Jagd und Hetztrieb?

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
pivi

Re: Jagd und Hetztrieb?

Beitrag von pivi » Fr 24. Jun 2011, 11:05

Hallo Susi,

"Fichtelmeier= leine fällt auf den Boden= Stop "

verstehe ich das richtig, den Hund rennt los, du läßt die Leine Fallen und er bleibt stehen?
Wie ist das denn geübt wurden, welche Bestätigung gab es?

Mich stören bei diesen Sachen eigentlich immer diese 'Hilfsmittel' , die so als Krücken gebraucht und gepriesen werden, in diesem Fall die Leine, ein STOP alleine würde ja auch genügen..., denn der Gehorsam ist ja wohl vorhanden.
Aber irgendetwas muss der Hund ja mit dem dem Fallen der Leine assoziieren, dass er sich aus seinem Trieb stoppen läßt... Wie waren eure Zwischenschritte?

Wenn das so einfach ist, würde ich glatt mit unserem Katzenproblem nach Bayern fahren...
(kannst du ihn nicht mal unverbindlich fragen???)

LG
Birgit

Bine

Re: Jagd und Hetztrieb?

Beitrag von Bine » Fr 24. Jun 2011, 11:28

pivi hat geschrieben:
-Kann natürlich sein, dass ich nur die falschen Hunde kenne, nebst HF die nicht kompetent genug sind, möchte ich an dieser Stelle nicht beurteilen.

LG
Birgit
:dog_biggrin neeee Birgit, die gibt es zu hauf und das liegt daran, dass das "obere Ende der Leine" glaubt mit 1x die Woche HuPl und einer Prüfung hab ich einen erzogenen Hund. Da die Hunde immer intelligenter werden und die Besitzer immer ....* beiss mir mal schnell auf die Zunge*. Läuft es auf das Syndrom hinaus, dass Uschi ja eh schon schön beschrieben hat: "Viereckhunde". Auf dem HuPl funktionierts, draussen geht gar nix. Und das läuft so:
1. Welpe darf alles, mangelnde Sozialisierung und Prägung
2. HF ist immer konsequent inkonsequent :dog_biggrin
3. mit dem Welpen wird nur sporadisch geübt, man textet ihn zu
4. man erscheint eh erst zur Ausbildung, wenn sich zu Hause die Probleme häufen
5. der Junghund hat bis dahin schon gelernt, das der HF inkonsequent und ein Vollpfosten ist


.... auf dem HuPl wird dann konsequent gearbeitet, im Notfall greift der Ausbilder ein. Hund hat den "Aha" Effekt. Sobald die Beiden aber den Hundeplatz verlassen fallen die Beiden aber ins bereits 1000fach geübte Verhalten zurück: Hund macht Chef und HF den Vollpfosten.
Und dann entscheidet der Hund.Der Hupl ist nicht der Ort des Lernens, sondern nur eine "Zwischenstufe" in der Erziehung. Oder für die knallharten Hundesportler eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung mit dem Hund.
Zum Thema Stachel ist die Frage: zum Aktivieren oder zum Hemmen? ich kann mit einem Stachelhalsband einen Hund aktivieren oder aber einen Strafreiz zum Hemmen setzten. Gleiches Ausbildungshilfsmittel, aber zwei völlig unterschiedliche Anwendungen und Ziele.



pivi hat geschrieben:Hallo Susi,

"Fichtelmeier= leine fällt auf den Boden= Stop "

verstehe ich das richtig, den Hund rennt los, du läßt die Leine Fallen und er bleibt stehen?
Wie ist das denn geübt wurden, welche Bestätigung gab es?



LG
Birgit
Zitat Fichlmeier:
"Er ( der Hund)wird sich durch positive oder negative Reaktionen seiner Sozialpartner über die Konsequenzen seines Tuns bewusst und trifft infolgedessen eigene Entscheidungen über sein weiteres Verhalten."
... also lies mal zwischen den Zeilen, dann beantwortet sich die Frage nach der Belohnung von selber.
ein Hund lernt immer nur auf zwei Ebenen: Aktivierung oder Hemmen! Also positiv oder negativ! Lohnt sich oder ist schmerzhaft!
Und fakt ist: einen Hund über Motivation zu führen braucht Zeit, viel Zeit und Konsequenz und Nerven. Hemmen geht schneller und sitzt besser. Daher kannst DU davon ausgehen, das alle Kurse über Hemmen laufen.
Du kannst so viele Hundegurus mit zich Methoden aufsuchen im Ende läufts immer darauf hinaus.Aber mit Markenname und Methode für das Kind lässt sich damit richtig Geld machen und das ist ja auch gut so: die Ausbilder brauchen oft Schmerzensgeld und wenn die Besitzer nicht tief genug in die Tasche greifen, dann begreifen sie es eh nicht.
Wie sagt man so schön in Bayern: Was nix ist, kost nix....
Fazit: je teurer der Kurs um so seeliger sind die Besitzer, ob sie dabei was lernen oder nicht ist völlig wurst. Sei es drum.
Lg und ein schönes WE
Bine

Pheoby

Re: Jagd und Hetztrieb?

Beitrag von Pheoby » Fr 24. Jun 2011, 11:48

pivi hat geschrieben:Hallo Susi,

"Fichtelmeier= leine fällt auf den Boden= Stop "

verstehe ich das richtig, den Hund rennt los, du läßt die Leine Fallen und er bleibt stehen?
Wie ist das denn geübt wurden, welche Bestätigung gab es?

Mich stören bei diesen Sachen eigentlich immer diese 'Hilfsmittel' , die so als Krücken gebraucht und gepriesen werden, in diesem Fall die Leine, ein STOP alleine würde ja auch genügen..., denn der Gehorsam ist ja wohl vorhanden.
Aber irgendetwas muss der Hund ja mit dem dem Fallen der Leine assoziieren, dass er sich aus seinem Trieb stoppen läßt... Wie waren eure Zwischenschritte?

Wenn das so einfach ist, würde ich glatt mit unserem Katzenproblem nach Bayern fahren...
(kannst du ihn nicht mal unverbindlich fragen???)

LG
Birgit
Hallo Birgit,

mit leine fallen lassen ist wenn der Hund halt an der Leine geht diese fällt dir aus der hand durch keine Ahnung und er nicht gleich die chance ergreift sondern bei dir bleibt.
Zum über mit sichtzeichen (handfläche zeigt zum Hund und wenn er das Wort Stop kennt auch erst mit dem Wort zusammen) es wurde uns auf dem Platz gezeigt und dann baut man das auf den Spaziergängen mit ein.
Und ich habe halt in dem oben genannten Zusammenhang (Fahrrad) gemerkt, dass er es begriffen hatte.

Im Grunde baut man die übungen langsam auf. Wenn Hund die Handfläche Senkerecht sieht ist es immer ein Stop (wenn Hund nicht an der Leine ist) Leine am Boden Stop bzw. wenn Fuß drauf = ruhe zb. im Kaffee oder so...
Ergo Leine am boden keine Aktion.

Gruß
Susi und Pheoby

Pheoby

Re: Jagd und Hetztrieb?

Beitrag von Pheoby » Fr 24. Jun 2011, 12:34

pivi hat geschrieben:Hallo Susi,

"Fichtelmeier= leine fällt auf den Boden= Stop "

verstehe ich das richtig, den Hund rennt los, du läßt die Leine Fallen und er bleibt stehen?
Wie ist das denn geübt wurden, welche Bestätigung gab es?



LG
Birgit
Zitat Fichlmeier:
"Er ( der Hund)wird sich durch positive oder negative Reaktionen seiner Sozialpartner über die Konsequenzen seines Tuns bewusst und trifft infolgedessen eigene Entscheidungen über sein weiteres Verhalten."
... also lies mal zwischen den Zeilen, dann beantwortet sich die Frage nach der Belohnung von selber.
ein Hund lernt immer nur auf zwei Ebenen: Aktivierung oder Hemmen! Also positiv oder negativ! Lohnt sich oder ist schmerzhaft!
Und fakt ist: einen Hund über Motivation zu führen braucht Zeit, viel Zeit und Konsequenz und Nerven. Hemmen geht schneller und sitzt besser. Daher kannst DU davon ausgehen, das alle Kurse über Hemmen laufen.
Du kannst so viele Hundegurus mit zich Methoden aufsuchen im Ende läufts immer darauf hinaus.Aber mit Markenname und Methode für das Kind lässt sich damit richtig Geld machen und das ist ja auch gut so: die Ausbilder brauchen oft Schmerzensgeld und wenn die Besitzer nicht tief genug in die Tasche greifen, dann begreifen sie es eh nicht.
Wie sagt man so schön in Bayern: Was nix ist, kost nix....
Fazit: je teurer der Kurs um so seeliger sind die Besitzer, ob sie dabei was lernen oder nicht ist völlig wurst. Sei es drum.
Lg und ein schönes WE
Bine[/quote]


Hallo Bine,

hmm kurse kosten immer! Ich habe noch keinen Hundetrainer, Schule, Verein kennen gelernt der nix kostet.
Das Geld war für mich auch nur zweitrangig weil für mich an erster Stelle der Hund steht.


Zitat Fichlmeier:
"Er ( der Hund)wird sich durch positive oder negative Reaktionen seiner Sozialpartner über die Konsequenzen seines Tuns bewusst und trifft infolgedessen eigene Entscheidungen über sein weiteres Verhalten."
... also lies mal zwischen den Zeilen, dann beantwortet sich die Frage nach der Belohnung von selber.

Ganz genau jetzt mal die übersetzung: Wenn Hunde untereinander "spielen" und einer wird zu grob dann zeigt der andere Hund Ihm das.
Oder Mensch Hund beziehung:
Ich bin der Futterautomat und er muss lernen wie man diesen bedient und bekommt dann was zu fressen! (Sehr Zeitaufwendig da Hund die erste zeit nur durch Hand gefüttert wird)

Der Hund muss sich sein fressen erarbeiten und bekommt es nicht mehr vorgesetzt. Er muss überlegen was für ihn wichtiger ist, wenn er keine Lust hat zuhören ok, dann muss er mit der konsequenz leben, sprich Hunger. Etwas warten das Signal wiederholen in den meisten fällen sagt sich der Hund dann na ja ist besser ich beachte und reagiere als zu hungern. Bei erwachsenen Hunden braucht es etwas länger.
Bei Pheoby habe ich sofort danach gemacht und sie hat diese Methode sofort freudig angenommen.Ist auch gut zum bindungsaufbau weil hund merkt bei meinem Hf geht es mir da fehlt mir nix. ( Bis sie ins flegelalter gekommen ist hat es super funktioniert nun hinterfragt sie ständig und testet aus aber ich denke das machen fast alle Hunde egal nach welcher Methode)
Ein Hund der nix machen braucht kommt auf dumme Gedanken. Langeweile ist nix für unsere Lieblinge.

Und wenn jetzt wieder viele Aufschreien, der Hund musste sich sein Futter immer verdienen! In der heutigen Zeit braucht der Hund nix mehr zumachen er bekommt ja seinen vollen Napf vorgesetzt.

Ich bin mit dieser Methode sehr gut gefahren und meine Hunde bekommen schon lange den größten Teil ihres Fressens wieder im Napf.

Was mich an A. F. am meisten beeindruckt hat ist einfach seine klare Körpersprache der Hunde gegenüber. Wenn man auf ein We Seminar mal war da sind ja nicht nur die A.F. anhänger sondern auch viele andere die ihre Hunde natürlich vorher gefüttert haben, und wenn man dann sieht dass seine körpersprache so verständlich auch für diese Hunde ist, ist das für mich schon beeindruckend.

Ein Hund der nicht hören will wird auch bestraft aber nicht körperlich z.b. durch ein leises knurren von mir. Tut dem Hund nicht weh aber er merkt ups mein Hf hat das sagen. zb. reagiert mein Camillo darauf sofort und nimmt sich zurück.

Falls gleich noch der viel zitierte Ikea Stuhl kommt man soll den Hund nicht damit erschlagen sonder hinterher werfen!!!

Auch ich habe mich zu dem Thema durchs internet gegooglt... und bitte nicht immer nur einen kleinen zusammenhang zitieren bitte komplett schlau machen hab ich auch...

Camillo hat immer unsern Nachbarn im Garten angemacht der hat ein terror vom feinsten veranstaltet wenn er ihn nur gesehen hat. Mir ist dann der Kragen geplatzt und aus lauter Wut habe ich meinem Hund eine Gießkanne (ikea klappstuhl habe ich nicht) hinter geschmissen durch diese Reaktion von mir hat er gemerkt dass ich das absolut scheiße von ihm finde. Seit dem pöbelt er meinem Nachbarn nicht mehr an. Er geht gucken was er macht wenn überhaupt einen laut nur noch und legt sich dann in einer Ecke und lässt den armen Menschen in ruhe arbeiten.

Und wie gesagt dass ist meine Erfahrung. Ich bzw. Wir sind damit super gut gefahren. Wie gesagt ich habe viele andere Hundeschulen und Hundeplätze die Welpen und Junghundekurse anbieten angerufen und angeschaut. Teilweise waren die am Telefon schon so unsympathisch dass ich nur noch gedacht habe die sehen weder mich noch meinen Hund.
Und klar ich bin von meiner Hundeschule natürlich begeistert weil es mir und meinen Hund geholfen hat.
Wie gesagt das wohl meiner Hunde ist mir wichtiger wie das Geld, wenn das Geld an erster Stelle steht sollte man sich vielleicht eher einen Hamster zulegen die Fressen nicht soviel, die brauchen keine Leine, keine Halsung und schon gar nicht Hundeschule oder Verein. Bei der geringen lebenserwartung brauchen diese wahrscheinlich auch nicht so oft zum Tierarzt (Hamster brauchen auch keine Impfungen usw.)

Viele Grüße
Susi und Pheoby

Uschi

Re: Jagd und Hetztrieb?

Beitrag von Uschi » Fr 24. Jun 2011, 12:58

Hallo Bine,
Bine hat geschrieben: Auf dem HuPl funktionierts, draussen geht gar nix. Und das läuft so:
1. Welpe darf alles, mangelnde Sozialisierung und Prägung
2. HF ist immer konsequent inkonsequent :dog_biggrin
3. mit dem Welpen wird nur sporadisch geübt, man textet ihn zu
4. man erscheint eh erst zur Ausbildung, wenn sich zu Hause die Probleme häufen
5. der Junghund hat bis dahin schon gelernt, das der HF inkonsequent und ein Vollpfosten ist

das läuft nicht immer so wie Du beschreibst. Welpe Wijnta durfte nicht alles, war von Anfang an auf dem Hupla, wir haben täglich geübt, sie kann alles. Aber im Fall der Fälle ist davon nichts mehr zu sehen.

Ich möchte nicht mal annehmen, dass sie das Reh sausen lässt, wenn der Helfer samt Hetzärmel mit in den Wald ginge. Auch ihn würde sie stehen lassen. Da bin ich mir hundertprozentig sicher.


Auf dem Platz, der ohne Zaun oder auch nur optische Begrenzung direkt in den Wald übergeht, ist das gar kein Thema. Dort kann sie frei sein, sie hat keine Tendenz fortzulaufen.


Sie unterscheidet sehr genau. Schon auf dem Feld unmittelbar neben dem Platz wird gewittert und gesucht. Sie darf das nicht, ich unterbreche ihr Verhalten, nehme sie bei Fuß, was sie auch folgsam tut. Wenn das Wild aber auch noch sichtbar ist, ist Hopfen und Malz verloren und sie tillt, ist nicht mehr von dieser Welt







Liebe Grüße
Uschi

Bine

Re: Jagd und Hetztrieb?

Beitrag von Bine » Fr 24. Jun 2011, 13:29

Hallo Uschi,

Wintja hat schon in der Ausbildung, also lange bevor das Kommando abgesichert werden konnte, gerlernt, dass sie dieses Kommando ignorieren kann, da liegt der Fehler. Sie hatte nicht genug Wiederholungen, bevor es zum Ernstfall kam, dass Ende ist, sie übertritt sofort bei Wildkontakt Dein Kommando ( hat sie ja auch gelernt) und es passiert nix, ausser das Du Dich ärgerst und schon in "Erregung" gerätst, wenn Du nur den Verdacht hast, es könnte ein Reh da sein. Wintja merkt Deine Stimmung aber auch und interpretiert das eher als "Aufbruchssignal", denn "Abbruchssignal". Während Du auf dem HuPl garantiert völlig anders agierst....daher das unterschiedliche Verhalten.
Bei Topi gibts z.Z. draussen ein "komm", ist ein Befehl, den ich nicht durchsetze und jetzt ja auch nicht kann. "Hier" üben wir nur zu Hause und langsam auch auf dem HuPl, da darf kein Fehler passieren! Erst wenn "Hier" sitzt (500 fehlerfreie Wiederholungen) machen wir den Härtetest und lassen dann "Komm" einschlafen.
Ich würde bei Wintja ein neues ( noch nie benutztes Kommando) aufbauen und zwar von "Null" und dann klappt das auch beim Wild.

@ susanne

sag ich doch
Motivieren = Fressen / Spielen/ Sozialkontakt
und
Hemmen = Ikea Stuhl/Giesskanne / TT/ schlinge/Leinenruck was weiss ich
....ich kenn niemanden, der das "Rad neu erfunden" hätte, nur die Namen sind unterschiedlich. Beim Rütter lernt der Hund "mach ich nix krieg ich Futter und es ist angenehm ( passiver Hund)", bei den Hundesportlern, die einen aktiven Hund wollen, läufts" machst Du was, was dem HF gefällt kriegst Du was Du willst ( Pressing).
Und es läuft immer auf die klassische Konditionierung hinaus.

LG

Uschi

Re: Jagd und Hetztrieb?

Beitrag von Uschi » Fr 24. Jun 2011, 14:03

Hallo Bine,
Bine hat geschrieben:Wintja hat schon in der Ausbildung, also lange bevor das Kommando abgesichert werden konnte, gerlernt, dass sie dieses Kommando ignorieren kann,
damit hast Du Recht.


Nachdenkliche Grüße
Uschi

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Re: Jagd und Hetztrieb?

Beitrag von kenzo » Fr 24. Jun 2011, 14:09

Hallo Bine,

danke für Deine ausführlichen Berichte zum Thema Ausbildung.

Ich hoffe, sie haben dem letzten hier im Forum klar gemacht, wo die Probleme tatsächlich liegen!

[...]

Ich gehe nochmal zurück zu meinem Beitrag im TV-Thread vom 20.5.2011 und auf die Antwort die ich darauf erhielt:
Kenzo hat geschrieben:
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Wer jagt, bestimme ich und nicht der Hund! Ein Hund der gut im Grundgehorsam steht, eine starke Bindung zu seinem Führer hat, jagt nicht!
darauf Kathrin:
Hallo Uli,
das ist absoluter Schwachsinn. Es gibt unter Hunden echte Jäger und Pseudo-Jäger. Pseudo-Jäger jagen aus Spaß oder auch wegen Unterforderung. Echte Jäger hingegen gehen bis zum Ende und töten auch das Tier. Diese Aussage machte Thomas Baumann in einem seiner Seminare. Pseudo-Jäger kann ich durch Bindung und Gehorsam vom Jagen abhalten. Echte Jäger nicht. Ein echter Jäger vergisst jegliche Kommandos, die er bisher in seinem Leben gelernt hat. Du scheinst eben keine echten Jäger an der Leine zu haben. Da scheint es zu funktionieren. Bei einem echten Jäger funktioniert dein Rezept nicht.
Kathrin
Es sind gerade solche Aussagen, die einem die Freude, hier im Forum konstruktive Beiträge zu schreiben, vermiesen!

Echte Jäger wird man heute kaum noch unter unseren Airedales finden, Pseudo-Jäger schon eher!

Nachdenkliche Grüße
Uli mit K&K
Zuletzt geändert von Bettina am Fr 24. Jun 2011, 22:37, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Gerücht (pauschale, unbelegte Behauptung) entfernt.
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Pheoby

Re: Jagd und Hetztrieb?

Beitrag von Pheoby » Fr 24. Jun 2011, 14:41

Bine hat geschrieben:Hallo Uschi,

Wintja hat schon in der Ausbildung, also lange bevor das Kommando abgesichert werden konnte, gerlernt, dass sie dieses Kommando ignorieren kann, da liegt der Fehler. Sie hatte nicht genug Wiederholungen, bevor es zum Ernstfall kam, dass Ende ist, sie übertritt sofort bei Wildkontakt Dein Kommando ( hat sie ja auch gelernt) und es passiert nix, ausser das Du Dich ärgerst und schon in "Erregung" gerätst, wenn Du nur den Verdacht hast, es könnte ein Reh da sein. Wintja merkt Deine Stimmung aber auch und interpretiert das eher als "Aufbruchssignal", denn "Abbruchssignal". Während Du auf dem HuPl garantiert völlig anders agierst....daher das unterschiedliche Verhalten.
Bei Topi gibts z.Z. draussen ein "komm", ist ein Befehl, den ich nicht durchsetze und jetzt ja auch nicht kann. "Hier" üben wir nur zu Hause und langsam auch auf dem HuPl, da darf kein Fehler passieren! Erst wenn "Hier" sitzt (500 fehlerfreie Wiederholungen) machen wir den Härtetest und lassen dann "Komm" einschlafen.
Ich würde bei Wintja ein neues ( noch nie benutztes Kommando) aufbauen und zwar von "Null" und dann klappt das auch beim Wild.

@ susanne

sag ich doch
Motivieren = Fressen / Spielen/ Sozialkontakt
und
Hemmen = Ikea Stuhl/Giesskanne / TT/ schlinge/Leinenruck was weiss ich
....ich kenn niemanden, der das "Rad neu erfunden" hätte, nur die Namen sind unterschiedlich. Beim Rütter lernt der Hund "mach ich nix krieg ich Futter und es ist angenehm ( passiver Hund)", bei den Hundesportlern, die einen aktiven Hund wollen, läufts" machst Du was, was dem HF gefällt kriegst Du was Du willst ( Pressing).
Und es läuft immer auf die klassische Konditionierung hinaus.

LG
Hallo Bine,

natürlich wie willst du Hund sonst bei dir halten? Mir geht es in erster linie darum meine Hunde unter kontrolle zuhalten ohne dabei Körperliche Gewalt anzuwenden.
Ich denke du gehst auch nicht nur aus lauter spaß an der freud zur Arbeit? Du willst doch anschließend auch deine Belohnung (Lohn) dafür bekommen, oder nicht?
Nur versuche ich mit meinen Hunden einen Weg zu gehen der nicht aus Zwang besteht sondern ich lass die "selbstbestimmen" und wenn ich es schaffe meine Hunde so zu erziehen, dass die von sich aus "sagen" dass was mein Hf jetzt von mir will, das wollte ich auch! Dann habe ich doch gewonnen.
Aber wie gesagt dass ist nun mal meine Meinung ich habe mit dieser Methode erfolg gehabt. Wer weiss wenn ich bei Schlegel oder von mir aus auch Rütter oder wie die alle heißen gelandet wäre und das hätte bei uns auch super geklappt, dann würde ich auch nur positiv über die berichten können. G... habe ich mir auch angeschaut. Bei dem ständigen leinenruckeln und hund anschreien ist mir schlecht geworden. Dass wollte ich auf gar keinen fall.
Wie heisst es so schön "viele Wege führen nach Rom".
Mir war wichtig das es Gewaltfrei läuft. Wie soll ich sonst eine vertrauensbasis zwischen mir und meinen Hunden schaffen???
Ich will hier bestimmt keinen bekehren dass muss jeder für sich selbst rausfinden welcher der vielen Wege für ihn und seinen Hund der beste ist. Der eine ist mit schema x super gefahren, der andere mit y und ich halt mit z.
Es hat ja auch viel mit Sympathie zu tun. Was nützt mir, weiss gott was er für ein toller Hunde Guru ist, wenn ich mit seiner Art nicht zurecht komme, da gibt es bestimmt viele Faktoren die eine Rolle mit spielen, wenn es um die Wahl einer Hundeschule,Verein usw. geht.

Viele Grüße
Susi und Pheoby

pivi

Re: Jagd und Hetztrieb?

Beitrag von pivi » Fr 24. Jun 2011, 15:13

Hallo,

Wenn es nur noch Pseudo-Jäger unter den Airedales gibt, dann habe ich wohl einen erwischt, der allerdings beim Anblick einer Katze zum echten Jäger  mutiert.

Rennt Zola in den Wald rein und ich rufe " Hier " oder ich pfeife, dann kommt sie
umgehend zurück. ( zu 98% klappt es, bei den restlichen 2% war ich zu langsam, sie kommt dann verzögert und mit vollem Maul -meistens sehr ekelhaft - zurück, aber trotzdem sehr fröhlich) = Pseudo-Jäger

Sieht Zola eine Katze, ist sie nicht mehr mein Hund, sondern ein Echter-Jäger!
Ein Hund der seine Umwelt nicht mehr wahrnimmt- wie von Uschi und Kathrin beschrieben- wie soll ich da durchkommen?

@Bine
selbst mit einem ganz neuen KOMMANDO ? - Obwohl sie ja an der Leine ist und ich am Ende, fehlt
jegliche Kommunikation zwischen uns. Frage mich die ganze Zeit, was ist da falsch gelaufen :eh:


LG
Birgit

Antworten

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