konfuser dar:
der SChutzhundesport ist besser als sein Ruf, denn er wird auf Beutespiel aufgebaut. Hast Du mir für Deine Hunde und Einstellung plausibel gemacht. Aber der Mali beißt weil er was kaputtmachen will, kann darf und das ist kein Spiel? also wer macht den VPG-Sprot nun zu welchem Bild in der Öffentlichkeit?
Und da möchte also ein Teil der AT-VPGler auch hin?

Mir schwant, daß ich meine Vorurteile so schnell nicht loswerde, bestenfalls Einzelfälle nach gewissenhafter Überprüfung davon ausnehmen kann.
Was halte ich denn nun von einem Hund als Sportgerät, oder besser von dessen Halter?
Ich mein, Sport mit Hund kann ich schon begreifen, aber den Hund einem Tennisschläger gleich als Gerät zu verwenden? Ist das im VPG Konsens, daß da keiner was gegen hat, daß man dennoch neidvolle Blicke zu den ach so schnell abzurichtenden Malis wirft und trauert, daß der AT soweit nie oder kaum kommt. Gott, ich hoffe inständig, daß der AT nie so weit kommt, verkommt.....
Und ehrlich, wenn ich solche Videos sehe, da frag ich mich, ist der Mali ein Gerät oder eine Waffe, eine Automatik ohne Sicherung? So etwas gehört als "Sportgerät" in private Hände?
Wer bitte findet das Sport? Was ist der nächste Kick? Hundekämpfe (mal sehr provokant gefragt)?

Und was sagt das über die Menschen aus, die das betreiben und gut finden?

Nene, ich hab grad angefangen, meine Vorurteile ein wenig zusammen zu falten.

LG
Eddi
die weiß, daß Bine Hunde nicht als Sportgerät sieht (oder deren Menschenkenntnis völlig für die Füße ist)....

Jackson

Re: Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von Jackson » Mi 3. Aug 2011, 21:17

Hallo Eddi,

Deine Videosequenz ist irreführend. Die dort gezeigten Hunde sind Diensthunde. Mit Sport hat das nichts zu tun.
Das wäre so, als wenn Du Judosportler mit Sondereinsatzkräften der Polizei oder Armee vergleichen würdest.
Glücklich der, dem so ein Hund zu Hilfe kommt, wenn er sie nötig hat.

Viele Grüße
Annette

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Sabine14
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Re: Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von Sabine14 » Mi 3. Aug 2011, 21:52

Hallo Eddi,

Du hast recht, aber wo Sport gemacht wird, hast Du halt leider solche und solche.
Du reitest doch Western und Distanz - ich kann Dir da jederzeit Bilder präsentieren, wo es Einem übel wird.
Wir könnten jetzt doch auch behaupten: ui schaut mal die Eddi, da habe ich doch im Fernsehen neulich einen Bericht gesehen, dass da wieder mal ein Distanzler zusammengebrochen ist und die Westernreiter erst ... packen ihre Pferd ein Ganzkörperkondome und geben ihnen nichts zu fressen und zu trinken, hängen Gewichte an den Kopf, damit sie in der Pleasure-Prüfung den Kopf schön hängen lassen und es weiss doch jeder das Barrel-Racing Tierquälerei ist -tbc.....
Wie war das mit Vorurteilen?

Ein Hund wie ein Malinois hat im Bereich Militär, Polizei und auch im Hundesport bei fähigen Führern durchaus seine Berechtigung.
Bei weniger Fähigen - nun ja. aber solange er nur den eigenen Chef beisst - Shit happens, aber da der Mali wie oben geschrieben in der Regel nicht in der "freien Wildbahn" zu finden ist - oder hat jemand schon von so häufigen Beissvorfällen wie mit Kampfhunden oder Rottweilern gehört - stört mich das persönlich wirklich wenig.
Und auch ein Mali wird in der Regel auf den Ärmel geprägt, dass im Eifer des Gefechts in das - gepolsterte - Bein gebissen wird kommt auch bei den anderen Rassen vor.
Heisst jetzt aber nicht, das ein gut sozialisierter Hund, das draussen auch tut. Und Übersprungshandlungen - na ja - ich muss mir ja keinen Mali anschaffen oder einen anderen derartig veranlagten Hund.
(Kronos mit seinen 14 Monaten beisst auch wie Hulle, aber ist ein super netter und verschmuster Hund, den wirklich jeder, jederzeit anfassen kann, auch während er im Ärmel hängt)

Ehrlich gesagt stösst mir der Vergleich AT mit Mali auch auf - und auch ich fände es schrecklich einen AT so extrem in Richtung Mali-Eigenschaften zu züchten.
Wer einen Mali möchte, sollte sich einen anschaffen.

LG

Sabine
"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind." unbekannt

Uschi

Re: Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von Uschi » Mi 3. Aug 2011, 21:57

Hallo Eddi,
Eddi hat geschrieben: Und was sagt das über die Menschen aus, die das betreiben und gut finden?
da steht doch eigentlich ganz deutlich über dem Video "Polizeihund". Das ist doch was ganz anderes.
Jackson hat geschrieben:Glücklich der, dem so ein Hund zu Hilfe kommt, wenn er sie nötig hat.
Ja, find ich auch.



Viele Grüße
Uschi

Bine

Re: Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von Bine » Do 4. Aug 2011, 07:32

Servus Eddi....
wir reden nicht über Dienst - oder Polizeihunde, sondern darüber:
Theo und Dunja
und darüber
Theo und Butch

Und damit ein Hund so läuft, braucht man ein richtig gutes Team.. Dunja und Butch sind übrigens keine Zwingerhunde.
LG Bine

TerrierLady

Re: Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von TerrierLady » Do 4. Aug 2011, 07:50

Hallo Bine,

also ganz ehrlich . . . für mich wirkt sowas eher abschreckend. Hat der Hund keine eigene Augen im Kopf ???
Kann er nicht selber sehen wohin er läuft ??? Für mich wirkt das recht unnormal und in meinen Augen ist das
eine einstudierte Zirkusdressur. Ist das wirklich noch ein Hund . . . es wäre natürlich schön den Hund nun zum
Vergleich "im wirklichen Leben" zu sehen.

Gruß Ulrike

Jackson

Re: Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von Jackson » Do 4. Aug 2011, 08:18

....über Trickdogging oder Obedience würde sich hier keiner aufregen. Aber da ist es nichts anderes - alles einstudiert.

Beim Obi ist es übrigens auch erwünscht, dass Hund in der Fußarbeit seinen Hundeführer anschaut.

Liebe Grüße
Annette

Bine

Re: Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von Bine » Do 4. Aug 2011, 08:39

TerrierLady hat geschrieben:Hallo Bine,
..... Ist das wirklich noch ein Hund . . . es wäre natürlich schön den Hund nun zum
Vergleich "im wirklichen Leben" zu sehen.

Gruß Ulrike
Dunja vom Hornbachtal
runterscrollen und Bilder schauen...

Uschi

Re: Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von Uschi » Do 4. Aug 2011, 09:01

Hallo,
Jackson hat geschrieben:Beim Obi ist es übrigens auch erwünscht, dass Hund in der Fußarbeit seinen Hundeführer anschaut.
ja, leider legen inzwischen die Richter großen Wert darauf, genau das zu sehen.

Ich finde diesen Gang auch nicht schön und falls ich jemals wieder eine Prüfung laufen sollte, würde ich gerne Punkteabzug in Kauf nehmen, wenn mein Hund nicht so läuft, egal in welcher Sportart. Aufmerksamkeit ist zwingend notwendig, aber dazu muss der Hund ja nicht unbedingt seinen Kopf so hoch nehmen.




Liebe Grüße
Uschi

Freddy

Re: Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von Freddy » Do 4. Aug 2011, 09:35

Hallo,

nichts gegen Hundesportler die tiergerecht und verantwortungsvoll mit ihren Hunde umgehen. Und solange Hunde und Menschen Spaß daran haben ist VPG sicher eine tolle Beschäftigung und Auslastung für unsere Hunde und uns selber.

Ich denke man muss unterscheiden zwischen VPG'lern der „alten und neuen Schule“. Es wurde ja auch schon gesagt:" Überall gibt es Solche und Solche.."
Pivi hat geschrieben:Eigentlich alle Malis, die ich kenne, beiderseits der Grenze vor allem die Rüden haben bei der Arbeit schon mal ihre Besitzer gepackt

Ich zitiere mal wortwörtlich aus dem Buch von M. Müller „Vom Welpen zum idealen Schutzhund“ das ich mir 1991 neben anderen Büchern von M. zugelegt habe:

Eigenangriff ist der Angriff oder Biss des Hundes auf seinen Besitzer. Hier hilft nur: den Hund wie noch nie zu verdreschen. Dann die Situation mit dem angeleinten Hund wiederholen. Beißt er erneut, sofort an der Leine hochziehen und wieder verdreschen.....

Der VPG Sport weitgehend GsD von diesen Methoden losgesagt. Anwesende VPG'ler hier im Forum sowieso, davon gehe ich ganz fest aus. Sie brauchen sich davon nicht angesprochen fühlen.

Aber es gibt leider doch hier und da noch Reste dieser unseligen Vorstellungen die das Tier auf einfach strukturierte, automatenhaft reagierende Wesen reduzieren. Der Gebrauch von harten „Starkzwangmethoden“ hat sicherlich in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen, aber auch sie werden immer noch von den ewig Gestrigen (manchmal heimlich) angewendet. Und das nicht nur im VPG-Sport.
Wer möchte kann ja auch mal die entsprechenden Diskussionen im die im Vorgänger Forum mit Vehemenz geführt wurden, im Archiv nachlesen.

Den "neuen“, "vernünftigen" VPG- Sportlern stände es gut zu Gesicht, sich bei jeder Gelegenheit von Erziehungs- und Ausbildungsmethoden von vorgestern und von den wenigen schwarzen Schafen in eigenen Reihen deutlich zu distanzieren. So könnte man weit wirkungsvoller mit Vorurteilen umgehen als mit "Totschweigen" oder „unter den Teppich kehren“ ….

Eigentlich bin ich sehr froh das unsere Rasse nicht so sehr in Richtung "Schutzhund" gezüchtet wurde. Ihm blieb GsD bis jetzt das Schicksal der Modehunde wie früher der DSH oder momentan der Mali erspart. Der Airedale ist für mich ein vollständiger relativ gesunder Hund der klar im Kopf ist, mit guter Eignung auf allen Gebieten vom Familienhund, Sozialpartner, Wachhund, Schutzhund bis hin zum Sport- und Rettungshund. Und wenn es nach mir geht, soll es auch so bleiben.

LG
Freddy

PS: Mal abgesehen davon das „Triebmodell“ weitgehend von den Verhaltenswissenschaftlern ad acta gelegt wurde, hat sich die Erkenntnis beim VPG-Sport überwiegend mit dem Beutetrieb und positiver Bestätigung zu arbeiten, wohl erst in den letzten ein zwei Jahrzehnten auf breiter Front durchgesetzt. Dort liegen vielleicht auch die Gründe für die Vorurteile gegenüber dem Hundesport die heute zum größten Teil nicht mehr zutreffend sind. Hoffe ich mal....

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