Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Unterordnung, Fährte, Schutzdienst
Uschi

Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von Uschi » Mo 1. Aug 2011, 23:21

Hallo Ihr Sportler,
Rudy hat geschrieben:Auch der beste Airedale wirkt gegen einen, unter Hochspannung stehenden Mali, immer "langsam".
der immer wiederkehrende Vergleich Airedale-Mali. Jürgens Aussage kann ich nicht mal leugnen. Wir hatten kurze Zeit eine junge Mali-Hündin auf dem Platz, die wirklich fliegen konnte und nur so um die Verstecke flitzte. Dagegen sah Wijnta und auch der Riesenschnauzer wirklich langsam aus.

Aber wie steht es mit der Festigkeit des Bisses, der Durchhaltekraft, dem Durchsetzungsvermögen, der Widerstandskraft bei den Malis?


Oder ist es nur die Schnelligkeit, die man bei ihnen bewundert und so sehr beeindruckt ist davon?


Sind sie wirklich so viel "besser", dass man so oft von einem gut arbeitenden Airedale von einem "Mali in Locken" spricht, oder sind sie in Wirklichkeit nur schneller und wendiger?


Ich habe bis jetzt wirklich nur diese eine junge Mali-Hündin im Schutzdienst gesehen. Sonst Hovis, Boxer, Riesenschnauzer und einen Rottweiler. Und auch andere Airedales als Wijnta.


Vielleicht mögt ihr mich aufklären, worin, außer der großen Schnelligkeit, die ganz besonderen, anderen Qualitäten der Malis gegenüber deren der Airedales sind, sodass ein "Mali in Locken" eine besondere Auszeichnung für einen Airedale zu sein scheint.


Ich bin kein VPG-Spezialist, treibe diesen Sport so gut wie ich ihn vermag, und so oft es mir ermöglicht wird (was bis dato nicht so sehr oft war, ich hoffe, das ändert sich nun), habt also bitte Nachsicht mit meiner vielleicht dummen Frage.



Liebe Grüße
Uschi

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Sabine14
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Re: Der fortwährende Vergleich

Beitrag von Sabine14 » Mo 1. Aug 2011, 23:46

Hallo,

ich kann jetzt nur von den Mails sprechen, die Ich kennen gelernt habe:
jetzt mal abgesehen, von der Schnelligkeit.
Der Unterschied wie ich ihn sehe ist, dass diese Hunde sehr, sehr ernsthaft bei der Arbeit sind:
da wird ab einem bestimmten Alter nicht mit dem Ball oder der Beisswurst rumgespielt, sondern ernsthaft Beute gemacht. Bis auf zwei Ausnahmen (1 Rüde, 1 Hündin) sind die Hunde, die ich kenne zudem ziemlich unverträglich mit fremden Menschen, Artgenossen usw.
Unser Ausbilder hat einen Mali und sagt selber, dass diese Art von Hunden, wie er einen hat, nicht mehr in die heutige Zeit gehören.
Eigentlich alle Malis, die ich kenne, beiderseits der Grenze vor allem die Rüden haben bei der Arbeit schon mal ihre Besitzer gepackt.
Unisono habe ich die Aussage gehört, dass vielfach Malis nicht als Familienhunde gehalten werden können.
Auf französischer Seite werden die Hunde oft mit Hundeführeroverall (gegen die Krallen) und mit Handschuhen geführt.
Sind glaube ich, in den Händen von guten, verantwortungsvollen Führern tolle Hunde, aber in der Regel nix für den Hausgebrauch.

Auf der anderen Seite hat man aber wohl für die Arbeit, also Militär, Polizei und auch Hundesport dann aber Hunde, die vielfach einfach mehr Härte und auch Aggressivität, vielleicht auch das Quentchen Leistungsbereitschaft mehr mitbringen als andere Rassen, deren Zuchtzweck vielseitiger ist.
(Ich rede jetzt vom Durchschnitt: natürlich kann jeder vielleicht Beispiele für Malis bringen, die tolle Familienhunde sind, genauso wie es Airedales geben mag, die als Familienhunde aus welchen Gründen auch immer nicht geeignet sind).

Auf weitere / andere Meinungen bin ich sehr gespannt.

LG

Sabine
die sehr froh ist, so sozialkompatible Hunde wie Jade und Kronos zu haben und auf dem Hundeplatz machen die Beiden auch keine schlechte Figur.
"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind." unbekannt

pivi

Re: Der fortwährende Vergleich

Beitrag von pivi » Di 2. Aug 2011, 14:40

Hallo zusammen,
Eigentlich alle Malis, die ich kenne, beiderseits der Grenze vor allem die Rüden haben bei der Arbeit schon mal ihre Besitzer gepackt

ich denke- das ist alles nur Sport...? können die Hunde also doch nicht unterscheiden, oder,  können nur die Airedales unterscheiden...?

Und wenn man schon den Vergleich, Mali-Airedale, anstellt, möchte man dann nicht, dass der Airedale genauso "gut" ist...?
Vielleicht kann man aber auch nur so "gut" sein, wenn die Hemmschwelle, zupacken zu können, gering ist... da fackelt Mali wahrscheinlich nicht lange und hat auch nicht immer Zeit zu schauen, ob er Ärmel dran ist.

...oder habe ich jetzt  was falsch verstanden...? :eh:

Nachdenkliche Grüße
Birgit

Bine

Re: Der fortwährende Vergleich

Beitrag von Bine » Di 2. Aug 2011, 14:57

Aaaaaalso ( eigentlich wollte ich mich ja nicht dazu äussern).
Der Mali ist wie der Dobermann in den 70zigern, sehr hochtourig, nervig. Und er setzt seine Nervigkeit gern nach vorn um, faktisch "Viel Trieb macht viel blöd".
Ich weiss eigentlich nicht wirklich, wie ich es beschreiben soll: immer dicht an übersprungshandlungen. Diese Hunde denken i.R. bei einer bestimmten Trieblage nicht mehr und schalten ab, gepaart mit der extremen Grundschnelligkeit und geringem Gewicht ein ideales Sportgerät.
Es gibt auch sehr ruhige,ausgeglichene Mali`s die mir wirklich gut gefallen, aber sie brauchen eine absolut ruhige gelassene Hand...da sich aber jeder der gerade über den Platz kommt, einen Mali kauft und von der DM träumt, kommt eben auch "Schrott" raus. Es gibt auch genug Malis, die nicht beissen, die krank sind, die für den Sport überhaupt nicht geeignet sind, die nicht ausgebildet, sondern missgebildet sind..
Ich muss aber auch einen Airdale nicht mit einem Mali vergleichen, genauso wenig wie ich einen Boxer mit einem Aire vergleichen kann oder mit dem Dob, sie sind alle auf ihre Art liebenswert und jede Rasse hat ihre ganz eigene "Macke". Der Aire ist ein Clown, über den man den ganzen Tag lachen kann, aber er wird nie so eine "grünschillernde Schxxhausfliege" wie der Dobermann sein, dafür ist er ruhiger....der Mali ist nur selten ein braver Familienhund. Der Rotti wird nie die Geschwindigkeiten der Langbeiner kriegen und ein Boxer nie den Griff einer Langschnauze. Ih glaube nicht, dass man die Hunde nur auf dem bereich des IPO Sportes vergleichen sollte, zumal da eben auch die Ausbildungsmethode, Helfer und Hundeführer eine gaaaaanz wichtige Rolle spielen. Natürlich eigenet sich der Mali aufgrund seiner Anatomie und seiner Nervenlage zur sportlichen Ausbildung, aber meist eben nur dazu...
LG Bine

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Re: Der fortwährende Vergleich

Beitrag von Konny » Di 2. Aug 2011, 15:51

Hallo zusammen

AT vs Mali mit dem was Bine schon geschrieben hat stimme ich voll überein!

Ich kenne triebstarke aber auch Schlaftabletten.

Was für mich zählt ist das Charisma der Hunde.
Es gibt Hunde die kommen auf den Platz und man sagt einfach nur WOW! Egal welche Rasse, diese Hunde haben eine Ausstrahlung nur vom Feinsten.
Der letzte vom den ich gesehen habe ein Riesenschnauzer der nicht im VPG geführt wird sondern einfach "nur" Familienhund ist und seine stinknormale UO macht.

Vergleichen kann man die Rassen miteinander nicht. Jede Rasse hat seinen Liebhaber!

Persönliche Frage von mir:

WARUM!!!!!! werden diese HUnde nicht mit dem Grosspudel verglichen????? :dog_angry :(
Für mich die absolute Hunderasse auch sportlich gesehen! Ja er steht für mich noch vor dem AT :pudel :pudel
Gruss Konny
Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen.
Auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.
Frieder Gutscher

Boyar-vom-Drachenhort.de.tl

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Re: Der fortwährende Vergleich

Beitrag von Kathinka » Di 2. Aug 2011, 16:26

Eine Frage, die mich selbst lange beschäftigt hat und bei der ich letztendlich auch nur zu einem Schluss kommen konnte:

man kann die Rassen nicht aneinander messen, das ist utopisch!

Dennoch wird das "Soll"-Bild (heuer: Mali) als Maß genommen und das "Ist"- Bild daran gemessen. Nur ich kann einen Airedale nicht mit derselbenn Messlatte messen wie einen Mali ... ebenso weinig wie mit einem Rotti, Boxer, Dobi, Hovi oder RS. Leider scheint das aber dennoch getan zu werden und so "hinken" die ATs im direkten verlgeich mit den Malis.

Alle Gebrauchshunderassen haben unterschiedliche körperliche und auch charakterliche Eigenschaften. Der schnelle, leichte, derbe Mali bringt ganz andere Voraussetzungen mit in den Sport ein, als jede andere Rasse und umgekehrt.

Ich hab mir jahrelang in der Besprechung nach meiner gezeigten UO angehört "das Sitz/Platz etc. sollte schneller gezeigt werden" und nahm mir das immer zu Herzen. Bis ich eines Tages realisiert habe: für diesen Hund (Charakterliche und Rasse(-mix)abhänige Voraussetzungen) ist die Ausführung so, wie er sie zeigt gut bzw. schnell genug. Klar kann ein Mali das schneller und natürlich hat ein Border einen größeren Will-to-please, aber man kann meinen Hund nicht daran messen, was ein Border oder ein Mali kann. Und genauso wenig kann ich einen AT daran messen, wie schnell, elegant, derbe oder was auch immer ein Mali dieselbe Aufgabe löst.

Apropos Pudel - man sollte die Großen nicht unterschätzen! Vor einigen Jahren kam es anscheinend doch noch öfters vor, dass diese im VPG geführt wurden. Aber der Mann meiner besten Freundin ist immer beledigt und sagt "das werd ich nicht" wenn ich ihm "androhe" mir nen weißen Großen zu holen und er muss als Figurant herhalten.

Grüßle Kathrin
Egal wie wenig Geld und Besitz Du hast, einen Hund zu haben macht Dich reich! - (Louis Sabin)

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Re: Der fortwährende Vergleich

Beitrag von airenois » Di 2. Aug 2011, 16:39

hallo,

ich möche nicht den Airedale mit dem Mali vergleichen, ich glaube, die meisten AT Hundesportler haben nicht diesen verbissenen Ehrgeiz wie die Mali Leute, und auch nicht das passende Umfeld.

Die Aussage, dass der AT ein Clown ist, den mag ich persönlich überhaupt nicht, weil ich es so auch nicht sehe. Der AT ist ein toller Gebrauchshund, der sehr arbeitsfreudig ist. Meist kommt die Aussage " AT sind Clowns", wenn irgendetwas in der Übungsstunde oder auf der Prüfung nicht funktioniert hat. Ich bin der Meinung, dann ist der Hund noch nicht reif für die Sache oder schlecht ausgebildet. Ich erwarte von meinem Hund während der Übungsstunden Aufmerksamkeit und "Clownsein" gibt es nicht. Er hat ausserhalb der Übungzeit, Prüfungen genug Möglichkeiten sich clownsmässig zu benehmen.

LG
Nicole
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

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Re: Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von Ulan » Di 2. Aug 2011, 17:09

Der Airedale,in jedem Metier zuhause,aber nirgends Meister.
Mir gefällt er ,wie er ist.Und dazu brauche ich keinen Vergleich.
Und wenn es darauf ankam konnte ich mich bis jetzt noch immer auf meinen verlassen.

Grüße

Edgar mit Gilmore
Ein Leben ohne Hund ist ruhiger,sauberer,
und viel langweiliger

Freddy

Re: Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von Freddy » Di 2. Aug 2011, 17:29

Hallo zusammen,

nur mal ein paar (hoffendlich nicht zu dumme) Fragen als absoluter VPG-Laie.

Mir ist aufgefallen das hier mehrfach von der größeren (Grund-)Schnelligkeit der Malis gegenüber den Airedales gesprochen wird.
Stimmt das überhaupt? Kann man das verallgemeinern? Und kommt es bei VPG (ich nehme an Teil “C“) so stark auf die Schnelligkeit an? Wendigkeit und Beschleunigung, für die ja der Airedale mit seinem kurzem „Radstand“ bekannt ist, sind doch sicher ebenso wichtig. Oder liege ich da ganz falsch?

Ich denke man kann die Leistungsfähigkeit von Hunderassen bei einer bestimmten Sportart auch nur unter gleichen Bedingungen vergleichen.
Die Gesamt-Anzahl der ausgebildeten Hunde beispielsweise. Wenn in einer bestimmten Sportart zehnmal mehr Hunde der yy-Rasse als von der xx-Rasse geführt werden, wäre es sicher kein Wunder (etwa gleiche körperliche und geistige Grund-Eignung voraus gesetzt) wenn zehnmal mal mehr yy-Hunde auf dem Sieger-Treppchen stehen. Weiß jemand darüber Zahlen?

LG
Freddy

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Re: Der fortwährende Vergleich Airedale vs. Malinois

Beitrag von kenzo » Di 2. Aug 2011, 18:39

Hallo zusammen,

ich würde nicht versuchen, den AT mit einem Mali zu vergleichen. Sind doch beide Rassen total unterschiedlich.

Der Airedale wurde auch nie zu dem Zweck gezüchtet, wie der Mali.

Mir persönlich ist der Mali zu durchgeknallt. Der Mali verlangt eine absolute Führerautorität, die er durchaus mal in Frage stellt.
Da sind unsere Airedales einfach lockerer drauf.

Ich habe gute Malis auf den Hundeplätzen gesehen und weniger gute, wobei die guten überwiegen.

Warum züchtet der Schweizer Polizeihundausbilder Hans Schlegel Malingos? Mischung zwischen Mali und Langhaarschäferhund.
M.E. nur daher, damit er einen etwas vom Wesen her ruhigeren und nicht so abgedrehten Hund hat und gleichzeitig die Substanz verbessert.

Ein ruhig und gelassen arbeitender Hund ist mir zehn mal lieber, aber auch wir haben Speedys in der Rasse, die aber bei weitem nicht so durchgeknallt sind. Es war eine Freude Speedy-Boyar bei uns auf dem Hundeplatz zu sehen. Er hat die Grundschnelligkeit eines Malis und evtl. sogar etwas mehr. Auch Michaels Quatro soll als Jungspund so schnell wie ein Mali gewesen sein.


@Freddy: Ich schätze die Zahl der in VPG geführten Malis auf ein vielfaches gegenüber dem AT. Um einen AT der in VPG geführt wird zu sehen, muss man zumindest hier im Südwesten, schon einige Kilometer fahren. Einen Mali findest Du fast in jeder SV-OG so wie beim SWHV und DVG!

Gruß
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

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