Wieviel Bewegung für Welpen? ...

Geburt, Aufzucht, Einzug, Sozialisation
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lutz
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Re: Wieviel Bewegung für Welpen? ...

Beitrag von lutz » So 9. Dez 2018, 07:18

Hallo Heimz,

es ist durchaus richtig dass junge Welpen alles tun dürfen was von ihrem Spieltrieb ausgelöst wird, wenn es ihnen zuviel wird hören Sie von selbst auf.

Trotzdem gibt es Beanspruchungen des Skelettes, der Sehnen und Muskulatur die einem Welpen durchaus schaden können, vor allem solange die Wachstumsfugen des Skelettes noch nicht geschlossen sind.
Als Beispiel nenne ich einmal das Becken das bevor es eine Hüftschale wird auf jeder Seite aus drei Teilen besteht die erst im Laufe des Wachstums auch zusammenwachsen. Wenn diese noch nicht fest festzusammengefügt sind können sie sich durch eine Überbeanspruchung so verschieben dass sie falsch zusammenwachsen und der Hund dadurch eine Hüftgelenksdysplasie bekommt die ihn ein Leben lang einschränken kann und er keine Zuchtzulassung erhalten wird.

Das gilt es zu verhindern indem man berücksichtigt das bei einem Welpen der Folgetrieb noch so stark ausgeprägt ist dass er einem überall nachlaufen will, und wenn man zu Hause den ganzen Tag die Treppe hoch und runter läuft der Welpe einem auch unbedingt nachlaufen will.
Ich kann mir nur schlecht vorstellen dass ein Welpe sonst den ganzen Tag aus eigenem Antrieb als Spiel die Treppe hoch und runter laufen will.

Ähnlich verhält es sich mit zu langen Spaziergängen oder Ausflügen in ungeeignetem Gelände wie an einem weichen Sandstrand.
Den Airedale sollte man auch nicht vor einem Alter von einem Jahr am Fahrrad führen.

Es schadet weder Dir noch Deinem Hund wenn Du diese Ratschläge befolgst ungeachtet dessen was Dein Tierarzt darüber denkt der sich wohl besser mit Großvieh auskennt.

Viele Grüße von lutz mit Greta
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Re: Wieviel Bewegung für Welpen? ...

Beitrag von Konny » So 9. Dez 2018, 13:03

Ich kann mir nur schlecht vorstellen dass ein Welpe sonst den ganzen Tag aus eigenem Antrieb als Spiel die Treppe hoch und runter laufen will.
Konnte ich auch nicht :dog_ph34r :dog_ph34r
Und dann kam Lotte :dog_wacko :dog_wacko :dog_wacko :dog_ill :dog_ill
Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen.
Auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.
Frieder Gutscher

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Heinz
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Re: Wieviel Bewegung für Welpen? ...

Beitrag von Heinz » Mo 10. Dez 2018, 14:37

Hallo Lutz
das mein Tierarzt vor allem Großtiere macht tut seinem Wissen doch keinen Abruch. Er wird dass schon besser wissen als du. Ich glaube schon das er mehr Ahnung hat und wenn er sagt das die Knochen auch Belastung brauchen um richtig zu wachsen glaub ich ihm das. Ich habe ihn heute morgen extra nochmal gefragt und er sagt das es von der Natur vorgesehn ist das die Knochen sich an die Belastung anpassen die beim wachsen und bewegen auftritt. Wenn die Hunde erst später Anfangen sind die Knochen schon ausgewachsen und müssen sich dann neu umbilden weil sie ohne Belastung ganz andere innere Strucktur entwickeln aber dann plötzlich Belastet werden. Dass währe viel schlechter für die Entwicklung als, wenn sich das alles langsam steigert auch im Wachstum. Unsre Hunde laufen auch schon als junge Hunde mit den Kindern am Fahrrad oder beim reiten mit da wahr noch nie Einer am lahmen deswegen und der Tierarzt findet das richtig. Wir nehmen ja Rücksicht drauf wenn Sie müde werden. Ich habe dem Tierarzt den Artickel gezeigt und er sagt das der prima geschrieben ist. Aber ist ja auch egal wir machen das so wie unser Tierarzt emfiehlt und wir gute Erfahrung haben.
Liebe Grüsse Heinz

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lutz
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Re: Wieviel Bewegung für Welpen? ...

Beitrag von lutz » Mo 10. Dez 2018, 15:28

Hallo Heinz,

wenn ihr darauf achtest wie Du schreibst wenn der Hund müde wird und ihr darauf Rücksicht nehmt ist das für mich schon in Ordnung. Keinesfalls sollt ihr einen Airedale daran hindern seinem Bewegungsdrang zu folgen um damit seine Konstitution und Kondition zu stärken.
Ich habe Dir nur geschrieben welche Aktivitäten für einen noch jungen Welpen schädlich sein können und zu Anfang vermieden werden sollten damit der Hund gesund groß wird. Diese Tipps gibt ein mit mir befreundeter Airedalezüchter mit ca. 45 Jahren Zuchterfahrung allen seinen Welpenkäufern mit auf den Weg. Falls eventuelle Käufer es besser wissen wollen bekommen sie keinen Hund von ihm.
Es ist also nicht auf meinem Mist gewachsen sondern beruht auf Erfahrungen, nicht zuletzt den schlechten die dieser Züchter mit diversen Welpenkäufern gemacht hat.
Ganz sicher ist dass er mehr Ahnung vom Wachstum der Welpen ha als Du und ich und ich vermute auch mehr als Dein Tierarzt wenn Du ihm auch meine Stellungnahme zu diesem Thema gezeigt hast und er meint ich liege da falsch.

Nochmal es ist schädlich für einen Welpen dauernd die Treppe hoch und vor allem runter zu laufen, im weichen Sandstrand herumzutoben und unter einem Jahr Touren mit dem Fahrrad zu unternehmen da es ihn überfordert und er es selbst nicht einschätzen kann wenn sein Folgetrieb dazu ausgenutzt wird. Warum das so ist und welche Folgen das für den Skelettaufbau haben kann habe ich Dir bereits im vorangegangenem Beitrag versucht zu erklären.
Im Gegensatz dazu darf ein Welpe soviel und so lange spielen wie er Lust hat.Wenn er müde wird hört er von selbst auf.
Mach was Du willst nur fang hier hinterher nicht an Dich zu beschweren wenn Dein Hund später unter den Folgen einer nachlässigen Aufzucht leidet.

Viele Grüße von lutz mit Greta
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Re: Wieviel Bewegung für Welpen? ...

Beitrag von Bettina » Di 11. Dez 2018, 09:17

Sorry, mein Senf nun auch noch!

Der Bewegungs-und Erkundungsdrang des Welpen ist das Eine - das Schützen seines gesunden Wachstums das Andere.

Es lässt sich sicher nicht vermeiden, daß der Welpe mal ein paar Stufen läuft.....überrennt, oder daß er im weichen Sand spielt......flitzt. Aber in dem Alter jeden Tag an den Strand zu fahren, oder ihn eine Haustreppe immer wieder rauf und runter rennen zu lassen, einfach, weil er mal wieder seine irren Minuten hat, würde ich sehr wohl unterbinden.

Und es schadet dem Hund auch keineswegs, wenn es für ihn im Haus einige Grenzen/Sperren/Gitter gibt, die ihn in einigen Fällen etwas bremsen.

Wer einen Hund hat/hatte, dem so etwas nie etwas ausgemacht hat, der hat einfach nur Glück gehabt - man muß die Probleme doch nicht noch herausfordern.

Liebe Grüße
Bettina
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Re: Wieviel Bewegung für Welpen? ...

Beitrag von Hundemutti » Di 11. Dez 2018, 10:04

Guten Morgen zusammen,
Bettina hat geschrieben:
Di 11. Dez 2018, 09:17
Und es schadet dem Hund auch keineswegs, wenn es für ihn im Haus einige Grenzen/Sperren/Gitter gibt, die ihn in einigen Fällen etwas bremsen.
kann ich nur bestätigen als Welpenanfänger! Es wäre auf Dauer viel zu gefährlich, weil man nicht alles wegräumen und den Welpen nonstop beaufsichtigen kann! Es gibt immer mal einen Moment, da wird man wenn auch nur kurzfristig abgelenkt und sei es nur das Klingeln an der Haustür! Man erkennt auch Gefahren erst, wenn der Welpe schon eingezogen ist, weil er erst dann seine "Kreativität" unter Beweis stellen kann! Wir hatten zu Anfangs ein Laufstall für Kinder, in den wir Lia kurzzeitig parken konnten, wenn sie mal absolut safe und ohne Aufsicht sein musste! Wenn man mehrere Hunde hat, ist es unabdingbar, den Welpen auch regelmäßig "ruhig" zustellen, damit er seine Ruhephasen entsprechend einhalten kann! Welpen können nämlich richtig abdrehen und puschen sich so auf, dass ein Zur Ruhe kommen kaum noch möglich ist! Eine Überforderung der Bänder und Gelenke ist dann nicht mehr auszuschließen!
Bettina hat geschrieben:
Di 11. Dez 2018, 09:17
Wer einen Hund hat/hatte, dem so etwas nie etwas ausgemacht hat, der hat einfach nur Glück gehabt - man muß die Probleme doch nicht noch herausfordern.
Ich glaube einigen Welpenbesitzern ist gar nicht bewusst, was eine Wachstumsstörung gerade im Welpenalter durch Überlastung der Gelenke oder aber auch eine Unterforderung ausmachen kann! Hinterher ist das Gejammer groß, wenn die Röntgenergebnisse nicht wie erwartet ausfallen! Dann wird es dem Züchter untergeschoben, nicht die optimale Verpaarung ausgesucht zu haben!
Liebe Grüße
R & R ...Romana & Lia

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Re: Wieviel Bewegung für Welpen? ...

Beitrag von ChristaS » Di 11. Dez 2018, 11:27

Hallo zusammen,

ich schließe mich an, einen Welpen/Junghund muss man manchmal bremsen, besonders bei Mehr-Hunde-Haltung. Klar machen die Kleinen gelegentlich Doofkrams, den ich - hätte ich es vorher bemerkt - unterbinden würde. So sprang Scarlett mit knapp 5 Monaten das erste Mal ins Auto (knapp 1,20 Meter hoch), so schnell konnte ich gar nicht nachgreifen. Jetzt weiß ich, sie kann es und halte sie fest, wenn ich den Kofferraum aufmache. Sie kann auch Treppen laufen. Da wir im Haus jedoch keine haben, üben wir manchmal an einer kurzen Fußgängertreppe in der Nachbarschaft, daneben ist aber eine "Rampe" zum Fahrrad hochschieben. Scarlett geht einige Treppenstufen, bevorzugt dann aber die Rampe.
Mit Holly oder anderen, jungen Besuchshunden würde sie bis zum Kollaps im Garten toben, die stacheln sich gegenseitig immer wieder hoch, hören NICHT auf, wenn sie müde sind. Da greife ich dann ein und stelle die Hunde ruhig. Gerade junge Hunde sind teilweise noch so tollpatschig, rennen sich gegenseitig um oder vergessen ihre Umgebung. Als Holly in Scarletts Alter war tobte sie mit Laima wild durch den Garten und rannte mit voller Wucht gegen einen Baum. Sie schrie kurz auf, blieb einen Moment benommen liegen, stand langsam auf, schüttelte sich ... und rannte weiter. GsD war nichts Ernsthaftes passiert - das hätte aber auch anders ausgehen können! War mir auf jeden Fall eine Lehre.
Und ja, auch ich grenze meine Hunde ein. Wenn ich zur Arbeit muss oder Hund/e nicht mitnehmen kann, wird Scarlett in einen Käfig gesperrt. Vorher habe ich sie natürlich ausgepowert. Dort kann sie dann entspannt schlafen und ärgert auch die beiden Großen nicht, die sich im gleichen Raum befinden. So hat jeder seine Ruhe, aber sind trotzdem zusammen. Das klappt toll und wird von mir auch noch ganz lange beibehalten. Meine Erfahrungen mit Holly haben gezeigt, dass das sowohl für die Hunde als auch für mich deutlich entspannter ist (wenn am Ende nicht das ganze Zimmer verwüstet ist). Davon abgesehen möchte ich einer möglichen Eskalation zwischen drei Hündinnen vorbeugen.
Aber ich schweife ab... Meine Meinung ist ebenfalls, dass man einen Welpen/Junghund mit etwas mehr Vorsicht behandeln muss, zumindest solange das Knochenwachstum noch nicht abgeschlossen ist. Ich habe bewusst Rassehunde, deren Gesundheit durch KfT und VDH überprüft wird und bin damit bislang sehr gut gefahren.
Wie heißt es so schön: "Die ersten 3 Jahre passt der Besitzer auf den Hund auf, die nächsten 6 der Hund auf den Besitzer, und dann wieder der Besitzer auf den Hund."

Liebe Grüße,
Christa mit Laima, Holly und Scarlett
... mit Butzi, Olympia und Laima im Herzen.

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Re: Wieviel Bewegung für Welpen? ...

Beitrag von Hundemutti » So 16. Dez 2018, 16:53

Hallo Bettina,
Bettina hat geschrieben:
Di 4. Dez 2018, 09:12
Chapeau!!! Das sind ja mal ganz offene Aussagen zu einer Erfahrung, die Du persönlich gemacht hast und hebt sich ab von dem sonstigen Eididei im Netz.

eigentlich "spreche" ich immer klare Worte, nicht immer zur Freude meiner "Gespächspartner"! happy_02
Liebe Grüße
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Re: Wieviel Bewegung für Welpen? ...

Beitrag von Bettina » Mo 17. Dez 2018, 09:08

Guten Morgen Romana,

ja, und deutliche Worte verwechseln viele Menschen mit Beleidigung........Kritik ist halt meistens unerwünscht. Dabei würde sie uns in so vielen Dingen merklich weiterbringen.

Liebe Grüße
Bettina
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