Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen?
Re: Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen?
Hallo Christa,
mit dem Krankreden hast Du vielleicht größtenteils recht. Aber genausowenig sollte schöngeredet oder verschwiegen werden - guck Dir mal die ED- angaben von einigen Zuchtstätten an , 0 wird angegeben , 1 erscheint wenn nur einseitig vorhanden als 0/1 - natürlich die 0 vorweg, darüber liegende Werte findest Du nicht. Und manche Zuchtstätten haben etliches davon aufzubieten.
Mit ED 2 wird gezüchtet und wird auch noch verteidigt - etliche andere Rasseverbände schließen dies`kategorisch aus.
Wird Dogbase auch propagiert, um gezielt mit belasteten Hunden weiterzüchten zu können, die in anderen Verbänden von der Zucht ausgeschlossen wären ?
V.G.
Günter & Winston
mit dem Krankreden hast Du vielleicht größtenteils recht. Aber genausowenig sollte schöngeredet oder verschwiegen werden - guck Dir mal die ED- angaben von einigen Zuchtstätten an , 0 wird angegeben , 1 erscheint wenn nur einseitig vorhanden als 0/1 - natürlich die 0 vorweg, darüber liegende Werte findest Du nicht. Und manche Zuchtstätten haben etliches davon aufzubieten.
Mit ED 2 wird gezüchtet und wird auch noch verteidigt - etliche andere Rasseverbände schließen dies`kategorisch aus.
Wird Dogbase auch propagiert, um gezielt mit belasteten Hunden weiterzüchten zu können, die in anderen Verbänden von der Zucht ausgeschlossen wären ?
V.G.
Günter & Winston
Manche Leute verstehen etwas von Hunden, vom Menschen und vom Leben. Sie wissen einfach alles ! Und vor allem - Sie wissen alles besser. Frei nach Helmut Schmidt.
- kenzo
- Benutzer
- Beiträge: 1593
- Registriert: Mo 25. Jan 2010, 20:31
- Wohnort: Kirchzarten/Schwarzwald
- Kontaktdaten:
Re: Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen?
Hallo zusammen,
zur Erinnerung hier ein Link aus dem alten Forum, aus dem Jahr 2007, bitte etwas runterscrollen und zum Beitrag von Elke gehen:
http://www.razyboard.com/system/morethr ... 33-60.html
Eine gute Nacht allerseits wünschen
Uli mit Kenzo und Kiwi
zur Erinnerung hier ein Link aus dem alten Forum, aus dem Jahr 2007, bitte etwas runterscrollen und zum Beitrag von Elke gehen:
http://www.razyboard.com/system/morethr ... 33-60.html
Eine gute Nacht allerseits wünschen
Uli mit Kenzo und Kiwi
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!
-
- Benutzer
- Beiträge: 1200
- Registriert: Mo 25. Jan 2010, 20:11
- Wohnort: im Unterallgäu
- Kontaktdaten:
Re: Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen?
Hallo,
Christa: danke für Deinen Beitrag! Genau das ist es.
Günther: nein, dogbase ist eine ganz feine Sache - es kommt nur drauf an, was damit gemacht wird. Es kann nur wiedergeben, was eingegeben wird - es nimmt einem die Zuchtplanung nicht ab, aber es erleichtert sie, früher mußte man lange Zuchtbücher studieren für etwas, was man jetzt in wenigen Minuten zusammenstellen kann. Dogbase ist mit Sicherheit nicht dazu da, "gezielt" mit belasteten Hunden zu züchten. Was in dogbase eingegeben wird, entscheidet der Zuchtverband - bei den Jagdhunden gibt es Rassen, die ich glaube 8 oder mehr Kriterien eingeben.
"Wissenschaftlich anerkannt" braucht dogbase nicht zu sein; es bereitet nur Daten nach vorher bestimmten Kriterien auf, dogbase kann nicht selbständig handeln. Es ist eine von Menschen gefütterte Datenbank, nicht mehr, aber auch nicht weniger, und wir = Zuchtverband bestimmen, mit was wir füttern.
Viele Grüße
Christa: danke für Deinen Beitrag! Genau das ist es.
Günther: nein, dogbase ist eine ganz feine Sache - es kommt nur drauf an, was damit gemacht wird. Es kann nur wiedergeben, was eingegeben wird - es nimmt einem die Zuchtplanung nicht ab, aber es erleichtert sie, früher mußte man lange Zuchtbücher studieren für etwas, was man jetzt in wenigen Minuten zusammenstellen kann. Dogbase ist mit Sicherheit nicht dazu da, "gezielt" mit belasteten Hunden zu züchten. Was in dogbase eingegeben wird, entscheidet der Zuchtverband - bei den Jagdhunden gibt es Rassen, die ich glaube 8 oder mehr Kriterien eingeben.
"Wissenschaftlich anerkannt" braucht dogbase nicht zu sein; es bereitet nur Daten nach vorher bestimmten Kriterien auf, dogbase kann nicht selbständig handeln. Es ist eine von Menschen gefütterte Datenbank, nicht mehr, aber auch nicht weniger, und wir = Zuchtverband bestimmen, mit was wir füttern.
Viele Grüße
- Michael
- Benutzer
- Beiträge: 486
- Registriert: Do 7. Jan 2010, 13:44
- Wohnort: gaaaaanz im Süden....
- Kontaktdaten:
Re: Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen?
Hallo Gaby,
bei den Hovawarten wird auch vieles eingegeben:
Hüftgelenks-dysplasie HD, Verkürzter Unterkiefer VUK, Röhren-knochenstärke RKS, Widerristhöhe WH, Temperament TMP, Beutetrieb BEU
Ich gestalte eine Homepage für jemanden gucksch hier http://www.zantos.eu/html/ztp.html - da ist es a bissle genauer beschrieben...
Michael
bei den Hovawarten wird auch vieles eingegeben:
Hüftgelenks-dysplasie HD, Verkürzter Unterkiefer VUK, Röhren-knochenstärke RKS, Widerristhöhe WH, Temperament TMP, Beutetrieb BEU
Ich gestalte eine Homepage für jemanden gucksch hier http://www.zantos.eu/html/ztp.html - da ist es a bissle genauer beschrieben...
Michael
Airedale-Terrier...
...was sonst!
...was sonst!
Re: Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen?
Hallo Gaby,
mir ging es hier nicht darum Dogbase schlecht zu machen – sondern darum – wie Du auch sagst – was man mit ihm auch im für mich negativen Sinn macht/machen kann, z.B. es als Alibi einsetzen.
So kam mir eine Züchterin, als ich sie fragte warum sie einen ED 2 – Rüden einsetzt, gleich mit Dogbase das danach die Wahrscheinlichkeit ED weiterzugeben nur soundso viel Prozent betrage.
Und nach den Satzungen des VDH, denen ja wohl auch der Kft unterliegt sieht es so aus:
„10. Eine Zuchtverwendung von Hunden mit ED-Grad III (3) ist untersagt. Im Zusammenhang mit einem wissenschaftlich anerkannten Zuchtprogramm, das vom VDH genehmigt wurde, können Hunde mit ED-Grad II (2) mit ED-freien Hunden verpaart werden.“
Das heißt denke ich: Kein wissenschaftlich anerkanntes Programm + keine Genehmigung vom V DH = kein Züchten mit ED 2.
Viele Grüße
Günter & Winston
mir ging es hier nicht darum Dogbase schlecht zu machen – sondern darum – wie Du auch sagst – was man mit ihm auch im für mich negativen Sinn macht/machen kann, z.B. es als Alibi einsetzen.
So kam mir eine Züchterin, als ich sie fragte warum sie einen ED 2 – Rüden einsetzt, gleich mit Dogbase das danach die Wahrscheinlichkeit ED weiterzugeben nur soundso viel Prozent betrage.
Und nach den Satzungen des VDH, denen ja wohl auch der Kft unterliegt sieht es so aus:
„10. Eine Zuchtverwendung von Hunden mit ED-Grad III (3) ist untersagt. Im Zusammenhang mit einem wissenschaftlich anerkannten Zuchtprogramm, das vom VDH genehmigt wurde, können Hunde mit ED-Grad II (2) mit ED-freien Hunden verpaart werden.“
Das heißt denke ich: Kein wissenschaftlich anerkanntes Programm + keine Genehmigung vom V DH = kein Züchten mit ED 2.
Viele Grüße
Günter & Winston
Manche Leute verstehen etwas von Hunden, vom Menschen und vom Leben. Sie wissen einfach alles ! Und vor allem - Sie wissen alles besser. Frei nach Helmut Schmidt.
Re: Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen?
Hallo AT-Freunde,
im Prinzip ist es, wie man auch aus Ulis Link aus dem alten Forum von 2007 mal wieder klar erkennen kann und ich es schon einmal beschrieben hatte, die alte Leier, genau so wie mit der PRA und anderen Krankheiten.
Anstatt dass die betroffenen Zuchtstätten aus den ihnen bekannt gewordenen gesundheitlichen Auffälligkeiten von Nachkommen die Konsequenzen ziehen und schon aus zuchthygenischen Gründen die Elterntiere vorbeugend aus der Zucht nehmen um den Schaden zu begrenzen, wird erst einmal abgewiegelt und gesundgebetet, wenn dieses keinen Erfolg hat will man aber nicht alleine dastehen und stellt die gesamte Airedalepopulation und alle Zuchtstätten unter Generalverdacht und ruft nach dem KfT der alle Zuchthunde zu gesundheitlich belastenden und den Züchter und AT-Halter zu finanziellen Zwangsuntersuchungen verdonnern soll.
Wie wäre es denn mit ein bisschen mehr Eigenverantwortung in der Zucht und erst einmal im eigenen Zwinger versuchen den Ursachen von auftretenden Krankheiten auf den Grund zu kommen und abzustellen bevor ich die großen Alarmglocken läute und alle Züchter und potentielle Welpenkäufer verunsichere?
Soviel Wissen und Gewissen sollte doch jeder gute Züchter im Interesse der Gesamtpopulation haben und aufbringen können.
Passieren können solche Sachen wie auftretende Krankheiten in jeder Zucht, da ist kein Züchter vor geschützt. Dann ist aber Vertuschung genau so wenig angesagt wie Panikmache und den Generalverdacht auf alle Airedales zu lenken .
Hier hilft nur Ehrlichkeit gegen sich selbst und Offenheit gegenüber der Allgemeinheit. Solch ein Verhalten setzt für mich auch kei Negativimage der Zuchtstätte ins Bild sondern wird eher als eine vertrauensbildende Maßnahme des Züchters gegenüber dem Welpenkäufer von mir angesehen wenn ich den Eindruck habe hier auf eine ehrliche Haut zu treffen die auch ungeschönt die eigene Wahrheit vertragen kann wenn mal etwas schief gegangen ist.
Viele Grüße von lutz mit Joker
im Prinzip ist es, wie man auch aus Ulis Link aus dem alten Forum von 2007 mal wieder klar erkennen kann und ich es schon einmal beschrieben hatte, die alte Leier, genau so wie mit der PRA und anderen Krankheiten.
Anstatt dass die betroffenen Zuchtstätten aus den ihnen bekannt gewordenen gesundheitlichen Auffälligkeiten von Nachkommen die Konsequenzen ziehen und schon aus zuchthygenischen Gründen die Elterntiere vorbeugend aus der Zucht nehmen um den Schaden zu begrenzen, wird erst einmal abgewiegelt und gesundgebetet, wenn dieses keinen Erfolg hat will man aber nicht alleine dastehen und stellt die gesamte Airedalepopulation und alle Zuchtstätten unter Generalverdacht und ruft nach dem KfT der alle Zuchthunde zu gesundheitlich belastenden und den Züchter und AT-Halter zu finanziellen Zwangsuntersuchungen verdonnern soll.
Wie wäre es denn mit ein bisschen mehr Eigenverantwortung in der Zucht und erst einmal im eigenen Zwinger versuchen den Ursachen von auftretenden Krankheiten auf den Grund zu kommen und abzustellen bevor ich die großen Alarmglocken läute und alle Züchter und potentielle Welpenkäufer verunsichere?
Soviel Wissen und Gewissen sollte doch jeder gute Züchter im Interesse der Gesamtpopulation haben und aufbringen können.
Passieren können solche Sachen wie auftretende Krankheiten in jeder Zucht, da ist kein Züchter vor geschützt. Dann ist aber Vertuschung genau so wenig angesagt wie Panikmache und den Generalverdacht auf alle Airedales zu lenken .
Hier hilft nur Ehrlichkeit gegen sich selbst und Offenheit gegenüber der Allgemeinheit. Solch ein Verhalten setzt für mich auch kei Negativimage der Zuchtstätte ins Bild sondern wird eher als eine vertrauensbildende Maßnahme des Züchters gegenüber dem Welpenkäufer von mir angesehen wenn ich den Eindruck habe hier auf eine ehrliche Haut zu treffen die auch ungeschönt die eigene Wahrheit vertragen kann wenn mal etwas schief gegangen ist.
Viele Grüße von lutz mit Joker
Zuletzt geändert von Bettina am Fr 30. Jul 2010, 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.
Re: Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen?
Hallo zusammen,
heute möchte ich Euch berichten, wie man sich fühlt, einen ED-kranken Hund zu haben und nicht ernst genommen wird, weil es die Erkrankung beim Airedale-Terrier ja eigentlich nicht gibt.
Als wir uns entschlossen, nach dem tragischen Tod unseres Jackson's, der sehr, sehr schwer krank war und am Lymphosarkom und Leukämie, die erst nach seinem Tod festgestellt wurden, mit nur 3 Jahren und 2 Monaten starb, wieder einem Airedale Terrier ein zu Hause zu geben, war es mir besonders wichtig, dass dieser Hund gesund sein sollte.
Das kleine entzückende Welpchen zog bei uns ein und brachte wieder Freude in unser Haus. Diese Freude wurde bald durch Humpelphasen, die im Alter von 4 Monaten auftraten, getrübt. Leinenruhe wurde verordnet, Welpenspielstunden ersatzlos getrichen (insgesamt war er nur zweimal dort). Hund durfte nicht Hund sein. Spielen mit anderen Hunden wurde vom Tierarzt verboten. Die Humpelphasen verbesserten sich darauf, die Leinenruhe wurde aufgehoben und beim nächsten Hundekontakt begann alles wieder von vorne. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, was in dieser Zeit in mir vor sich ging. Gerade erst verlor ich meinen über alles geliebten Hund durch Krankheit und nun hatte ich wieder einen kranken Hund. Als Porter sechs Monate alt war, fuhren wir dann zu einem Spezialisten für Ellbogenerkrankungen und erhielten die gesicherte Diagnose ED. Porter wurde klinisch durchuntersucht, Röntgenaufnahmen wurden angefertigt, ein CT wurde gefahren, die Hüften wurden vorgeröntgt. Als ich dann noch gesagt bekam, falls die Hüften katastrophal aussähen, sollte ich mir überlegen, den Hund einschläfern zu lassen, da brach dann endgültig für mich die Welt zusammen. Gott sei Dank war dem nicht so (Porter hat A1-Hüften). Von einer Operation wurde von Anfang an gesprochen. Wir konnten uns jedoch nicht dafür entscheiden. Von da an mussten wir den Hund wie unseren Augapfel beobachten. Jegliche Verschlechterung seines Zustandes bedeutete OP. Da Porter aber niemals krückenlahm ging, manchmal sogar nur dezent humpelte und auch lahmheitsfreie Phasen hatte, wollte ich ihn nicht, bevor sein Knochenwachstum abgeschlossen war, operieren lassen. Stattdessen bekam er Injektionen für einen schnelleren Wachstumsfugenschluß, so dass die OP, falls nötig, frühzeitiger durchgeführt werden konnte. Ich hatte riesige Angst vor Verschlechterung durch eine OP und vor Spätfolgen. Allerdings war mir auch bewusst, dass es auf jeden Fall zur Arthrosebildung, ob mit oder ohne OP kommen würde. Deswegen war es für mich ungeheuer wichtig, den richtigen Zeitpunkt für eine OP zu erkennen, um a) das Gelenk durch den bestehnden FCP nicht folgereichend zu schädigen und b) die Arthrosebildung durch eine OP nicht noch zu forcieren. Ich befand mich sozusagen in einer Zwickmühle und trug diese Verantwortung, die schwer auf meinen Schultern lastete. Also wurde Hund beobachtet, behütet, beobachtet. Spielen mit anderen Hunden war ärztlicherseits verboten, Spielchen mit Bällen genauso, nur zielgerichtete, kontrollierte Bewegungen waren erlaubt. Es war schwer dem Hund ausreichend Lebensqualität zu ermöglichen, aber nicht unmöglich. Meine Phantasie war nun gefragt und Gott sei Dank besaß ich davon genug, damit Porter in dieser Zeit auch ein schönes und abwechslungsreiches Leben leben konnte. Er bekam Nahrungsergänzungsmittel für den Knorpelaufbau, wurde engmaschig kontrolliert und blieb phasenweise stabil. VPG-Sport wurde ihm erlaubt, aber immer nur so lange, so lange er asymptomatisch blieb. Immer musste er mit Argusaugen überwacht werden, leiseste Anzeichen von Lahmheiten mussten ernst genommen werden, der richtige Zeitpunkt der OP keinesfalls verpasst werden. Im Februar 2008 wurde Porter dann am rechten Ellenbogen operiert. Er hatte in all der Zeit Glück im Unglück. Das frakturierte Knochenstückchen war immer noch an Ort und Stelle geblieben (diesen Zustand kannten wir durch die CT-gestützten Kontrolluntersuchungen), jedoch warf sich der Knorpel darüber auf und scheuerte an der Gelenkfläche der Oberarmrolle, die dadurch auch in Mitleidenschaft gezogen war. Entzündungszellen befanden sich wie Wolken im Gelenk. Das frakturierte Knochenstückchen wurde entfernt, die Knorpelflächen wurden geglättet und die Entzündungszellen wurden aus dem Gelenk gespült. Wir haben eine CD von der OP erhalten und konnten daher alles sehr gut nachvollziehen. Die OP war unbedingt notwendig und der Zeitpunkt dafür gut gewählt. Porter's Heilungsverlauf gestaltete sich komplikationslos, schnell und folgenfrei. 6 Wochen lang musste sich mein Energiebündel schonen. Das war noch mal eine Herausforderung, mit der wir aber besser klar kamen, als ich es vermutete. Porter pausierte im Sport noch ein halbes Jahr und durfte dann langsam wieder in die Pötte kommen.
Porter wurde in erster Linie als Familienhund in unser Leben geholt, aber auch als Sporthund. Wir entschieden uns bewusst für einen Leistungszwinger. Als die ED diagnostiziert wurde, war es natürlich erst einmal fraglich, ob Porter für den Sport geeignet ist. Ursprünglich wollte ich THS mit ihm machen. Das viel nun flach, das ständige Springen vereinbarte sich nicht mit seiner Erkrankung. Unsere sozialen Kontakte brachen daher zu dieser Sportgruppe ab. Das war sehr schade und tat mir unendlich leid. Heute machen wir VPG-Sport, das bekommt Porter körperlich gut, die Sprünge, die zur Unterordnung gehören werden nur hin und wieder geübt, damit sie im Hundekopf nicht in Vergessenheit geraten.
Da sich Porter so gut entwickelte, sogar herausragende Eigenschaften besitzt, hätte ich ihn nur zu gerne in der Zucht eingesetzt. Ich bin unendlich traurig, dass sich dieser Hund nicht vererben darf. Gerne hätten wir einem kleinen Porter-Nachkommen ein zu Hause gegeben.
Es wurde ja auch noch nach den Kosten gefragt. Gerne gebe ich auch hierüber Auskunft.
Die Kosten für Diagnostik, Therapie und Nachkontrollen belaufen sich in 4 1/2 Jahren auf etwas mehr als 3.000 Euro (darin sind enthalten 3 CT's, Röntgenaufnahmen, Narkosen, OP, klinische Untersuchungen und Medikamente).
Der monatliche Aufwand für die Nahrungsergänzungsmittel plus Injektionen beträgt 55,00 Euro.
Das ist eine kurz gefasste Darstellung unseres Lebens, begonnen mit der Diagnosestellung bis hin zur OP, mit all seinen Höhen und Tiefen, Ängsten, Befurchtungen und Enttäuschungen.
Verschließt bitte nicht die Augen vor dieser Erkrankung, die bereits in der Population enthalten ist.
@ Uli,
danke für den Link, den Du einstellt hast, das ist ein Argument für die ED-Pflichtuntersuchung, weil in den 3 Jahren, die zwischenzeitlich vergangen sind, erkannt wurde, dass die ED in der Population zum Problem wurde und ein Umdenken seither stattgefunden hat.
@ Benita,
als potenzieller zukünftiger Welpenkäufer werde ich sicher nur die Zuchtstätten ins Auge fassen, wo alle Zuchttiere anerkannt ED untersucht wurden.
@ ChristaS,
Viele Grüße
Annette
heute möchte ich Euch berichten, wie man sich fühlt, einen ED-kranken Hund zu haben und nicht ernst genommen wird, weil es die Erkrankung beim Airedale-Terrier ja eigentlich nicht gibt.
Als wir uns entschlossen, nach dem tragischen Tod unseres Jackson's, der sehr, sehr schwer krank war und am Lymphosarkom und Leukämie, die erst nach seinem Tod festgestellt wurden, mit nur 3 Jahren und 2 Monaten starb, wieder einem Airedale Terrier ein zu Hause zu geben, war es mir besonders wichtig, dass dieser Hund gesund sein sollte.
Das kleine entzückende Welpchen zog bei uns ein und brachte wieder Freude in unser Haus. Diese Freude wurde bald durch Humpelphasen, die im Alter von 4 Monaten auftraten, getrübt. Leinenruhe wurde verordnet, Welpenspielstunden ersatzlos getrichen (insgesamt war er nur zweimal dort). Hund durfte nicht Hund sein. Spielen mit anderen Hunden wurde vom Tierarzt verboten. Die Humpelphasen verbesserten sich darauf, die Leinenruhe wurde aufgehoben und beim nächsten Hundekontakt begann alles wieder von vorne. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, was in dieser Zeit in mir vor sich ging. Gerade erst verlor ich meinen über alles geliebten Hund durch Krankheit und nun hatte ich wieder einen kranken Hund. Als Porter sechs Monate alt war, fuhren wir dann zu einem Spezialisten für Ellbogenerkrankungen und erhielten die gesicherte Diagnose ED. Porter wurde klinisch durchuntersucht, Röntgenaufnahmen wurden angefertigt, ein CT wurde gefahren, die Hüften wurden vorgeröntgt. Als ich dann noch gesagt bekam, falls die Hüften katastrophal aussähen, sollte ich mir überlegen, den Hund einschläfern zu lassen, da brach dann endgültig für mich die Welt zusammen. Gott sei Dank war dem nicht so (Porter hat A1-Hüften). Von einer Operation wurde von Anfang an gesprochen. Wir konnten uns jedoch nicht dafür entscheiden. Von da an mussten wir den Hund wie unseren Augapfel beobachten. Jegliche Verschlechterung seines Zustandes bedeutete OP. Da Porter aber niemals krückenlahm ging, manchmal sogar nur dezent humpelte und auch lahmheitsfreie Phasen hatte, wollte ich ihn nicht, bevor sein Knochenwachstum abgeschlossen war, operieren lassen. Stattdessen bekam er Injektionen für einen schnelleren Wachstumsfugenschluß, so dass die OP, falls nötig, frühzeitiger durchgeführt werden konnte. Ich hatte riesige Angst vor Verschlechterung durch eine OP und vor Spätfolgen. Allerdings war mir auch bewusst, dass es auf jeden Fall zur Arthrosebildung, ob mit oder ohne OP kommen würde. Deswegen war es für mich ungeheuer wichtig, den richtigen Zeitpunkt für eine OP zu erkennen, um a) das Gelenk durch den bestehnden FCP nicht folgereichend zu schädigen und b) die Arthrosebildung durch eine OP nicht noch zu forcieren. Ich befand mich sozusagen in einer Zwickmühle und trug diese Verantwortung, die schwer auf meinen Schultern lastete. Also wurde Hund beobachtet, behütet, beobachtet. Spielen mit anderen Hunden war ärztlicherseits verboten, Spielchen mit Bällen genauso, nur zielgerichtete, kontrollierte Bewegungen waren erlaubt. Es war schwer dem Hund ausreichend Lebensqualität zu ermöglichen, aber nicht unmöglich. Meine Phantasie war nun gefragt und Gott sei Dank besaß ich davon genug, damit Porter in dieser Zeit auch ein schönes und abwechslungsreiches Leben leben konnte. Er bekam Nahrungsergänzungsmittel für den Knorpelaufbau, wurde engmaschig kontrolliert und blieb phasenweise stabil. VPG-Sport wurde ihm erlaubt, aber immer nur so lange, so lange er asymptomatisch blieb. Immer musste er mit Argusaugen überwacht werden, leiseste Anzeichen von Lahmheiten mussten ernst genommen werden, der richtige Zeitpunkt der OP keinesfalls verpasst werden. Im Februar 2008 wurde Porter dann am rechten Ellenbogen operiert. Er hatte in all der Zeit Glück im Unglück. Das frakturierte Knochenstückchen war immer noch an Ort und Stelle geblieben (diesen Zustand kannten wir durch die CT-gestützten Kontrolluntersuchungen), jedoch warf sich der Knorpel darüber auf und scheuerte an der Gelenkfläche der Oberarmrolle, die dadurch auch in Mitleidenschaft gezogen war. Entzündungszellen befanden sich wie Wolken im Gelenk. Das frakturierte Knochenstückchen wurde entfernt, die Knorpelflächen wurden geglättet und die Entzündungszellen wurden aus dem Gelenk gespült. Wir haben eine CD von der OP erhalten und konnten daher alles sehr gut nachvollziehen. Die OP war unbedingt notwendig und der Zeitpunkt dafür gut gewählt. Porter's Heilungsverlauf gestaltete sich komplikationslos, schnell und folgenfrei. 6 Wochen lang musste sich mein Energiebündel schonen. Das war noch mal eine Herausforderung, mit der wir aber besser klar kamen, als ich es vermutete. Porter pausierte im Sport noch ein halbes Jahr und durfte dann langsam wieder in die Pötte kommen.
Porter wurde in erster Linie als Familienhund in unser Leben geholt, aber auch als Sporthund. Wir entschieden uns bewusst für einen Leistungszwinger. Als die ED diagnostiziert wurde, war es natürlich erst einmal fraglich, ob Porter für den Sport geeignet ist. Ursprünglich wollte ich THS mit ihm machen. Das viel nun flach, das ständige Springen vereinbarte sich nicht mit seiner Erkrankung. Unsere sozialen Kontakte brachen daher zu dieser Sportgruppe ab. Das war sehr schade und tat mir unendlich leid. Heute machen wir VPG-Sport, das bekommt Porter körperlich gut, die Sprünge, die zur Unterordnung gehören werden nur hin und wieder geübt, damit sie im Hundekopf nicht in Vergessenheit geraten.
Da sich Porter so gut entwickelte, sogar herausragende Eigenschaften besitzt, hätte ich ihn nur zu gerne in der Zucht eingesetzt. Ich bin unendlich traurig, dass sich dieser Hund nicht vererben darf. Gerne hätten wir einem kleinen Porter-Nachkommen ein zu Hause gegeben.
Es wurde ja auch noch nach den Kosten gefragt. Gerne gebe ich auch hierüber Auskunft.
Die Kosten für Diagnostik, Therapie und Nachkontrollen belaufen sich in 4 1/2 Jahren auf etwas mehr als 3.000 Euro (darin sind enthalten 3 CT's, Röntgenaufnahmen, Narkosen, OP, klinische Untersuchungen und Medikamente).
Der monatliche Aufwand für die Nahrungsergänzungsmittel plus Injektionen beträgt 55,00 Euro.
Das ist eine kurz gefasste Darstellung unseres Lebens, begonnen mit der Diagnosestellung bis hin zur OP, mit all seinen Höhen und Tiefen, Ängsten, Befurchtungen und Enttäuschungen.
Verschließt bitte nicht die Augen vor dieser Erkrankung, die bereits in der Population enthalten ist.
@ Uli,
danke für den Link, den Du einstellt hast, das ist ein Argument für die ED-Pflichtuntersuchung, weil in den 3 Jahren, die zwischenzeitlich vergangen sind, erkannt wurde, dass die ED in der Population zum Problem wurde und ein Umdenken seither stattgefunden hat.
@ Benita,
als potenzieller zukünftiger Welpenkäufer werde ich sicher nur die Zuchtstätten ins Auge fassen, wo alle Zuchttiere anerkannt ED untersucht wurden.
@ ChristaS,
So verhält es sich natürlich bei bisher noch nicht aufgetretenen Erkrankungen. Aber bei einer vererbbaren Erkrankung wie der ED, wo schon Fallzahlen vorliegen, kann das Risiko durch ein Zuchtprogramm auf Dauer minimiert werden.ChristaS hat geschrieben:Natürlich möchte auch ich gesunde Hunde haben, aber eine Garantie kann mir auch mit allen möglichen Untersuchungen kein Züchter und kein Verband geben.
Viele Grüße
Annette
Re: Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen?
Hallo Annette,
ich möchte Dir ganz herzlich für diesen intensiven und aufwühlenden Beitrag danken - genau diese Erfahrungen sind es, die denjenigen helfen könnten, ihre Sichtweise, die rein aus vertheorisiertem Gedankentum entstanden ist, zu relativieren.
Sehr interessant und äusserst aufschlussreich finde ich die Passagen der verbotenen Spiele, aber die Erlaubnis für den Hundesport. Auch hier sollten wir, die wir nicht betroffen sind, nachdenken und uns immer vor Augen führen, daß es alle Bereiche des täglichen Hundelebens betreffen kann und nicht nur den Verzicht auf den Sport.
Nochmal Danke für die für uns alle so wichtige Information zu diesem Thema!
Liebe Grüße
Bettina
ich möchte Dir ganz herzlich für diesen intensiven und aufwühlenden Beitrag danken - genau diese Erfahrungen sind es, die denjenigen helfen könnten, ihre Sichtweise, die rein aus vertheorisiertem Gedankentum entstanden ist, zu relativieren.
Sehr interessant und äusserst aufschlussreich finde ich die Passagen der verbotenen Spiele, aber die Erlaubnis für den Hundesport. Auch hier sollten wir, die wir nicht betroffen sind, nachdenken und uns immer vor Augen führen, daß es alle Bereiche des täglichen Hundelebens betreffen kann und nicht nur den Verzicht auf den Sport.
Nochmal Danke für die für uns alle so wichtige Information zu diesem Thema!
Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!
Carlotta und Curtis
_____________________________________________________________________________________
Für immer in unseren Herzen: Conrad und Amanda
Carlotta und Curtis
_____________________________________________________________________________________
Für immer in unseren Herzen: Conrad und Amanda
Re: Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen?
Hallo Annette,
ich schließe mich Bettina an.
Danke für Deinen ausführlichen und aufwühlenden Artikel.
Er führt wieder mal vor Augen, das Wichtigste ist und bleibt die Gesundheit unserer Hunde.
LG
Freddy mit Felix
ich schließe mich Bettina an.
Danke für Deinen ausführlichen und aufwühlenden Artikel.
Er führt wieder mal vor Augen, das Wichtigste ist und bleibt die Gesundheit unserer Hunde.
LG
Freddy mit Felix
Re: Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen?
Hallo Annettte,
auch hier im Forum möchte ich Dir für deinen einen einerseits nachdenklich machenden, andererseits froh machenden weil,man selbst verschont geblieben ist, Bericht ganz herzlich danken. !
Hoffentlich tragen deine Erfahrungen dazu bei, die Sicht- und Handlungsweise hinsichtlich Verrantwortung in der Zucht bei manchem zu relativieren!
Danke !!!
Günter & Winston
auch hier im Forum möchte ich Dir für deinen einen einerseits nachdenklich machenden, andererseits froh machenden weil,man selbst verschont geblieben ist, Bericht ganz herzlich danken. !
Hoffentlich tragen deine Erfahrungen dazu bei, die Sicht- und Handlungsweise hinsichtlich Verrantwortung in der Zucht bei manchem zu relativieren!
Danke !!!
Günter & Winston
Manche Leute verstehen etwas von Hunden, vom Menschen und vom Leben. Sie wissen einfach alles ! Und vor allem - Sie wissen alles besser. Frei nach Helmut Schmidt.