wie prägend ist die Zeit beim Züchter

Geburt, Aufzucht, Einzug, Sozialisation
Lena
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Re: wie prägend ist die Zeit beim Züchter

Beitrag von Lena » Mo 1. Okt 2018, 12:11

Hallo Kerstin,

ich selbst habe keine Kinder, würde aber glaube auch eher zu einem Rüden tendieren, wenn ich Kinder im Haushalt hätte.
Ganz einfach aus dem Grunde, weil ich Rüden im Umgang mit z.B. Welpen, entspannter finde als Hündinnen.
Das sehe ich auch oft im Bekanntenkreis; Kleinkind von 19 Monaten und zwei Hunde, Rüde und Hündin (keine Airedales).
Der Rüde ist viel großzügiger im Umgang mit dem Kind, läßt sich auch mehr gefallen. Wenn es ihm zuviel wird, geht er einfach, während die Hündin auch mal knurrt oder abschnappt, ist aber nur ein Chihuahua, kann nicht viel passieren.

Ansonsten, nicht so viele Gedanken machen und so viel lesen, sonst kommt nachher der Welpenblues.
Bei uns sind die neuen Hunde einfach sofort eingezogen und wurden direkt in den Tagesablauf integriert.

LG Lena

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Anja1402
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Re: wie prägend ist die Zeit beim Züchter

Beitrag von Anja1402 » Mo 1. Okt 2018, 12:56

Lena hat geschrieben:während die Hündin auch mal knurrt oder abschnappt, ist aber nur ein Chihuahua, kann nicht viel passieren
puuuh, das würde ich aber anders sehen... auch ein Chihuahua kann böse beißen :dog_huh davon abgesehen neigen kleine Hunde wie Chi's meiner Meinung nach sehr viel eher dazu, zu schnappen und zu beißen, insbesondere bei Kindern, weil sie sich anscheinend ständig und überall bedroht fühlen und meistens nicht wie ein richtiger Hund behandelt werden. Insofern würde ich fast behaupten, dass die Hündin von Lenas Bekannten nicht nach dem Kind schnappt, weil es eine Hündin ist, sondern weil es ein Chi ist :dog_ph34r
@ Katja, wie schon gesagt wurde: hört bei der Wahl des Züchters auf euer Bauchgefühl! und macht euch nicht wuschig bzw. lasst euch nicht wuschig machen, schon gar nicht von Leuten, die keine Ahnung haben. Als wir uns damals für einen Airedale entschieden hatten, sagten auch einige Verwandte: "Oh je, habt ihr euch das gut überlegt? Airedales sind ja sooo schwer zu erziehen.!" das waren allerdings Leute, die selbst keine Hunde hatten und auch noch nie welche gehabt haben :wtf:
Und was eure Kinder angeht, sind Airedales tatsächlich die idealen Familienhunde. Sie machen einfach alles mit, sind für jeden Blödsinn zu haben und wollen überall dabei sein. Wenn deine älteren Kinder auch alleine mit dem Hund spazieren gehen sollen, würde ich euch aber eher zu einer Hündin raten, die werden nicht so groß und kräftig wie die Rüden. Mein Struppi (6 Jahre) hat fast 30 kg bei 63 cm Schulterhöhe, den würde ich keinem Teenager und erst recht keinem Kind in die Hand geben! Wenn der eine Katze (oder einen Feind) sieht, entwickelt er eine ganz schöne Kraft, den könnte ein/e Halbwüchsige/r gar nicht halten. Unsere Tochter (1 Jahr und 4 Monate) liebt er übrigens über alles und lässt sich auch alles von ihr gefallen - natürlich gehen wir dazwischen, wenn sie etwas zu ungeschickt mit ihm umgeht, wobei es ihn gar nicht zu stören scheint, wenn sie ihm zB einen Finger in die Nase stecken will :dog_blink und wenn ein Hund als Welpe ins Haus kommt, ist er den Kindertrubel ja von Anfang an gewohnt.

Also, macht euch nicht zu viele Gedanken :dog_wink mit gesundem Menschenverstand und dem Willen, sich auf den Hund einzustellen (beides habt ihr ja ganz offensichtlich), und vielleicht noch mit einer guten Hundeschule, die hilft, Anfängerfehler zu vermeiden, dürfte eigentlich nicht viel schiefgehen.

LG Anja
Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen!
Maxim Gorki

Lena
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Re: wie prägend ist die Zeit beim Züchter

Beitrag von Lena » Mo 1. Okt 2018, 13:03

Hallo Anja,

mach dir keine Gedanken wegen Kind und Chihuahua, meine Freundin hat ein Auge drauf, sie läßt ihre Bande samt Kind nie aus den Augen.
Der Menschenzwerg ist sehr ruppig mit der kleinen Hündin, die wird gekniffen und gehauen. :dog_angry
Es ist wirklich so; kleinere Hunde werden von Kindern nicht ernstgenommen und wie Spielzeug behandelt.

LG Lena

kpkjk
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Re: wie prägend ist die Zeit beim Züchter

Beitrag von kpkjk » Mo 1. Okt 2018, 15:43

Hallo Anja,

durch unseren Leihund, wissen unsere Kinder ganz gut was man darf und was nicht. Auch die Kleine hat das mittlerweile raus. Mit Hündin hast du Recht, aber unsere Kinder sind zart (Großer ist zwar bald 12, aber die Größe von 10und Gewicht reden wir lieber nicht drüber) da spielt es keine Rolle ob Hündin oder Rüde. Sie können mit beiden nicht spazieren gehen (allein), was ich persönlich auch immer schwierig finde. Wenn ich immer sehe, was für Kinder hier teilweise mit Hunden im Gebiet spazieren gehen, kann ich nur den Kopf schütteln. Genau das was du geschrieben hast, sie könnten den Hund niemals halten, wenn er durchgeht.
Daher ist dieses Argument für Hündin bei uns nicht ausschlaggebend.

Ich hatte heute ein interessantes Gespräch mit einer Züchterin, die uns zwar leider nicht zu einem Hund verhelfen kann, aber trotzdem informativ sehr hifreich war. Solche Gespräche, oder auch Antworten von hier, haben unsere Sicht schon sehr geprägt bzw gefestigt.
Danke also hiermit schon einmal.

Gruß Kerstin

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sabem
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Re: wie prägend ist die Zeit beim Züchter

Beitrag von sabem » Mo 1. Okt 2018, 16:31

Ihr werdet einen Züchter finden, der Euch vielleicht vom Internetauftritt, vom Telefonkontakt und dann hoffentlich auch beim persönlichen Kennenlernen gut gefällt. Wenn Ihr die Welpen ein paar Mal besucht, kann ein kluger Züchter Euch mit Euren Vorstellungen einschätzen und kennt seine Welpen mittlerweile gut genug, um Euch bei der Auswahl zu beraten - und darauf würde ich mich auch verlassen. Ich kenne mehrere Fälle, bei denen aus der ganz unbedingten Wunschhündin ein kleiner Rüde wurde und umgekehrt, und das passte dann wirklich perfekt...
Sabine für immer mit Emma *3.2.2012 - 17.12.2022

kpkjk
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Re: wie prägend ist die Zeit beim Züchter

Beitrag von kpkjk » Mo 1. Okt 2018, 17:43

Hallo,

darüber haben wir gestern auch gesprochen. Patentante meinte, wir sollten offen sein für beide Fälle. Manchmal ist es vor Ort nämlich nicht der Rüde der zu einem passt oder umgekehrt. Wir haben uns jetzt erstmal so geeinigt, Tendenz zum Rüden und gucken vor Ort. Auf den Wartelisten stehen wir jedenfalls drauf und der Rest wird schon passen.

LG

Hansi

Re: wie prägend ist die Zeit beim Züchter

Beitrag von Hansi » Sa 30. Apr 2022, 17:10

Lange überlegt, soll ich mein Senf dazugegeben oder nicht.
Für Welpenkäufer eines Reinrassigen mag die Zeit beim Züchter ausschlaggebend sein, bei mir wars das nicht, und unser Rico wurde als Welpe garantiert schlecht behandelt.
Auf einem abgelegen Hof geboren, seine 5 oder 6 Geschwister wurden schon bei der Geburt erschlagen, man wollte nicht mehr als einen durchfüttern. Mit 3 Mt. sollte auch dieser Labi-Mix erschossen werden. Eine Familie hat sich dann erbarmt und den kleinen Kerl geholt. 4 Zimmer Wohnung im dritten Stock, nachdem der Junghund mit 7 Mt. alles zerstört hatte was grad so ging war die Familie nervlich am Ende. Eine Bekannte von denen wusste aber dass wir auf der Suche nach einem Labi waren und so zog Rico wieder aufs Land. Nun denn, wir erhielten ein Ungetüm dass etliche unserer Schuhe zerbiss löcher in Jacken riss etc.
Von Hundsport dazumal noch Null Ahnung, aber dafür unser damaliger Nachbar. Ich bin dann ein paarmal mit Ihm mit auf den Platz und es hat mir den Ärmel reingezogen.
2 1/2 Jahre später, Rico war noch keine 3 1/2 Jahre alt, bereits SchH III mit SG. 1 1/2 Jahre später SanH III mit V.
Ich legte den bei offenem Kofferaum im Auto ab mit Komando; bewach. Rico blieb je nach Temperatur im oder unterm Auto, 2-3 Std waren nie ein Problem, für diesen garantiert schlecht gehaltenen Welpen.
Daher vertrete ich klar die Meinung, die Welpenzeit ist schnurz, wichtiger ist ob und wie sich der spätere Halter mit dem Hund verständigt.
LG Hans

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Re: wie prägend ist die Zeit beim Züchter

Beitrag von Bettina » Mo 2. Mai 2022, 10:16

Sorry Hans
Hansi hat geschrieben:
Sa 30. Apr 2022, 17:10
Daher vertrete ich klar die Meinung, die Welpenzeit ist schnurz, wichtiger ist ob und wie sich der spätere Halter mit dem Hund verständigt.


HÄ....?

Es geht doch um das Wohlbefinden des Hundes..........VON KLEIN AUF!

LG Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

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lutz
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Re: wie prägend ist die Zeit beim Züchter

Beitrag von lutz » Sa 7. Mai 2022, 08:08

Hallo Hans und AT-Freunde,

diesen ganzen Brimborium hätte man dem Hund ersparen können wenn es eine artgerechte Aufzucht mit einer passenden Lern- und Lehrmethode in der wichtigsten Zeit seines Lebens nämlich in der Prägezeit von 8 bis max. 20 Wochen gegeben hätte. Nie wieder in seinem Leben lernt ein Hund so leicht und soviel was sich bei ihm sein Leben lang eingeprägt hat. Daher der Name Prägezeit.
Da war es bei Deinem Labbi-Mix nur Glück dass der Hund noch nach diesen ersten schlimmen Erfahrungen seines Lebens noch in die Spur gefunden hat.

Ein Buch das ich jedem Welpenkäufer ganz warm ans Herz legen möchte heißt :" Das Wesen des Hundes"- Verhaltenskunde für eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Hund von Heinz Wendt und Dina Berlowitz.
Hier wird sehr ausführlich auf die Prägezeit eingegangen und verständlich kinologische Erkenntnisse der Wissenschaft auch für Hundeanfänger erklärt.
Obwohl ich schon mit 16 Jahren begonnen hatte meinen ersten Airedale zum Schutzhund auszubilden habe ich viel später noch aus dem Buch noch viel gelernt.

Viele Grüße von lutz mit Greta
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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