akute Hornhauterkrankung - ulcus indolens (Boxer ulcus)
Verfasst: Mi 21. Apr 2010, 18:08
Hi Ihr,
Anfang des Jahres hatte Tom ein tränendes Auge, mit dem er auch etwas "knibbelte", die Haustierärztin machte einen Färbetest und stellte ein Loch in der Hornhaut fest. Sie ging von einem Unfall aus (Verletzung z.B. durch einen Ast/Zweig). Die verletzte Stelle wurde verätzt und mit diversen, auch antibiotischen Salben/Tropfen versorgt. Währenddessen musste Tom einen Halskragen tragen, damit er das schmerzende Auge nicht manipuliert.
Solche Verletzungen heilen wohl in der Regel recht schnell, nicht so diese. Insgesamt 4 1/2 Wochen zog sich die Behandlung hin.
Ostermontag war dann das andere Auge betroffen. Wieder der Befund "Hornhautverletzung" - wohl wieder durch einen "Unfall". Es wurde wie beim anderen Auge behandelt und wieder trat eher eine Verschlechterung des Zustands beim ersten Kontrolltermin ein - die TA hatte jetzt vor, eine Lidschürze anzubringen (OP unter Vollnarkose, dabei wird die Nickhaut vernäht, das Auge also "geschlossen"), um eine Heilung zu erreichen.
Da uns das alles nicht so geheuer war, haben wir Tom einem Augenspezialisten vorgestellt. Diese TA hat nun die Diagnose "ulcus indolens" (auch Boxer-Ulcus genannt) gestellt. Die Behandlung sah ein klein wenig anders aus (die TA hat überschüssige Epithelpartikel entfernt, nicht verätzt sondern chirurgisch eine frische Verletzung gesetzt) und leicht abweichende Salben sowie Tropfen gegen die Schmerzen verschrieben.
Heute dann haben wir Tom wieder vorgestellt und die Behandlung ist abgeschlossen, das Loch in der Hornhaut ist wieder zu.
Beim googeln musste ich nun feststellen, dass diese Hornhautdefekte immer wieder auftreten können (bei Tom war ja nach kurzer Zeit auch das andere Auge betroffen).
Ich hoffe sehr, dass Tom nun erst einmal ein bisschen Ruhe hat, entgegen einiger Beschreibungen im Internet waren beide Vorfälle sehr schmerzhaft für ihn.
Diese Form von Hornhautgeschwüren tritt wohl sehr häufig bei Boxern auf, meist im Alter von sieben oder acht Jahren oder älter, das Auge tränte, war schmerzhaft zugekniffen, ein Teil der Hornhautoberfläche war defekt.
Die Selbstheilung der defekten Stelle funktioniert nicht, neue Epithelzellen können nicht anwachsen.
Das neue Gewebe scheuert auf der sensiblen Hornhaut und bei jedem Lidschlag entstehen Schmerzen.
Bei Tom war nur einmal Abtragen der lockeren Epithelränder notwendig (das kann auch mehrmals erforderlich sein), aber auch eine chirurgische Auffrischung der Hornhautwunde musste durchgeführt werden.
Diese Erkrankung kommt wohl sehr häufig bei Boxern vor, aber auch andere Hunderassen können betroffen sein.
Ziemlich zeitgleich ist übrigens noch ein weiterer AT in der Klinik mit gleichem Befund vorstellig geworden.
Falls irgendeiner Eurer Strubbelschnuten also schlechtverheilende Hornhautverletzungen hat oder sich diese häufen:
Ab zu einem Augenspezialisten!
Nebenbei haben wir dort heute endlich auch die noch ausstehende PRA-Untersuchung durchgeführt - glücklicherweise ohne Befund. Ich bin froh, dass ich auch das nun endlich mit Tom nachgeholt hab - Jule war ja schon untersucht worden.
Liebe Grüße
Silke
Anfang des Jahres hatte Tom ein tränendes Auge, mit dem er auch etwas "knibbelte", die Haustierärztin machte einen Färbetest und stellte ein Loch in der Hornhaut fest. Sie ging von einem Unfall aus (Verletzung z.B. durch einen Ast/Zweig). Die verletzte Stelle wurde verätzt und mit diversen, auch antibiotischen Salben/Tropfen versorgt. Währenddessen musste Tom einen Halskragen tragen, damit er das schmerzende Auge nicht manipuliert.
Solche Verletzungen heilen wohl in der Regel recht schnell, nicht so diese. Insgesamt 4 1/2 Wochen zog sich die Behandlung hin.
Ostermontag war dann das andere Auge betroffen. Wieder der Befund "Hornhautverletzung" - wohl wieder durch einen "Unfall". Es wurde wie beim anderen Auge behandelt und wieder trat eher eine Verschlechterung des Zustands beim ersten Kontrolltermin ein - die TA hatte jetzt vor, eine Lidschürze anzubringen (OP unter Vollnarkose, dabei wird die Nickhaut vernäht, das Auge also "geschlossen"), um eine Heilung zu erreichen.
Da uns das alles nicht so geheuer war, haben wir Tom einem Augenspezialisten vorgestellt. Diese TA hat nun die Diagnose "ulcus indolens" (auch Boxer-Ulcus genannt) gestellt. Die Behandlung sah ein klein wenig anders aus (die TA hat überschüssige Epithelpartikel entfernt, nicht verätzt sondern chirurgisch eine frische Verletzung gesetzt) und leicht abweichende Salben sowie Tropfen gegen die Schmerzen verschrieben.
Heute dann haben wir Tom wieder vorgestellt und die Behandlung ist abgeschlossen, das Loch in der Hornhaut ist wieder zu.
Beim googeln musste ich nun feststellen, dass diese Hornhautdefekte immer wieder auftreten können (bei Tom war ja nach kurzer Zeit auch das andere Auge betroffen).
Ich hoffe sehr, dass Tom nun erst einmal ein bisschen Ruhe hat, entgegen einiger Beschreibungen im Internet waren beide Vorfälle sehr schmerzhaft für ihn.
Diese Form von Hornhautgeschwüren tritt wohl sehr häufig bei Boxern auf, meist im Alter von sieben oder acht Jahren oder älter, das Auge tränte, war schmerzhaft zugekniffen, ein Teil der Hornhautoberfläche war defekt.
Die Selbstheilung der defekten Stelle funktioniert nicht, neue Epithelzellen können nicht anwachsen.
Das neue Gewebe scheuert auf der sensiblen Hornhaut und bei jedem Lidschlag entstehen Schmerzen.
Bei Tom war nur einmal Abtragen der lockeren Epithelränder notwendig (das kann auch mehrmals erforderlich sein), aber auch eine chirurgische Auffrischung der Hornhautwunde musste durchgeführt werden.
Diese Erkrankung kommt wohl sehr häufig bei Boxern vor, aber auch andere Hunderassen können betroffen sein.
Ziemlich zeitgleich ist übrigens noch ein weiterer AT in der Klinik mit gleichem Befund vorstellig geworden.
Falls irgendeiner Eurer Strubbelschnuten also schlechtverheilende Hornhautverletzungen hat oder sich diese häufen:
Ab zu einem Augenspezialisten!
Nebenbei haben wir dort heute endlich auch die noch ausstehende PRA-Untersuchung durchgeführt - glücklicherweise ohne Befund. Ich bin froh, dass ich auch das nun endlich mit Tom nachgeholt hab - Jule war ja schon untersucht worden.
Liebe Grüße
Silke