Verhalten bei der Beutesuche
Verhalten bei der Beutesuche
Hallo zusammen,
ich wollte hier mal ein paar grundsätzliche Gedanken zur „Beutejagd“ bzw. „Beutesuche“ unserer Hunde ansprechen.
Die Hunde als Nachfahren der Wölfe setzen ihre Sinne gezielt ein, um eine Beute zu erjagen. Den Begriff Beute verwende ich ab hier synonym für Wild, verlorene Gegenstände oder Spielzeuge sowie gesuchte Personen oder Haustiere usw.
Natürlicherweise werden von Wölfen normalerweise folgende Sinne, in dieser Reihenfolge zur Beutesuche eingesetzt:
1.Das Auge
2.Das Gehör
3.Die Nase
Es wird in der Regel immer zunächst der erfolgsversprechendste und gleichzeitig „billigste“ Sinn (mit dem wenigsten Aufwand) eingesetzt.
Wenn die Möglichkeit besteht wird als erstes der Gesichtssinn, der bei Hunden besonders auf Bewegungserfassung optimiert ist, benutzt. Er führt wenn die Beute sichtbar ist schnell und sicher zum Ziel.
Falls die Augen nicht eingesetzt werden können, weil die Beute nicht sichtbar ist, versucht der Hund die Richtung in der sich die Beute befindet zu erlauschen. Auch dieser Weg ist schnell aber vielleicht nicht so sicher, weil Geräusche nicht immer einer bestimmten Beute zugeordnet werden können.
Erst wenn diese Strategien nicht zielführend eingesetzt werden können, beginnt der Hund die Witterung der Beute aufzunehmen. Auch hier gibt es wieder eine Reihenfolge nach Erfolgsaussicht und „Billigkeit“:
1.Hochwindsuche
2.Spurensuche in Bodennähe
Zunächst versucht der Hund also direkte Witterung von der Beute zu bekommen. Erst wenn kein Erfolg damit zu erzielen ist, wird die aufwendigere und langsamere Spurensuche am Boden eingesetzt.
Diese Dinge sind beim Training von jeglicher Nasenarbeit und besonders auch beim Mantrailing zu beachten.
Wenn man möchte das der Hund einer ganz bestimmten Fährte folgt, muss man also anstreben optische und akustische Wahrnehmungen die ihn von seiner eigentlichen Arbeit ablenken würden auszuschalten. Wenn man möglichst spurtreue Arbeit fördern möchte, sollte man also versuchen auch die Hochwindsuche zu unterbinden.
Am „billigsten“ arbeiten Hunde beim Mantrailing auf der Spur der relativ schweren Geruchspartikel. Während die leichten gasförmigen Stoffe, die unter Umständen stärker duften können, oft sehr weit von der eigentlichen Fährte verweht werden können, liegen die schweren Partikel mehr in Spurnähe. Durch das spurnahe Verfolgen der „schweren Geruchs-Teilchen“ kann der Hund Umwege und Spurabrisse vermeiden. Wenn der Hund allerdings gegen Ende der Spur auf den Hochwindmodus umschaltet und ggf. zum Opfer abkürzt, ist dagegen aus meiner Sicht zumindest bei der Vermisstensuche nichts dagegen einzuwenden.
Das ist allerdings meine persönliche Sichtweise, natürlich gibt es hier unter den Trailern ganz unterschiedliche Meinungen zum Sinn oder Unsinn der „Spurtreue“. Es kommt auch sicher darauf an was man später suchen möchte und zu welchem Zweck...
LG
Freddy mit Felix
ich wollte hier mal ein paar grundsätzliche Gedanken zur „Beutejagd“ bzw. „Beutesuche“ unserer Hunde ansprechen.
Die Hunde als Nachfahren der Wölfe setzen ihre Sinne gezielt ein, um eine Beute zu erjagen. Den Begriff Beute verwende ich ab hier synonym für Wild, verlorene Gegenstände oder Spielzeuge sowie gesuchte Personen oder Haustiere usw.
Natürlicherweise werden von Wölfen normalerweise folgende Sinne, in dieser Reihenfolge zur Beutesuche eingesetzt:
1.Das Auge
2.Das Gehör
3.Die Nase
Es wird in der Regel immer zunächst der erfolgsversprechendste und gleichzeitig „billigste“ Sinn (mit dem wenigsten Aufwand) eingesetzt.
Wenn die Möglichkeit besteht wird als erstes der Gesichtssinn, der bei Hunden besonders auf Bewegungserfassung optimiert ist, benutzt. Er führt wenn die Beute sichtbar ist schnell und sicher zum Ziel.
Falls die Augen nicht eingesetzt werden können, weil die Beute nicht sichtbar ist, versucht der Hund die Richtung in der sich die Beute befindet zu erlauschen. Auch dieser Weg ist schnell aber vielleicht nicht so sicher, weil Geräusche nicht immer einer bestimmten Beute zugeordnet werden können.
Erst wenn diese Strategien nicht zielführend eingesetzt werden können, beginnt der Hund die Witterung der Beute aufzunehmen. Auch hier gibt es wieder eine Reihenfolge nach Erfolgsaussicht und „Billigkeit“:
1.Hochwindsuche
2.Spurensuche in Bodennähe
Zunächst versucht der Hund also direkte Witterung von der Beute zu bekommen. Erst wenn kein Erfolg damit zu erzielen ist, wird die aufwendigere und langsamere Spurensuche am Boden eingesetzt.
Diese Dinge sind beim Training von jeglicher Nasenarbeit und besonders auch beim Mantrailing zu beachten.
Wenn man möchte das der Hund einer ganz bestimmten Fährte folgt, muss man also anstreben optische und akustische Wahrnehmungen die ihn von seiner eigentlichen Arbeit ablenken würden auszuschalten. Wenn man möglichst spurtreue Arbeit fördern möchte, sollte man also versuchen auch die Hochwindsuche zu unterbinden.
Am „billigsten“ arbeiten Hunde beim Mantrailing auf der Spur der relativ schweren Geruchspartikel. Während die leichten gasförmigen Stoffe, die unter Umständen stärker duften können, oft sehr weit von der eigentlichen Fährte verweht werden können, liegen die schweren Partikel mehr in Spurnähe. Durch das spurnahe Verfolgen der „schweren Geruchs-Teilchen“ kann der Hund Umwege und Spurabrisse vermeiden. Wenn der Hund allerdings gegen Ende der Spur auf den Hochwindmodus umschaltet und ggf. zum Opfer abkürzt, ist dagegen aus meiner Sicht zumindest bei der Vermisstensuche nichts dagegen einzuwenden.
Das ist allerdings meine persönliche Sichtweise, natürlich gibt es hier unter den Trailern ganz unterschiedliche Meinungen zum Sinn oder Unsinn der „Spurtreue“. Es kommt auch sicher darauf an was man später suchen möchte und zu welchem Zweck...
LG
Freddy mit Felix
Re: Verhalten bei der Beutesuche
Hallo Freddy,
ahh, das ist ja interessant, ich dachte immer, daß es grade bei Mantrailern egal ist, wie sie suchen, Nase oben, Nase unten, oder auch 2 Meter neben der Spur. Stimmt das nicht??
Mich ärgert das immer ein bißchen bei VPG, da muß die Nase immer am Boden sein, und immer bei geschlossenem Fang gesucht werden.
Ich persönlich finde es auch ziemlich wurscht, wie sie das machen, hauptsache sie finden das Opfer.
Habt ihr da auch irgendwelche Prüfungsregeln???
LG Doris
ahh, das ist ja interessant, ich dachte immer, daß es grade bei Mantrailern egal ist, wie sie suchen, Nase oben, Nase unten, oder auch 2 Meter neben der Spur. Stimmt das nicht??
Mich ärgert das immer ein bißchen bei VPG, da muß die Nase immer am Boden sein, und immer bei geschlossenem Fang gesucht werden.
Ich persönlich finde es auch ziemlich wurscht, wie sie das machen, hauptsache sie finden das Opfer.
Habt ihr da auch irgendwelche Prüfungsregeln???
LG Doris
Stillstand ist Rückstand
Re: Verhalten bei der Beutesuche
Hallo Freddy!
Danke für deinen Beitrag. Finde es immer wieder schön, wenn sich wer die Mühe macht und solche Sachen reinschreibt. Gehört hat man es schon, aber es ist immer wieder gut, wenn man es wieder liest.
Eigentlich ist es wie immer: es kommt schon sehr auf den jeweiligen Hund an bzw. auch auf die Rasse. Kenne totale Sichtjäger - Grizzly ist ein richtiger "Nasenhund". Natürlich stimmt bei ihm auch die Reihenfolge wie von dir beschrieben aber er bevorzugt die Nase. D.h. Sichtkontakt bei Rehen z.B. ist nicht so schlimm - aber wenn wir dann in die Nähe der frischen Fährte kommen zuckt er aus.
Da hab ich diesen Winter eine Beobachtung gemacht, die ich mit euch teilen will:
Wir gehen auf einer großen verschneiten Wiese am Waldesrand, Grizzly schleift die Schleppe nach. Auf einmal bemerke ich, dass er aufmerksamer wird - nehme die Schleppe in die Hand. Er wittert - ich schaue, nichts, keine einzige Spur im Schnee. Wir gehen weiter. Auf einmal wird er total hippelig - biegt rechts ab - ich aus Neugierde hinten nach - nichts auch keine Spur. Also gehen wir zurück (er ist nicht erfreut) - schnuppert weiter gerade aus und siehe da - jetzt sehe ich auch die Rehspur. Das hab ich wirklich heuer laufend beobachtet. Ich weiß wird am Wind liegen, große Fläche .... aber ich fand es wirklich sehr interessant, es war wirklich einige Meter vor der Spur.
Bzgl. Spurentreue im MT da scheiden sich die Geister. Für mich persönlich ist es ähnlich wie bei Freddy. Für mich zählt das schnellstmögliche Auffinden des Vermissten. Da kann schon mal abgekürzt werden
. Und auch hier kommt es auf den Hund an. Speziell Hunde, die früher Fährte gegangen sind sind spurtreu. Es gibt auch MT, die es neuestens zu 100 % verlangen. Was für mich nicht richtig ist. Bei Grizzly ist das nicht möglich - oder besser gesagt, ich will es nicht verlangen. Für den Hundeführer ist natürlich die Spurentreue einfacher, da muss er nicht überlegen, soll ich ihm jetzt da nachgehen oder nicht. So ganz auf Nummer sicher. Andererseits kann man schon oft Zeit sparen, wenn der Hund einen Bogen z.B. nicht nachgeht; eine Abkürzung über den Platz geht anstatt den Platz auszugehen .......
Das wäre jetzt wohl ein Thema wo man lange schreiben könnte ....
Wir tun uns beim MT sowieso leichter, weil wir es als Sport - so zum Spaß machen, wir müssen nicht auf den Einsatz hintrainieren.
Einen schönen Tag noch
Regina & Grizzly
Danke für deinen Beitrag. Finde es immer wieder schön, wenn sich wer die Mühe macht und solche Sachen reinschreibt. Gehört hat man es schon, aber es ist immer wieder gut, wenn man es wieder liest.
Eigentlich ist es wie immer: es kommt schon sehr auf den jeweiligen Hund an bzw. auch auf die Rasse. Kenne totale Sichtjäger - Grizzly ist ein richtiger "Nasenhund". Natürlich stimmt bei ihm auch die Reihenfolge wie von dir beschrieben aber er bevorzugt die Nase. D.h. Sichtkontakt bei Rehen z.B. ist nicht so schlimm - aber wenn wir dann in die Nähe der frischen Fährte kommen zuckt er aus.
Da hab ich diesen Winter eine Beobachtung gemacht, die ich mit euch teilen will:
Wir gehen auf einer großen verschneiten Wiese am Waldesrand, Grizzly schleift die Schleppe nach. Auf einmal bemerke ich, dass er aufmerksamer wird - nehme die Schleppe in die Hand. Er wittert - ich schaue, nichts, keine einzige Spur im Schnee. Wir gehen weiter. Auf einmal wird er total hippelig - biegt rechts ab - ich aus Neugierde hinten nach - nichts auch keine Spur. Also gehen wir zurück (er ist nicht erfreut) - schnuppert weiter gerade aus und siehe da - jetzt sehe ich auch die Rehspur. Das hab ich wirklich heuer laufend beobachtet. Ich weiß wird am Wind liegen, große Fläche .... aber ich fand es wirklich sehr interessant, es war wirklich einige Meter vor der Spur.
Bzgl. Spurentreue im MT da scheiden sich die Geister. Für mich persönlich ist es ähnlich wie bei Freddy. Für mich zählt das schnellstmögliche Auffinden des Vermissten. Da kann schon mal abgekürzt werden

Das wäre jetzt wohl ein Thema wo man lange schreiben könnte ....
Wir tun uns beim MT sowieso leichter, weil wir es als Sport - so zum Spaß machen, wir müssen nicht auf den Einsatz hintrainieren.
Einen schönen Tag noch
Regina & Grizzly
Re: Verhalten bei der Beutesuche
Hallo Freddy,
du hattest ja Zeit, so einen schönen Text zu verfassen, während andere Leute in der Senne dem Lieblingssinn ihrer Hunde nachstolpern...
Bei meinen ATs hab ich auch feststellen können, daß wenn Sicht frei, auch ganz auf diese gejagt wird. Zirbel schaut sich auf freien Flächen auch um, wo die Rehe nun sein mögen. Sie weiß natüerlich - genau wie ich!
- wo man wen wann antrifft und hofft auf ein nachlässiges Frauchen.
Im Wald allerdings, wo die Sicht kaum was bringt, ist Zirbel deutlich nasenorientierter, als sich auf ihre Ohren zu verlassen. Vermutlich ist das auch schon ein Selektionsergebnis in Richtung Jagdpartner, der eben mit der Nase überdurchschnittlichen Erfolg hat. Zirbel hat ja bereits als Baby überdurchschnittlichen Jagdtrieb (meiner Meinung und gewohnten Verhältnissen nach) bewiesen und daß sie nicht viel lernen musste, sondern "automatisch" ihre Nase benutzt hat.
Wie sehr man einzelne Vorlieben für die Sinne züchterisch beeinflussen kann, zeigen ja sehr schön die fast ausschlißlich sichtorientierten Windhunde. Aber auch hier kann man beobachten, daß sie ohne Sichtkontakt sehr wohl die Nase zum Spuren und Hochwindsuche einsetzen. Eine Freundin von Rough (Podencomix) hat das immer sehr schön gezeigt: erst stöbern, viel dabei gucken und bei Sichtkontakt komplettes abschalten und jagen, bei "Nasenkontakt" war sie teilweise beeinflußbar.
Ich denke, zum Trailen Hochwind- oder Spurtreue suche soltlen wir vieleicht dort weiter machen?
Vom letzten PB-Treffen wollte ich heut oder morgen auch noch ein paar Trails beschreiben, weil wieder Neues uns spanndendes passiert ist.
LG
Eddi
du hattest ja Zeit, so einen schönen Text zu verfassen, während andere Leute in der Senne dem Lieblingssinn ihrer Hunde nachstolpern...

Bei meinen ATs hab ich auch feststellen können, daß wenn Sicht frei, auch ganz auf diese gejagt wird. Zirbel schaut sich auf freien Flächen auch um, wo die Rehe nun sein mögen. Sie weiß natüerlich - genau wie ich!

Im Wald allerdings, wo die Sicht kaum was bringt, ist Zirbel deutlich nasenorientierter, als sich auf ihre Ohren zu verlassen. Vermutlich ist das auch schon ein Selektionsergebnis in Richtung Jagdpartner, der eben mit der Nase überdurchschnittlichen Erfolg hat. Zirbel hat ja bereits als Baby überdurchschnittlichen Jagdtrieb (meiner Meinung und gewohnten Verhältnissen nach) bewiesen und daß sie nicht viel lernen musste, sondern "automatisch" ihre Nase benutzt hat.
Wie sehr man einzelne Vorlieben für die Sinne züchterisch beeinflussen kann, zeigen ja sehr schön die fast ausschlißlich sichtorientierten Windhunde. Aber auch hier kann man beobachten, daß sie ohne Sichtkontakt sehr wohl die Nase zum Spuren und Hochwindsuche einsetzen. Eine Freundin von Rough (Podencomix) hat das immer sehr schön gezeigt: erst stöbern, viel dabei gucken und bei Sichtkontakt komplettes abschalten und jagen, bei "Nasenkontakt" war sie teilweise beeinflußbar.
Ich denke, zum Trailen Hochwind- oder Spurtreue suche soltlen wir vieleicht dort weiter machen?
Vom letzten PB-Treffen wollte ich heut oder morgen auch noch ein paar Trails beschreiben, weil wieder Neues uns spanndendes passiert ist.
LG
Eddi
Re: Verhalten bei der Beutesuche
Hall Freddy,
vielen Dank für Deine Erklärungen. Wir sind ja auch am Hobbytrailen und Hobbyfährten interessiert. Uns ist es allerdings Wurst, wo der Hund die Nase hat. Bei uns zählt nur der Erfolg und vor allem der Spaß dabei. Trotzdem finde ich es hochinteressant, etwas mehr von der Theorie zu verstehen und dies beim eigenen Hund dann beobachten zu können.
Bei Ginger kann man die Billigkeit der Sinne wunderbar beobachten. Wenn sie etwas suchen darf, rast sie los wie eine Kanonenkugel, versucht die Ratte (unser Suchobjekt, natürlich aus Plüsch) erst mit den Augen zu finden (bei dem Tempo kann man auch nicht mehr riechen!!!) und wenn sie da dann erfolglos ist, setzt sie die Nase ein. Campino macht das routinierter, läuft im lockeren Galopp los, Nase am Boden und schwupp schon hat er seine Ratte gefunden (auch dann wenn wir uns ganz doll angestrengt haben und der Meinung sind, dass wir die Fährte gaaanz schwer gemacht haben). Schwieriger wird es für ihn, wenn beide gleichzeitig suchen. Die Kanonenkugel bringt ihn dann aus dem Konzept und dann wird aus der Fährte eine Flächensuche.
Viele Grüße
Christine
vielen Dank für Deine Erklärungen. Wir sind ja auch am Hobbytrailen und Hobbyfährten interessiert. Uns ist es allerdings Wurst, wo der Hund die Nase hat. Bei uns zählt nur der Erfolg und vor allem der Spaß dabei. Trotzdem finde ich es hochinteressant, etwas mehr von der Theorie zu verstehen und dies beim eigenen Hund dann beobachten zu können.
Bei Ginger kann man die Billigkeit der Sinne wunderbar beobachten. Wenn sie etwas suchen darf, rast sie los wie eine Kanonenkugel, versucht die Ratte (unser Suchobjekt, natürlich aus Plüsch) erst mit den Augen zu finden (bei dem Tempo kann man auch nicht mehr riechen!!!) und wenn sie da dann erfolglos ist, setzt sie die Nase ein. Campino macht das routinierter, läuft im lockeren Galopp los, Nase am Boden und schwupp schon hat er seine Ratte gefunden (auch dann wenn wir uns ganz doll angestrengt haben und der Meinung sind, dass wir die Fährte gaaanz schwer gemacht haben). Schwieriger wird es für ihn, wenn beide gleichzeitig suchen. Die Kanonenkugel bringt ihn dann aus dem Konzept und dann wird aus der Fährte eine Flächensuche.
Viele Grüße
Christine
Re: Verhalten bei der Beutesuche
Hallo zusammen,
Jeder Trail in der Realität ist anders und hängt von vielen verschiedenen Bedingungen ab. Alter und Art der Spur, Wind- und Wetterbedingungen, Kontaminationen usw.
Für uns Menschen ist das fast unüberschaubar...
Dazu kommt noch das die Hunde mehrere „Geruchspurkomponentengruppen“ unterscheiden können müssen. Bodenverletzungsgeruch ( z.B. zertretene Pflanzenteile), den „Artgeruch“ ( Mensch, Hase, Pferd...), und den Individualgeruch, der sich wiederum aus unglaublich vielen Komponenten mit unterschiedlichen Halbwertzeiten und Eigenschaften zusammensetzt. Das wäre aber schon ein eigenes Thema wert...
Hochwindsuche kann durchaus in bestimmten Fällen Sinn machen...in anderen eben nicht. Es ist vielleicht für den Mantrailer eine der größten Herausforderungen, das unterscheiden zu können...
Prüfungsordnungen gibt es viele, in der Hauptsache beziehen sie sich darauf, wie die Suchaufgaben (Trails) auszusehen haben und nicht darauf, in welcher Art ein Trail ausgearbeitet wird. Letzlich zählt nur der Erfolg in einer vorgegebenen Zeit.
Natürlich gibt es rassetypische und individuelle Unterschiede. Und auch die jeweilige Ausbildung spielt sicher eine Rolle.
Wenn Hunde sich sich zu sehr angewöhnen diesen leichten, oft stärkeren Gerüchen zu folgen, arbeiten sie manchmal zu weit von der eigendlichen Spur weg (es geht dabei nicht um 2 Meter sondern um bis zu mehrere hundert Meter!), zeigen viele Negativs ( auch ganz undeutliche, weil die "Hochwindspur" oft nur langsam schwächer wird und nicht wie bei einem echten Negativ rel. schnell abreißt) und müssen dadurch große Umwege gehen. Stellt Euch nur mal starken und böigen Seitenwind vor. Ich lasse Felix aus diesem Grund nicht mehr zu weit von der eigentlichen Spur arbeiten.
LG
Freddy
doris hat geschrieben:ich dachte immer, daß es grade bei Mantrailern egal ist, wie sie suchen, Nase oben, Nase unten, oder auch 2 Meter neben der Spur. Stimmt das nicht??
Richtig! Es kommt letztlich auf den Erfolg an und wie schnell und sicher er erreicht werden kann. Dabei spielen aber auch die Suchmoden in denen der Hund arbeitet eine große Rolle.Christine hat geschrieben:Wir sind ja auch am Hobbytrailen und Hobbyfährten interessiert. Uns ist es allerdings Wurst, wo der Hund die Nase hat. Bei uns zählt nur der Erfolg und vor allem der Spaß dabei.
Jeder Trail in der Realität ist anders und hängt von vielen verschiedenen Bedingungen ab. Alter und Art der Spur, Wind- und Wetterbedingungen, Kontaminationen usw.
Für uns Menschen ist das fast unüberschaubar...
Dazu kommt noch das die Hunde mehrere „Geruchspurkomponentengruppen“ unterscheiden können müssen. Bodenverletzungsgeruch ( z.B. zertretene Pflanzenteile), den „Artgeruch“ ( Mensch, Hase, Pferd...), und den Individualgeruch, der sich wiederum aus unglaublich vielen Komponenten mit unterschiedlichen Halbwertzeiten und Eigenschaften zusammensetzt. Das wäre aber schon ein eigenes Thema wert...
Hochwindsuche kann durchaus in bestimmten Fällen Sinn machen...in anderen eben nicht. Es ist vielleicht für den Mantrailer eine der größten Herausforderungen, das unterscheiden zu können...
Prüfungsordnungen gibt es viele, in der Hauptsache beziehen sie sich darauf, wie die Suchaufgaben (Trails) auszusehen haben und nicht darauf, in welcher Art ein Trail ausgearbeitet wird. Letzlich zählt nur der Erfolg in einer vorgegebenen Zeit.
grizzly hat geschrieben:….es kommt schon sehr auf den jeweiligen Hund an bzw. auch auf die Rasse. Kenne totale Sichtjäger - Grizzly ist ein richtiger "Nasenhund". Natürlich stimmt bei ihm auch die Reihenfolge wie von dir beschrieben aber er bevorzugt die Nase. D.h. Sichtkontakt bei Rehen z.B. ist nicht so schlimm - aber wenn wir dann in die Nähe der frischen Fährte kommen zuckt er aus.
Natürlich gibt es rassetypische und individuelle Unterschiede. Und auch die jeweilige Ausbildung spielt sicher eine Rolle.
Die leichten Gerüche können sogar kilometerweit verweht werden, wie Nebel oder Rauch. Es ist nichts besonderes für Rüden eine läufige Hündin in 4 KM Entfernung auszumachen.grizzly hat geschrieben:Auf einmal wird er total hippelig - biegt rechts ab - ich aus Neugierde hinten nach - nichts auch keine Spur. Also gehen wir zurück (er ist nicht erfreut) - schnuppert weiter gerade aus und siehe da - jetzt sehe ich auch die Rehspur. Das hab ich wirklich heuer laufend beobachtet. Ich weiß wird am Wind liegen, große Fläche .... aber ich fand es wirklich sehr interessant, es war wirklich einige Meter vor der Spur.
Wenn Hunde sich sich zu sehr angewöhnen diesen leichten, oft stärkeren Gerüchen zu folgen, arbeiten sie manchmal zu weit von der eigendlichen Spur weg (es geht dabei nicht um 2 Meter sondern um bis zu mehrere hundert Meter!), zeigen viele Negativs ( auch ganz undeutliche, weil die "Hochwindspur" oft nur langsam schwächer wird und nicht wie bei einem echten Negativ rel. schnell abreißt) und müssen dadurch große Umwege gehen. Stellt Euch nur mal starken und böigen Seitenwind vor. Ich lasse Felix aus diesem Grund nicht mehr zu weit von der eigentlichen Spur arbeiten.
Ja genau, und was in PB geschehen ist würde mich auch interessieren. Das machen wir dann besser in einem neuen Thema (hier ist es schon), dieser Beitrag war mehr allgemein gedacht gewesen...Eddi hat geschrieben: Ich denke, zum Trailen Hochwind- oder Spurtreue suche soltlen wir vieleicht dort weiter machen?
Vom letzten PB-Treffen wollte ich heut oder morgen auch noch ein paar Trails beschreiben, weil wieder Neues uns spanndendes passiert ist.
LG
Freddy
Re: Verhalten bei der Beutesuche
Moin!
Freddy schreibt:
noch eine Erweiterung berichten.
Als ich noch nicht gerafft habe, dass Bente so versessen auf Meisenknödel ist,
ist mir oft aufgefallen, dass sie den Singvögeln so genau hinterherschaut.
Dann fiel der Groschen.
Wo diese Vögel landen, da gibt es hier sehr
oft ein Vogelhaus mit Meisenknödeln dran.
Die Landeplätze will sie immer ansteuern.
Diese Kombinationsgabe hat mich überrascht - ganz schön klever unsere Hunde.
Liebe Grüße
Anneliese mit Bente
Freddy schreibt:
Bente erledigt auch erst einmal den Job durch schauen, aber hier möchte ich...Natürlicherweise werden von Wölfen normalerweise folgende Sinne, in dieser Reihenfolge zur Beutesuche eingesetzt:
1.Das Auge...
noch eine Erweiterung berichten.
Als ich noch nicht gerafft habe, dass Bente so versessen auf Meisenknödel ist,
ist mir oft aufgefallen, dass sie den Singvögeln so genau hinterherschaut.
Dann fiel der Groschen.
Wo diese Vögel landen, da gibt es hier sehr
oft ein Vogelhaus mit Meisenknödeln dran.
Die Landeplätze will sie immer ansteuern.
Diese Kombinationsgabe hat mich überrascht - ganz schön klever unsere Hunde.
Liebe Grüße
Anneliese mit Bente
Re: Verhalten bei der Beutesuche
Hallo Anneliese,
Und ich werde so langsam aber sicher ein richtiger "Bentefan"
Das ist doch voll genial...sie hat ihre eigenen "Meisenknödelanzeiger", sowie der Honigdachs seinen Honiganzeiger hat...
LG
Freddy mit Felix
Bente wird einfach zu kurz gehaltenAnneliese hat geschrieben:Wo diese Vögel landen, da gibt es hier sehr
oft ein Vogelhaus mit Meisenknödeln dran.
Die Landeplätze will sie immer ansteuern.

Und ich werde so langsam aber sicher ein richtiger "Bentefan"

Das ist doch voll genial...sie hat ihre eigenen "Meisenknödelanzeiger", sowie der Honigdachs seinen Honiganzeiger hat...
LG
Freddy mit Felix